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Montag, 2. August 2010

Special: PRINCE - THE BEST

Prince zählt zu wohl einem der schaffensfreudigsten und dabei qualitativ hochwertigsten Künstler der vergangenen 30 Jahre. Mit "20Ten" hat der Funkzwerg sein mittlerweile 33. Album vorgelegt - Grund genug sich mal mit seiner Diskografie eingehender zu beschäftigen. Aber aufgrund dieser Masse an Veröffentlichungen, beschränke ich mich hier auf seine - meiner Meinung nach - besten und wichtigsten Releases. Let's go!


"PRINCE" (1979)

Während das Debüt "For You" von Prince im Jahr 1978 nicht so recht bei den Menschen fruchtete, schoss er im Jahr darauf das Zweitwerk raus, das daran nun endlich etwas ändern sollte. Und das tat es - hier zeigt sich Prince zwar schon stark im Funk verwurzelt, überzieht aber alles mit der damals typisch zeitgemäßen Disco-Glasur. Das wird schon im Opener und No.1-Hit "I Wanna Be Your Lover" unmissverständlich klar, der mit seinem feisten Disco-Groove direkt in die Beine geht. Auch auf "Why You Wanna Treat Me So Bad" folgt er diesem Trend, schleudert uns aber gen Ende ein ausuferndes Gitarrensolo entgegen. "Sexy Dancer" kommt als minimalistischer Disco-Funk des Weges, "When We're Dancing Close And Slow" empfiehlt sich als warme und zärtliche Ballade, "Bambi" gibt sich extrem Funk-Rock-ig und das abschliessende "It's Gonna Be Lonely" bildet das hymnische Balladen-Finale. Noch kein Meisterwerk, aber ein mehr als solides Fundament für seine weitere Karriere.






"DIRTY MIND" (1980)

Mit seinem 3. Studioalbum manifestierte sich ein Sinneswandel im Schaffen des Funk-Zwergs. Er emanzipierte sich vom sehr kommerziellen Disco-Sound der beiden Vorgänger und beschritt andere musikalische Pfade. Hier klang er zum Beginn des neuen Jahrzehnt frischer, sexier und dringlicher als je zuvor. Das Disco-Fever ließ nach, stattdessen bediente er sich nun vermehrt Dance-Elementen, die bald die 80er dominieren sollten. Aber in nur wenigen Fällen klang das dann am Ende so rund und ausgeklügelt wie hier. Ohne das das ganze seinen Schwung und seine Spontaneität verliert. So hören wir hier die großartig im Funk verwurzelte Synthiehookline im Titelstück "Dirty Mind", "When You Were Mine" mit seinen schmissigen Orgelorgien, oder das mitreißende und ohrwurmige Dance-Funk-Herzstück "Uptown". Textlich zeigte er sich auch nun enorm anzüglicher. In dem Minimal-Funk-Smasher "Head" verführt er eine zukünftige Braut zu Oralverkehr und im soft punk-igen "Sister" gibt er in nur 90 Sekunden eine Ode an den Inzest zum Besten. Schockierend, sexy, funky und groovy - der erste große Wurf in der Karriere des Prince!






"1999" (1982)
Was für ein Brocken aus Pop, Rock, Funk, R&B und New Wave, den Prince hier als sein fünftes Studioalbum auf die Welt losliess. Ob der epischen Länge vieler der Songs, die auch mal bis an die 10-Minuten-Grenze heranreichen können, kommt man beinah in die Versuchung, dem Funk-Zwerg Größenwahn zu unterstellen. Doch dieser Eindruck verfliegt spätestens, wenn man einmal diesem fantastischen Werk gelauscht hat. So dreht der Opener und Titelsong "1999" als catchy Floorfiller auf, "Little Red Corvette" gelingt als hymnische Power-Ballade mit 80s-typischen, gniedelnden Gitarren-Soli, "Let's Pretend We're Married" versucht sich gekonnt als überlanger NewWave-Ohrwurm, "Something In The Water" überzeugt als soft elektronifizierte, melancholisch getragene Pop-Perle, oder die feierliche Hymne "Free". Oft machen es einem allerdings die bereits besagten Überlängen der Songs schwer. Aber trotzdem ist ihm hier ein tolles Album gelungen.






