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Sonntag, 15. April 2012

Besprochen: DAWN RICHARD - "ARMOR ON"

Mit einer epischen Einführung in ihre noch kommende "GoldenHeart"-Trilogie, zeigt uns Dawn Richard eindrucksvoll einen Blick in die Zukunft des RnB. Ein Hochgenuss.

Die amerikanische Künstlerin Dawn Richard könnte einem aus mehreren Gründen bekannt sein. Zum einen als Teil des Projekts Diddy-Dirty Money, und als ehemaliges Mitglied der Girlgroup Danity Kane. Das sich das vielleicht auf den ersten Blick nicht wirklich spannend anhören mag, davon sollte man sich nicht täuschen lassen. 2005 veröffentlichte sie bereits ihr Solodebüt - allerdings noch unter dem Namen Dawn Angeliqué, und noch bevor sie zu den bereits genannten Projekten stieß. Einst lieferte sie noch braven und recht vorhersehbaren RnB-Pop, der nicht weiter auffiel. Nun, 7 Jahre und die zwei auch nicht unbedingt zu ausgelassener Prahlerei einladenden Projekte später, reanimiert sie ihre Solokarriere - und geht zum Glück einen vollkommen anderen Weg. "Armor On" heißt die neue EP der Sängerin - ja, es ist "nur" eine EP. Obwohl man bei einer Sammlung von 10 Songs über eine Länge von fast 40 Minuten durchaus von einem Album sprechen könnte. Doch das hier soll erst der Anfang sein. "Armor On" soll quasi die Vorgeschichte ihrer noch kommenden "GoldenHeart"-Trilogie darstellen - ein Konzeptwerk, das hiermit eingeführt werden soll. Doch halten wir uns gar nicht erst mit der Geschichte um das Alter Ego NEON auf, um die es in der Geschichte gehen soll. Gehen wir lieber auf das ein, was wir hier zu hören bekommen. Und man kann und will es nicht anders sagen: Dawn Richard zeigt uns die Zukunft des RnB! Ein Blick auf das was möglich ist, wenn man sich von den Zwängen des modernen US-RnB löst, von Hörgewohnheiten - und von der eigenen Vergangenheit. "Armor On" ist ein vielseitiges und kreatives, von sowohl HipHop als auch TripHop-Beats, flirrenden Synthesizern und allerlei Soundbeiwerk durchflutetes Königreich, über das Richard mit ihrer großartigen Stimme herrscht (die zudem an die von Brandy erinnert). Ihre Herrschaft mag auch zeitweilig an das Umfeld von The Weeknd erinnern - doch lassen wir die Vergleiche und konzentrieren uns auf das, was sie auf ihrer neuen EP liefert - die jetzt schon ein Fall für die Jahresbestenlisten zu sein scheint. Alles beginnt mit mit dem Intro "Call to Hearts" (♪♫♪), einer schwebenden Perle aus pochenden bis triphopigen Beats, atmosphärischem Piano und Dawn Richards fabelhafter Stimme, die hier sanft aber machtvoll über allem thront. Und nahtlos geht es auch gleich über in "Black Lipstick" (♪♫♪), auf dem sie aus ähnlichen Attributen einen hervorragenden Song strickt, der beinah hypnotische Wirkung entfaltet. Und danach heißt es anschnallen und fest halten - denn mit der neuen Single "Bombs" (♪♫♪) folgt dann ein veritabler Hit, der zeigt wie RnB von heute zu klingen hat, wenn er noch etwas zu sagen haben will. "Automatic" besticht als eine wunderbar melodischer und atmosphärischer Neo-RnB-Pop, der einmal mehr zeigt was in dem Genre möglich wäre. "Heaven" (♪♫♪) gibt sich als sphärisch getragene Perle, die seinem Namen alle Ehre macht, und auf fast unmerkliche Art und Weise zu fast epischer Größe anwächst. Auf sanft housigen Schwingen kommt "Faith" (♪♫♪) daher, dass zunehmend an Rhytmus und Beat gewinnt, um gen Ende zu einer sich weit in den Himmel schraubenden Dance-Pop-Hymne  zu mutieren. Und "Save Me From You" (♪♫♪) offenbart eine wundervolle und warme RnB-Pop-Perle, die nahtlos in das strahlende Outro "The Battle" übergeht. Es ist einem nahezu unbegreiflich, wie so etwas hochwertiges und beinah atemberaubendes nicht als offizielles Album veröffentlicht wird. Was soll einen erst auf der geplanten Trilogie erwarten, wenn sie so eine Kostbarkeit wie "Armor On" schon nur als Online erhältliche EP veröffentlicht? Wir werden es erleben - aber das hier ist schon mal phänomenal! 

    

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