♪♫♪ ...music makes the people come together... ♪♫♪

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Donnerstag, 16. Juni 2011

Besprochen: SOPHIE ELLIS-BEXTOR - "MAKE A SCENE"

Auf ihrem vierten Album serviert uns die Britin zuckersüßen Disco-Dance-Pop-Konfekt, mit manch köstlichen Zutaten - das aber leider ziemlich klebrige Finger macht.

Hatte jemand in den letzten Jahren noch Sophie Ellis-Bextor auf dem Schirm? Ja genau: Die mit dem Mord auf der Tanzfläche. Wen selbiger Hit aus dem Jahr 2001 nicht zum Fanatiker beflügelte, konnte (vor allem in Deutschland) die junge Dame durchaus aus den Augen verlieren. Denn es stellt sich eine leichte Verwunderung ein wenn man erfährt, dass das brandneue "Make A Scene" ihr bereits 4. Album darstellt. Ob ihr dies nun ihren ersten Hit in Deutschland seit 10 Jahren einbringen wird, ist wohl eher unwahrscheinlich. Denn irgendwie hat man doch immer geahnt, das die junge Dame aus London zu durchschnittlich und zu nett ist, um ihrer Musik ihren eigenen Charakter zu verleihen. Ein gutes Dutzend zuckersüßen Pop-Konfekts hat sie uns hier kredenzt. Im ersten Moment zergeht es einem herrlich weich und süß auf der Zunge, kann aber bei zu hohen Dosen schwer im Magen liegen - und klebrige Finger macht es sowieso. "Bittersweet" (♪♫♪), die erste Single, vereint ein hübsches Discoliedchen mit käsiger 80s-Produktion zu einem Teilzeit-Instant-Hit, den man sich ruhig mal geben kann. Man kann es aber auch lassen...und hat trotzdem nicht viel verpasst. Und dieses Gefühl breitet sich hier bei fast jedem Song aus. Trotz Beihilfe von Calvin Harris und Róisín Murphy, bleibt "Off & On" (♪♫♪) ein recht eindimensionales Disco-Vergnügen, das eigentlich schon 2 Jahre alte "Heartbreak (Make Me A Dancer)" (♪♫♪) gefällt sich als netter, aber relativ gesichtsloser Dance-Pop-Schunkler irgendwo zwischen ABBA und Ace Of Base, und "Not Giving Up On Love" (♪♫♪) ist durchschnittlicher Pop mit obligatorischen und so schon 10.000 mal gehörten Trance-Synthies aus der Dorfdisco. Höchstens vielleicht die wilden Bläserattacken im erfrischenden, von Metronomy produzierten Titeltrack "Make A Scene" (♪♫♪) und die etwas anders in Szene gesetzte Ballade "Cut Straight To The Heart" (♪♫♪) lassen aufhorchen. Das Endergebnis klingt dann in etwa so, wie Kylie Minogue mit weniger Kitsch oder wie Lady Gaga auf Valium. Nichts was weh tut, aber auch irgendwie nichts was hängen bleibt. Für den bescheidenen Pop-Sympathisanten mit Hang zum Formatradio, wird dies sicherlich genau das Richtige sein. Wer allerdings etwas mehr musikalischen Anspruch erhebt, oder wenigstens ein paar catchy Kracher hören will, der sollte besser woanders danach suchen. Denn dafür ist Album No.4 von Miss Ellis-Bextor dann doch etwas zu brav.

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