"PURPLE RAIN" (1984)

Dies sechste Album von Prince und zugleich Soundtrack zum gleichnamigen Film, war das erste von Prince, auf dem er seine Band The Revolution offiziell aufführte. Und hier ergab sich auch sogleich ein musikalischer Wandel: Es kommen hier deutlich vermehrt ausufernde Gitarren-Soli, unterkühlte Synthesizer, Drum-Machines, Streicher und Keyboards zum Einsatz. Die Songs wirken erdiger, der Einfluss der Band hinter ihm größer. Das es sich hierbei um eines der meistgelobtesten und in den wichtigsten Bestenlisten weit oben geführten Alben überhaupt handelt, brauche ich sicherlich nicht zu erwähnen. Wer die Songs die dieses Werk bewohnen hört, weiß warum: Der fantastische Opener "Let's Go Crazy", die warme und herrliche Soul-Ballade "The Beautiful Ones" (das Mariah Carey 13 Jahre später kongenial covern sollte), das genial leidenschaftlich rockende und atmosphärische "Darling Nikki" (dessen sexuelle Thematik solche Wellen schlug, das es die heute allseits bekannte "Explicit Content"-Sticker auf CDs zur Folge hatte), der grandiose und meisterliche RnB-Wave-Pop-Klassiker "When Doves Cry" (mit dem Ginuwine im Jahr 1997 erneut einen Hit landete), die zauberhafte Ballade "I Would Die 4 U" oder natürlich die zeitlos großartige, epochale Hymne "Purple Rain". Ein Album für's Leben.






"AROUND THE WORLD IN A DAY" (1985)

Mit seinem siebten Album entschied sich Prince, der Kunst noch mehr Raum zu geben. So wurde auf seinen eigenen Wunsch wenig Werbung für "Around The World In A Day" gemacht und die erste Single erst einen vollen Monat nach dem Albumrelease veröffentlicht - sein Begehren war, das die Hörer das ganze Album als solches wahrnehmen und es nicht anhand eines einzelnen Liedes bewerten. Und dieser neue künstlerische Ansatz schlägt sich hier auch vollkommen in der Musik nieder. Nachdem er in den vergangenen Jahren Disco, Funk, Synth-Pop, New Wave, RnB und (Glam-)Rock abfeierte, wurde dieses Album sein persönliches "Sgt.Pepper". Hier entdeckte er nämlich neben Pop, NewWave und RnB, auch Art-Rock und Psychedelia für sich. Man könnte nun "Around The World In A Day", das psychedelische "Paisley Park", das hochemotionale "Condition Of The Heart", das schwungvoll tanzbare "America", das wunderbare und träumerische "Pop Life" oder das wuchtig atmosphärische, entfernt an David Bowie gemahnende "Temptation" als Highlights dieser Platte anpreisen. Doch das Ganze hier ist mehr als die Summe seiner Teile. Ein buntes und schillerndes Pop-Kaleidoskop.






"SIGN ' ' THE TIMES" (1987)

