♪♫♪ ...music makes the people come together... ♪♫♪

♪♫♪ ...music makes the people come together... ♪♫♪

Samstag, 4. Juni 2011

Besprochen: GANG GANG DANCE - "EYE CONTACT"

Auf dem fünften Album von Gang Gang Dance trifft Exeperimental-Pop auf Electronica, Ambient und Worldmusic. Ein Triumph!

In Bezug auf Gang Gang Dance, das experimentelle Künstlerkollektiv aus New York, trifft man wohl nur auf 3 Sorten Menschen: Die einen die sie lieben, jene die sie hassen...und der große Rest, der sie gar nicht kennt. Doch letztere beiden Punkte sollten sich schleunigst ändern. Und dafür eignet sich das neue Album "Eye Contact" ganz hervorragend. Doch nicht, weil dieses so eingängig wäre. Musikalische Qualität hat sich noch nie über Radiotauglichkeit definiert. Und das tut sie auch hier nicht. Wobei die Band jedoch allerlei hochkarätige Melodien und noch mehr kreative Ideen im Gepäck hat. Die Musik der Band gleicht einem Mosaik - es kommen die verschiedensten und gegensätzlichsten Elemente zusammen und ergeben aus der Distanz betrachtet ein großes Gesamtkunstwerk. Für ungeübte Hörer wird schon der Opener zum Schlüsseltrack, der zudem exemplarisch für das Schaffen des Kollektivs steht. Der fast 12-minütiger Experimental-Epos "Glass Jar" (♪♫♪) beginnt zunächst mit einem Stimm-Sample des ehemaligen Bandmitglieds Nathan Maddox, umgarnt von zarter Ambientbegleitung - nachdem Maddox durch einen Blitzschlag getötet wurde, entschied die Band, dass er auf jedem Album zu hören sein soll. Bald darauf offenbaren sich plötzlich glitzernde Sytnhesizer und vermischen sich mit tribalen Beats, soften Gitarrenakkorden, Dub-Sprengseln und sich im Mix verlierenden Vocals von Sängerin Lizzi Bougatsos zu einer perfekten Einheit. Wenn man das erstmal verdaut hat, kann es so richtig losgehen. Im großartigen und atmosphärischen "Adult Goth" (♪♫♪) geben sich fantastische Synthieflächen und orientalisch geflavourter Gesang die Klinke in die Hand, und verschmelzen zu einer etwas anderen, aber atemberaubenden Hymne. "Chinese High" unternimmt einen feinen Ausflug in fernöstliche Soundsphären, gepaart mit schön spinnert verspielter Elektronik, herrlich käsigen 80s-Synthesizern und einer Prise Sonnenschein. "MindKilla" (♪♫♪) offenbart sich als ungerader, eindringlicher und grandioser Electro-Wave-Hirnfick mit Eurotrash-Elementen, das einem nur so die Füße jucken. Und im herrlich soulig-jazzigen und von dezenten Synthies getragenen "Romance Layers" (♪♫♪), ist auch Alexis Taylor von Hot Chip mit von der Partie.
Dabei mitzuhalten ist leichter als es sich anhört. Denn solche formvollendeten Klangkunstwerke wie sie hier aus den Boxen rieseln, bleiben einem etwas länger im Fell hängen. Man muss sich nur von den Vorstellungen und Erwartungen gängiger Songstrukturen lösen - und schon hält einen nichts mehr auf, sich voll und ganz in dieses Stück Experimental-Pop zu verknallen.




Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen