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Mittwoch, 25. April 2012

Besprochen: DAMON ALBARN - "DR. DEE"

Ein Solo-Album das in Wirklichkeit keines ist: Damon Albarn kredenzt uns einen sakralen und mittelalterlichen Opern-Soundtrack, mit ein paar popigen Elementen. 

Damon Albarn ist ja ein sehr umtriebiger Künstler. Ob nun mit Blur, den Gorillaz, The Good, The Bad & The Queen oder kürzlich mit Rocket Juice & The Moon. Stets sorgte er musikalisch für Vielseitigkeit und Qualität. Und so manche Male auch für Meisterwerke. Was einem nun als sein "Soloalbum" verkauft werden soll, ist eher ein gewisse Mogelpackung. Das Album "Dr. Dee" das im Mai erscheint, lässt sowohl durch seine Betiteltung als Album von Damon albarn, als auch durch sein Cover-Artwork nicht im entferntesten darauf schließen, womit man es hier zu tun hat. Denn streng genommen ist es keine Solo-Platte, sondern eine Oper, die er gemeinsam mit dem Regisseur Rufus Norris kreierte. Die Oper die im Juli vergangenen Jahres seine Uraufführung feierte, dreht sich um das Leben von John Dee, Unversialgelehrter und Berater von Königin Elizabeth I. im 16. Jahrhundert! Und passend zum Konzept des Stückes, überrascht uns Albarn mit höchst pastoralen und sakralen Klängen, als wären sie direkt aus dem 16. Jahrhundert ins unsere Wohnzimmer gebeamt worden - oder fast zumindest. Auch wenn es sich um eine Oper handelt, so doch nicht um eine im konventionellen Sinne. Zwar wird man hier des öfteren mit Chören, Musical-, Tenor- und Sopran-Gesängen konfrontiert, aber auch die Stücke sind vorhanden, in denen Damon ganz im Vordergrund steht. Doch auch diese funktionieren erst beim zweiten Anlauf besser. Zu den zugänglichsten zählen wohl vor etwa das herrliche und melancholische "Apple Carts" (♪♫♪), das sanft hin getupfte und recht bezaubernde Qualitäten entwickelnde "The Moon Exalted" , und "The Marvelous Dream" kann als wohl popigster Song des Albums punkten.


Doch auch das gefühlvolle "Cathedrals", oder das warme und melancholische "The Dancing King " (♪♫♪) sind durchweg zu empfehlen. Wer an "Dr. Dee" allerdings mit den Erwartungen an ein lupenreines Soloalbum Albarns heran geht, der kann zwangsläufig wohl nur enttäuscht werden. Wer es allerdings nur als das sieht was es eigentlich ist, ein Opern-Soundtrack mit ein paar popigen Elementen, der kann durchaus schätzen was es hier zu hören gibt. Mit viel Liebe zum Detail gestaltet er hier einen vagen Einblick in die Klangwelten der 16. Jahrhunderts und setzt dies konsequent und mit authentischen Mitteln um. Das dies aber nicht jedem (und erst recht nicht beim ersten Versuch) gefällt, liegt nun mal in der Natur der Sache. Als Soundtrack einer Oper funktioniert dies mehrheitlich gut - doch für ein Soloalbum, welches hier ja deutlich suggeriert wird, funktioniert "Dr. Dee" nur in ein paar wenigen Momenten. (Hier könnt ihr das komplette Album im Stream hören!)


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