Interessant was die Zeit alles mit sich bringt: Als seinerzeit im Jahr 1987 dieses Doppelalbum erschien, wurde Prince von vielen Seiten Ausverkauf vorgeworfen. Vielen klang das Album zu poppig, zu eingängig. Doch schon bald darauf sollte sich das Blatt wenden - bis heute gilt "Sign '
' The Times" als wahrscheinlich DAS Meisterwerk von Prince und als wohl das beste Album der 80er. Denn was er hier vollbringt, spottet jeder Beschreibung. So finden sich hier nahezu unzählige Juwelen, wie schon der unverschämt großartige Titelsong und Opener der Platte. "Housequake" ist ein Uptempo-RnB-Kracher der noch heute Timbaland vor Neid erblassen lässt. "It" glänzt mit prägnant stampfenden Beats, schwebender Atmosphäre, Pet-Shop-Boys-Effekten und verzückt jaulenden E-Gitarren. "Slow Love" stellt sich als jazzige Soulballade vor, "Hot Thing" kommt lässig bis ausufernd leidenschaftlich und sexy daher, "U Got The Look" outet sich auf Anhieb als catchy Soul-Funk-Rock Musterstück, "If I Was Your Girlfriend" zählt mit zum besten im Backkatalog des Funk-Zwergs, "I Could Never Take The Place Of Your Man" ist wunderbar arrangierter Pop mit Funk-Einschlag, "The Cross" überzeugt mit famosen Rock-Anleihen und "Adore" demonstriert dann wundervollen Soul bei dem einem das Herz aufgeht. Ein großartiges Album.






"LOVESEXY" (1988)

War ursprünglich das "Black Album" als Nachfolger von "Sign '
' The Times" geplant, wurde es dann doch "Lovesexy" - das mit seinem Cover einige Kontroversen auslöste. Sicherlich einer der ausschlaggebende Gründe, warum dem Album seinerzeit kein allzu großer Erfolg beschieden war. An der Qualität kann es unmöglich gelegen haben. Denn was dieses Album liefert, kann sich mehr als sehen lassen. "Alphabet St." ist mit Sicherheit einer seiner Hits, die sich als Klassiker in unsere Synapsen gefräst haben. "When 2 R In Love" becirct uns als soulig-wohlige und leidenschaftlich romantische Ballade, "Glam Slam" beherrscht sowohl Pop- als auch Rock-Einflüsse hervorragend, "Anna Stesia" darf als einer seiner am schändlichsten übersehen Juwelen angesehen werden, "Dance On" offenbart sich als fiebrig flippiger Uptempo-Ohrwurm nachdem sich noch heute jeder 2. die Finger leckt, und "I Wish U Heaven" vergeht sich vortrefflich an bezaubernden Pop-Momenten. Ein fantastisches Album, das der Mainstream leider nie kapiert hat.




"LOVE SYMBOL ALBUM" (1992)

Ein unausprechliches, von Prince kreiertes Symbol, war der eigentliche Titel seines 14. Albums - welches gemeinhin einfach "Symbol" oder in den meistens Fällen "Love Symbol Album" genannt wird. Hier war Prince endgültig in den 90ern angekommen - und lieferte hier gar stilistische Weiterentwicklungen bis hinein in den HipHop und New Jack Swing - den ja kurz zuvor auch Michael Jackson erfolgreich für sich entdeckte. Und auch sonst ist hier von Pop über Funk bis hin zu Rock und Synthpop alles dabei, was das Prince-Herz begehrt - nur eben in damals zeitgeistigen Früh-90er-Style, der allerdings bis heute frisch, funky und catchy klingt. Der hübsch kontroverse Funk-Mittlefinger "Sexy M.F." ist einer seiner formidabelsten Volltreffer. "Love 2 The 9's" mischt auf äußerst catchy Art und Weise Funk, Pop, Rock-Einflüsse und HipHop. "The Max" zeigt sich als catcyh Uptempo-Ohrurm, "The Morning Papers" als wohlig warme Soul-Jazz-Schmonzette, "7" ist und bleibt ein famos ohrwurmiger Pop-Hit, "And God Created Woman" kommt als leidenschaftliche Ballade des Weges und "3 Chains Of Gold" gelingt als musical-hafte kleine Pop-Hymne. Nach langem konnte Prince hier wieder auf Albumlänge überzeugen und war hiermit endgültig in den 90ern angekommen.





