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Freitag, 6. April 2012

Besprochen: NICKI MINAJ - "PINK FRIDAY: ROMAN RELOADED"

Nach ihrem überraschend guten Debüt, verkommt Nicki Minaj's zweites Album leider mehrheitlich zur künstlerischen Bankrotterklärung.

Ihr 2010er Debütalbum "Pink Friday" war ja im großen und ganzen doch eine recht positive Überraschung. Was Nicki Minaj da vor 2 Jahren so zusammen braute, konnte sich durchweg hören lassen, lieferte Mainstream-HipHop mit Überraschungseffekten, und konnte auch von der popigen Seite überzeugen. Das klang frisch und neu. Nun legt die Dame ihr zweites Album nach, das fast auf ein Update des Vorgängers schließen ließe. Nein, "Pink Friday: Roman Reloaded" ist ein vollwertiges neues Album, und hat in Bezug auf die Songs nichts mit dem Vorgänger gemein. Und auch nicht mit dessen Qualität - die ja bei manchen eh immer umstritten war. Mit ihrem recht eigenwilligen Stil konnte sie nie jeden erreichen, fand aber ein perfektes Gleichgewicht mit ihrer Musik. Das ist auf dem Nachfolger so nicht der Fall. Die ersten 6 Songs sind schon mal eine mittelschwere Zumutung. Denn hier haut sie uns mehrheitlich drögen HipHop um die Ohren, in dem sie entweder mit ihrer schrägen Art deutlich übertreibt, oder uns mit stupide bollernden Bässen und aggressivem Gekeife nervt. Aber ja, es gibt auch hier wieder die popigen und natürlich dancigen Momente. Doch was soll man von denen halten? So machten sie oder ihre Produzenten keinen Versuch, ihre HipHop- und Pop-Seite auf irgend eine Weise zu verschmelzen. Die Single "Starship" (♪♫♪), oder "Pound The Alarm" (♪♫♪) wären solche Kandidaten. Die haben auch recht catchy Melodien zu bieten, und hätten durchaus das Zeug zu wenigstens zeitweilig bespaßenden Instant-Hits gehabt  - aber kaum sind hier die Refrains ausgeklungen, wird alles dick und fett mit einem Dauerfeuer aus Trance-Synthie-Salven bestrichen, bis kein Stein mehr auf dem anderen steht. Mit "Whip It" (♪♫♪) versucht sie sich am Eurodance, was durchaus hätte glücken können - doch hier geht die Rechnung leider nicht auf. Nahezu gut geglückt ist dies allerdings bei "Automatic" (♪♫♪), dem 13. und ersten halbwegs überzeugenden Song des Albums. "Beautiful Sinner" (♪♫♪) besitzt diesbezüglich ähnlich nette Attribute - die aber nur bei jenen wirken, die dem Eurodance der 90er Jahre freundlich gesinnt sind. In "Marylin Monroe" (♪♫♪) versucht sie offenbar wie Lady Gaga zu klingen, was nur halbwegs gelingt, aber auch nicht vollständig in die Hose geht. Kann man hören. Mit "Young Forever" (♪♫♪) muss dann Katy Perry dran glauben - die sich aber vor diesem eher netten Dance-Pop-Standard wahrlich nicht verstecken muss. Bei "Fire Burns" (♪♫♪) will man auch erst erleichtert aufatmen - doch irgendwie passiert hier nicht viel mehr als Langeweile. Und das sie auf der neuen Single, dem indifferent vor sich hin dudelnden RnB-Schleicher "Right By My Side" (♪♫♪), von dem ziemlich abgewirtschafteten Chris Brown unterstützt wird, lässt die ganze Verzweiflung perfekt erscheinen. Es hilft einfach nichts - Nicki scheint bei den Aufnahmen des neuen Albums so beschäftigt gewesen zu sein, dass sie dabei die Hits vergessen hat. Ihre Fans werden es dennoch über den Klee loben, und die Hater werden es deftig verreißen. Doch von der Schnittlinie aus betrachtet, ist hier manches einfach nur irre nervtötend, anders wiederum schon ganz nett. Doch das gesamte Album ist leider doch nur eines: irgendwie egal! Ich geh dann mal "MDNA" hören...





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