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Sonntag, 26. Juni 2011

Besprochen: BON IVER - "BON IVER"

Bon Iver ist mit seinem zweiten Album in der nächsten Evolutionsstufe angekommen - und hat dabei ein kleines Meisterwerk kreiert!

Manch einem klingt vielleicht noch "For Emma, Forver Ago", das vor 3 Jahre erschienene Debüt von Bon Iver, in den Ohren. Wer es einmal gehört hat, der hat sich auf Anhieb verknallt in diese filigranen, melancholischen, aber unendlich tiefen Folk-Perlen, die jedermanns weichen Kern zielgenau treffen. Auch die im Jahr darauf erschienene "Blood Bank"-EP sollte dem in kaum etwas nachstehen.Zuletzt erkundete der Herr aus aus den Wäldern von Wisconsin allerdings ganz anderen musikalischen Landschaften: So half er bei mehreren Stücken von Kanye West's letztjährigen Meisterwerk "My Beautiful Dark Twisted Fantasy" aus. Eine vollkommen neue Welt für Bon Iver, in die er sich jedoch grandios einfügte. Diese Erfahrung - so unterstelle ich ihm jetzt mal - scheint ihn experimentierfreudiger gemacht zu haben. Liebhaber der Debüts müssen sich jetzt aber nicht vor einem radikalen Stilwandel fürchten. Noch immer schlägt sein Herz für den Folk der melancholischen Sorte. Doch er reichert seine Kompositionen zunehmend mit deutlich mehr musikalischen Bezügen an, als es noch zuletzt von ihm zu hören war. Da wären die sanften Marschtrommeln und eindringlich grandiosen Gitarrenparts, im einführenden und bezaubernden "Perth" (♪♫♪). Das darauf folgende "Minnesota, WI" verführt mit einer herrlichen Melodie, welche von Streichern, sanft gezupften Gitarren, schwebendem Saxophon und Synthesizern zusammen gehalten wird. "Hinnom, TX" wird von schwerelosen Synthies getragen und offenbart sich als wundersame, aber gänzlich herausragende Mischung aus Folk und RnB. "Calgary" (♪♫♪) behauptet sich als warme und einnehmende Perle, die unbemerkt unter die Haut geht. Und beim Finale macht er mit "Beth/Rest" (♪♫♪) nicht mal vor einer stark 80s-infizierten Pop-Ballade halt...die er gewohnt grandios in Szene setzt.
Man könnte die Wirkung, die sich innerhalb dieser knapp 40 Minuten entfaltet, am besten mit den Wort "Liebe auf den ersten Blick" umschreiben. Nahezu jeder Ton sitzt bei "Bon Iver" an der richtigen Stelle - und es zeigt eine mehr als gelungene und herzlich willkommene künstlerische Weiterentwicklung, die für den spannendsten und verführerischsten Folk-Moment der laufenden Saison sorgt. Da müssen sich sogar die mighty Fleet Foxes hinten anstellen.


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