"THE BLACK ALBUM" (1994)

Ursprünglich war diese Platte als Nachfolger zu "Sign '
' The Times" gedacht - eine schwarze Funk-Bibel, kündigte Prince einst an, als Reaktion auf die Kritik das sein letztes Album zu poplastig gewesen sei. Für Ende 1987 war sein Release gedacht - bis Prince das klassich "The Black Album" betitelte Album aus unbekannten Gründen zurückzog und es durch "LoveSexy" ersetzte, das wieder stark im Pop verwurzelt war. 1994 erblickte es mit mehr als 6 Jahren Verspätung dann doch das Tageslicht. Und nun konnte man bestaunen, was er einst als Nachfolger seines Mörderalbums geplant hatte: Ein weiteres Mörder-Album. Nur eben mit anderen Mitteln. Während bei "Sign ' ' The Times" hörbar der Pop regierte, bildet sich beim "Black Album" ein wahrhaft tiefschwarzer Strudel aus purem, energiegeladenem Funk. Das geht los mit dem pumpenden und catchy improvisiert wirkendem "Le Grind", erstreckt sich über das minimalistisch funk-rockige und experimentierfreudige "Bob George" bis hin zum schweinscoolen "Superfunkycalifragisexy". Die einzige Atempause gönnt er uns im wunderbaren "When 2 R In Love", das bereits auf "LoveSexy" veröffentlicht wurde - welches ja bekanntlich das "Black Album" ersetzte. 1994 gab es sein schwarzes Album dann doch endlich zur Veröffentlichung frei - in streng limitierter Stückzahl und in der Hoffnung, so die Vertragsbedigungen zu erfüllen, die er seinem Label Warner noch schuldig war. Schon länger war er den Plattenlabels gegenüber missmutig gestimmt, was dieses Album noch verstärken sollte: Denn bald wurde bekannt, das Warner die Veröffentlichung des "Black Album" nicht in die Vertragsbedingungen zählte. Und das führte dann zum mittlerweile fast historischen öffentlichen Protest des Sängers: Er legte seinen Namen Prince ab und an seine Stelle trat von nun an ein unaussprechliches Symbol - was ihm vorläufig den Namen "Symbol" oder auch "TAFKAP" ("The Artist Formaly Known As Prince") einbrachte.





"THE GOLD EXPERIENCE" (1995)

Das erste Album des Funkzwergs, das nicht unter dem Namen Prince erschien, sondern unter dem im Laufe der Zeit eingebürgerten Namen "Symbol", sollte ein weiteres Meisterwerk werden: Fans nennen es das "Purple Rain" der 90er, Kritiker lobten es als sein vielseitigstes und eklektischstes Album seit "Sign '
' The Times". Und beide sollten Recht behalten. Zum einen hören wir ausgelassen gniedelnde Gitarrensoli wie seit "Purple Rain nicht mehr - wie im genialen Rocker "Endorphinmachine", oder in der wunderbaren Ballade "Shhh". Und die Stilvielfalt die auf diesem Werk vorzufinden ist, stellt tatsächlich alles was seit "Sign ' ' The Times" war in den Schatten. Man beachte dazu nur die himmlische Schmalz-Pop-Großtat "The Most Beautiful Girl In The World", die von ausladenden Gitarren und flinken Steichern angereicherte, hymnische Pop-Rock-Kostbarkeit "Dolphin", den oldschoolig flowenden Funk-HipHop von "Now", den extrem catchy, von technoiden Störgeräuschen sabotierten Funk-Hardrock-Hit "319", das warme und folkig Instrmentierte Juwel "Shy", die unter die Haut fahrende, warme und fantastische Ballade "I Hate U", oder den finalen, weit in den Himmel strahlenden Pop-Epos "Gold". Es scheint fast so, als hätte Prince mit seinem Namen, auch all seine Hemmungen von sich geworfen - und war so frei und unbefangen, um hiermit ein weiteres kleines Meisterwerk aus der Taufe zu heben.





