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Dienstag, 24. August 2010

Besprochen: THE COUNT AND SINDEN - "MEGA MEGA MEGA"

Mit ihrem wilden Stilmix aus Grime, Electronica, Disco und House, wird das britische Duo auch bald dem Club ihres Vertrauens ordentlich einheizen. Jede Wette.

Wer kein Verständnis für elektronisch gefärbte Party-Platten hat, der wird sich auch an dem Debüt des Londoner DJ-Duo's The Count And Sinden die Zähne ausbeissen. An jeder Ecke lauern schräge Synthesizer, rückwärts gespulte Gesangspassagen, Sounds, Samples, und stampfende Beats - bespickt mit feinsten Grime-Einlagen und Ausflügen in Disco, Pop, Acid, Dancefloor und 3.-Welt-Musik. Alle anderen hingegen werden bei dieser Platte - die fern vom Clubkontext, auch im heimischen Wohnzimmer funktionieren kann - ganz auf ihre Kosten kommen. Erstere werden hier vielleicht höchstens eine Aneinandereihung von brauchbarem Club-Material sehen. Letztere können dafür beobachten, wie das gewiefte Duo mit ihrem Erstlingswerk "Mega Mega Mega" (hier in das Album reinhören!) den Crookers zeigt, wie man es richtig macht. Es geht in der elektronischen Tanzmusik nicht mehr um stumpfsinnige Kraftmeierei, sondern darum, den Spannungsbogen stramm zu halten, Grenzen auszuloten und - im besten Fall - sich trotzdem eine gewisse Eingängigkeit zu bewahren. Und all diese Anforderungen erfüllen die zwei Herren hier auf's vortrefflichste - und setzten sie mit den unterschiedlichsten Mitteln in die Tat um. So startet das Album mit dem radikal-genialen Grime-Electro-Brecher "Do You Really Want It" (feat. Trackademicks), als einem der berauschendsten Soundbotschafter für 2010. "After Dark" kochen sie mit Hilfe der Mystery Jets zu einem funky Disco-Süppchen auf, gemeinsam mit Rye Rye gelingt "Hardcore Girls" als beatgesteuerte und von Acid-Synthies sabotierter Kracher, "Elephant 1234" zielt mit seinen Snythie-Attacken punktgenau auf den Dancefloor, mit stimmlicher Veredelung von Katy B schmieden sie aus "Hold Me" einen vom Funk inspirierten House-Ohrwurm, die Single "Mega" hält mit imaginärem Orchester und herrlich angestaubten Synthies, Ähnlichkeiten zu U96's "Das Boot" bereit, unter Beihilfe von Bashy wird "Addictet To Love" zum verdammt prächtigen RnB-Dancefloor-Hit, und "You Make Me Feel So Good" beendet ihr Debüt mit schwebender Ambient-Atmosphäre. Und das ihnen trotz dieser zahlreichen Stile und Anleihen am Ende dennoch gelingt, aus all dem ein rundes ganzes zu erschaffen, DAS ist hier die wahre Kunst.

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