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Sonntag, 22. April 2012

Besprochen: SANTIGOLD - "MASTER OF MY MAKE-BELIEVE"

Santigold legt endlich ihr lang erwartetes Zweitwerk nach. Und wie war es auch anders zu erwarten: es ist ein Hochgenuss.

Es sind nun auch schon wieder 4 Jahre ins Land gezogen, seit uns Santigold (damals noch Santogold) mit ihrem Debüt beglückte. Und man wartet nun auch schon ein Weile gespannt auf den Nachfolger. Denn schon vor einem Jahr erschien die erste und famose Single  "Go" (♪♫♪) feat. Karen O - und dann kam erst mal lange gar nichts. Man hätte fast nicht mehr vermutet, dass es überhaupt mit auf das neue Album kommen würde - doch nun eröffnet es selbiges, dass auf den Namen "Master Of My Make-Believe" hört. Auf diesem hat sie auch eine Menge illustrer und durchweg fähiger Produzenten um sich versammelt. Diplo und Switch sind nach gemeinsamer Arbeit am Debüt wieder mit dabei, zudem geben sich hier auch Dave Sitek von TV On The Radio, und Nick Zinner von den Yeah Yeah Yeahs die Ehre. Das dadurch das Album zu bunt zusammen gewürfelt wirken könnte, bleibt allerdings nicht zu befürchten. Das Gegenteil ist der Fall. Die verschiedensten Produzenten haben das Kunststück geschafft, das Album wie aus einem Guss klingen zu lassen. Doch natürlich wäre Santigold nicht die die sie ist, wenn sie uns nicht dennoch ab und an mit neuen Einflüssen überraschen würde - nur fallen diese eben etwas zahmer aus, als man zuletzt von ihr gewöhnt war. Was aber dem Album keineswegs schadet. Denn natürlich gibt es hier wieder zahlreiche Perlen, die es zu entdecken gilt. Allen voran etwa die aktuelle Single, dass famose "Disparate Youth" (♪♫♪). Zu dieser Riege zählen auch das von Marschtrommeln getragene "God From The Machine" (♪♫♪), oder das fabelhaft produzierte und melancholisch schwebende "This Isn't Our Parade" (♪♫♪). "Pirate In The Water" (♪♫♪) macht sich mit psychedelisch aufgehübschten Raggae-Einflüssen beliebt, die zweite Single "Big Mouth" (♪♫♪) lässt noch einmal sachte ihre "radikalere" Seite aufblitzen, "Fame" (♪♫♪) entfaltet nach mehrmaligem Genuss gar Hitqualitäten, und "The Keepers" offenbart sich als der vielleicht hittauglichste und einnehmendste Song des neuen Werks.


"Freak Like Me" (♪♫♪) kann zwar nicht ganz an das restliche Material anschließen, birgt aber dennoch einen hervorragend produzierten Kracher, der  irgendwie an Gwen Stefani gemahnt. Gewöhnungsbedürftig  ist wohl nur "Look At These Hoes" (♪♫♪), dass zwar soundästhetisch vorbildlich in Szene gesetzt ist, sich aber sonst als überwiegend minimalistischer HipHop erweist - doch eines kann gesagt werden: das Ding wächst, wenn man ihm erstmal die Chance gibt. Und es bildet einen interessanten Kontrast im gesamten Albumkontext. Es ist aber wohl dennoch kein großes Wunder, dass das neue Album knapp vor seinem übermächtigen Vorgänger "Santogold" kapitulieren muss. Wer so etwas großartiges vorlegt, der hat es nun mal schwer an die eigenen Leistungen anzuknüpfen. Doch das kann man Santigold nicht zum Vorwurf machen. Und auch die Vergleiche sollte man sich gleich abschminken. Sie hat mit "Master Of My Make-Believe" nichts anderes als das wohl beste Album gemacht, dass sie in dieser Situation hätte machen können. Denn sie versucht offenbar gar nicht erst ihr Debüt zu toppen. Sie macht ganz einfach nur weiter. Und wenn das dann so fast durchweg hervorragend  klingt wie hier, hat man nicht den geringsten Grund sich zu beschweren. Eine extrem schicke Scheibe, die mit wiederholtem Genuss immer mehr gewinnt.


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