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Donnerstag, 10. Mai 2012

Besprochen: GARBAGE - "NOT YOUR KIND OF PEOPLE"

Auf ihrem Comeback-Album tun Garbage so, als schrieben wir noch immer das Jahr 1995 - nur mit schlechteren Songs.

Die Karriere der US-Rockband Garbage begann im Jahr 1995 so viel versprechend, wie es wohl nur möglich ist. Die junge Band konnte zum einen damit prahlen, dass ihr Band-Mastermind Butch Vig im Jahr 1991 den Rock-Meilenstein "Nevermind" von Nirvana produzierte, und legten auch selbst dann 4 Jahre später mit "Garbage" eine hervorragendes Debüt vor, dass für einige zurecht eines der besten Alben der 90er ist. Mit ihrem 1998er Zweitwerk "Version 2.0" konnten sie dem auch noch einen mehr als soliden Nachfolger hinterher schicken. Doch danach kam die Band mächtig ins trudeln, die beiden noch kommenden Alben "Beautiful Garbage" (2001) und "Bleed Like Me" (2005) führten die Kreativitätskurve der Band beständig ins bodenlose, und konnten mehrheitlich  nur noch hart gesottene Fans hinter dem Ofen hervor locken. Und seitdem herrschte Funkstille. 7 Jahre sind nun so ins Land gezogen, ehe sie jetzt ihr Comeback-Album "Not Your Kind of People" nach legen. Oft keine schlechte Entscheidung, konnte doch so mancher vor ihnen durch einen gewissen Abstand die letzten eher zu vernachlässigenden Ergüsse zumindest halbwegs vergessen machen, und mit neu gesammelter Kraft und Kreativität zu Werke gehen. Trifft das auch auf Garbage zu? Schon der erste Durchlauf des neuen Albums gibt eine eindeutige Antwort: leider nein! Ok, die erste Single "Blood For 'Poppies" geht als netter Garbage-Standard durch, den man sich durchaus anhören kann.


Und das in Großbritannien veröffentliche Gegenstück "Battle In Me" (♪♫♪) beschwört so schön die guten alten 90er herauf, dass es sogar fast schon richtig begeistern kann. Doch beim Genuss des gesamten neuen Materials fragt man sich, ob der Band nicht selbst aufgefallen sein müsste, dass sie sich hiermit keinen allzu großen Gefallen tut. Die Band verzettelt sich hier in größtenteils minderwertigen Standards und haufenweise Selbstzitaten, dass man auch als Fan der ersten Stunde (der ich durchaus bin) dem hier nicht viel abgewinnen kann. Doch auch hier gibt es ein paar Ausnahmen. "Sugar" (♪♫♪) etwa, eine atmosphärische und melancholische Ballade, kann noch einmal Erinnerungen an frühere Tage der Band herauf beschwören. Der Opener und kommende Single "Automatic Systematic Habit" (♪♫♪) ist auch so schlecht nicht, die Produktion die hier ziemlich auf die 12 geht, begräbt nur jeden Ansatz einer Melodie unter sich. "I Hate Love" (♪♫♪) liefert noch einen durchaus hörbaren Song ab, der wenigsten halbwegs überzeugen kann. Und mit "Beloved Freak" (♪♫♪) beschließen sie das Album wenigstens mit einer recht herzerwärmenden Ballade, die im Albumkontext durchaus überzeugt - aber an ähnliche Stücke der Vergangenheit bei weitem nicht anknüpfen kann. Eine Weiterentwicklung wäre wünschenswert gewesen, aber Garbage tun lieber weiterhin so, als schrieben wir noch immer das Jahr 1995 - nur das sie heute die schlechteren Songs schreiben. Im Jahr 2012 sind Garbage dann leider nur noch etwas für Nostalgiker.


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