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Samstag, 28. August 2010

Bespeochen: HURTS - "HAPPINESS"

Der verdiente Hype: Mit seinem lang erwarteten Debüt zeigt das mysteriöse Duo aus Manchester, das hinter ihnen weit mehr als nur ein One-Hit-Wonder steckt.

Musikkennern und Bloggern lief bereits Ende 2009 ein Lied über den Weg, an dem es schon bald kein Vorbeikommen mehr geben sollte. Bereits zum Ende des vergangenen Jahrzehnts begann sich "Wonderful Life" - diese großartige, in den 00ern geborene 80s-Hymne - seinen Weg zu dem Massenphänomen zu bahnen, das sich seiner Erhabenheit als würdig erweisen sollte. Die Urheber dieses genialistischen Pop-Wunderwerks - das britische Duo Hurts, um Theo Hutchcraft und Adam Anderson - zeigten sich jedoch von Anbeginn eher mysteriös. Viele Informationen gab es über sie nicht in Erfahrung zu bringen - und das sollte auch pure Absicht sein. In unserer heutigen Internet-Gesellschaft, in der jeder mit ein paar Knopfdrücken beinah sämtliche Informationen bekommen kann die er will, wollen Hutchcraft und Anderson den Gegenpol darstellen, der wieder Raum für Fantasie lässt. Der Hörer solle sich eben die fehlenden 50% der Informationen selber hinzu reimen. Auch ihr Auftreten im stylishen 80's Chic, in Verbindung mit edel-kühler Anton-Corbijn-Ästhetik und der Wiederaufbereitung der besten musikalischen Einflüsse der 80er Jahre, zeugt von jener Dekade, in der Radio und MTV noch die stilprägendsten Medien darstellten. Der Albumtitel "Happiness" ist allerdings ein wenig irreführend, geht es hier doch alles andere als fröhlich zur Sache. Der melancholische Grundcharakter des Überhits "Wonderful Life" (hier anhören!), zieht sich durch das gesamte Album, das vor fabelhafter Melodien nur so strotzend, eine Art zeitgemäßen und düsteren Gegenentwurf zu den Pet Shop Boys darstellen könnte. Sie zeigen aber auch, das hinter ihnen weitaus mehr steckt, als ein One-Hit-Wonder. Schon der Opener "Silver Lining" (hier anhören!) taugt hervorragend als unterkühlte Synthpop-Hymne. Das leidenschaftliche und gar romantische Züge annehmende "Blood, Tears & Gold" (hier anhören!) setzt dem dann einen wärmeren, wenn auch nicht gerade fröhlicheren Pop-Ohrwurm entgegen. "Sunday" (hier anhören!) interpretieren sie mit soft tanzbarem Groove, stimmungsvollen Synthiestreichern und mitreißender Melodie, als famosen Hitgaranten. "Iluminated"(hier anhören!) gerät als fantastische, düstere und tanzbar getragene Hymne, "Better Than Love" (hier anhören!) drängt mit präsenter Synthie-Hookline und Ohrwurm-Refrain direkt auf den Dancefloor, als Duett mit Kylie Minogue kommt der beinah epische und großartige Ohrwurm "Devotion" (hier anhören!) daher und "Unspoken" (hier anhören!) präsentiert sich als wunderbare, kraftvolle und emotionale Ballade, die unter die Haut gehen kann. Mit ihren eingängigen Melodien und hymnischen Arrangements, gewinnen sie hier im Sturm die Pop-Herzen, bedienen sich dabei aber derart vortrefflich und konsequent der Skills von postmodernem Elektro-Pop, das man sie sogar als Indie bezeichnen kann. Aber am Ende bleibt "Happiness" schlicht und ergreifend ein beinah makelloses Debüt und ein mehr als verdienter Hype.

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