"EMANCIPATION" (1996)

Wie veröffentlichungsfreudig der kleine große Mann sein kann, beweist dieses Beispiel: 1996 veröffentlichte Prince mit "Chaos And Disorder" sein letztes Album bei Warner - mit einer Zusammenstellung von Archivmaterial, nur zu dem Zweck, die Vetragsbedingungen eines weiteren Albums zu erfüllen und endlich künstlerisch und kreativ frei zu sein. Und noch im selben Jahr feierte er seine neu gewonnene Freiheit und Kreativität, mit diesem stramm geschnürten Paket, das 36 Songs auf 3 CDs vereint. In punkto Stilvielfalt konnte er hier ehrenhafte Vorgänger wie
"Sign ' ' The Times" oder "The Gold Experience" gar noch toppen: Hier geben sich Einflüsse etwa Funk ("Jam Of The Year", "Style"), Pop ("Sex In The Summer", das hymnische "The Love We Make"), RnB ("Somebody's Somebody", "One Kiss At A Time", "Lalala Means I Love You"), Rock (das wunderbar balladige "The Holy River", das soulig hymnisch-gospelige "Saviour"), oder Swing ("Courtin Time") die Klinke in die Hand. Es gibt herzerweichende Pop-Perlen wie "Betcha By Golly Wow", "Dreamin About U" oder "Soul Sanctuary", 90s-typischen Synthie-RnB-Funk wie "Mr. Happy", Hymnen an das Computerzeitalter (das lässig "Emale"und "My Computer"), Oden an seine Frau und sein nur kurze Zeit nach der Geburt verstorbenes Kind (das zu Tränen rührende "Curious Child", das gefühlvolle "Let's Have A Baby", oder das sanfte "Friend, Lover, Sister, Mother/Wife"), Songs über seine neugewonne Freiheit nach der Trennung vom Label Warner ("Slave", "White Mansion", "Face Down"), genialistisch technoide und housige Auswüchse (das pumpende "The Human Body") oder eine Coverversion von Joan Osborne's Hit "One Of Us". Masse meets Klasse - das muss ihm erstmal jemand nachmachen.





"MUSICOLOGY" (2004)

Nach "Emancipation" folgten für Fans und Liebhaber des Funkzwergs eine nicht allzu leichte Zeit: Es folgten Jahre angefüllt mit unzähligen Live-, Online-, Instrumental- oder Compilation-Veröffentlichungen, über die selbst eingefleischte Fans irgendwann den Überblick verlieren mussten. Doch im Jahr 2004 konnte man endlich erleichtert aufatmen. Nachdem Prince seinen neuesten Streich "Musicology" nach Jahren der Major-Label-Abstinenz beim Musikriesen Sony veröffentlichte, wurde er prompt zu seinem größten kommerziellen Erfolg seit 13 Jahren und heimste 2 Grammys ein. Und auch qualitativ konnte er wieder beinah durchweg überzeugen. So konnte er mit dem Uptempo-Song "Illusion, Coma, Pump & Circumstance" der einst stagnierenden RnB-Szene einen echten Brecher entgegensetzen. "A Million Days" überzeugte als kleines Funk-Soul-Pop-Juwel mit Langzeitwirkung, "Life 'o' The Party" stürmte selbstbewusst funky den Dancefloor, mit "Call My Name" lieferte er eine (mit dem Grammy ausgezeichnete) wunderbar leidenschaftliche Soul-Ballade und "Cinnamon Girl" wurde zu einem seiner besten Songs seit Jahren. Sicherlich gab es hier auch manch eher bescheidenes Füllmaterial, aber konnte "Musicology" in seiner Gesamtheit dennoch überzeugen.





"3121" (2006)

Mit dem Album "3121" konnte er 2 Jahre später den enormen Erfolg seines Vorgängers erneut toppen: Es wurde sein erstes Album überhaupt, das auf Anhieb Platz 1 der US-Charts erklimmen konnte und zudem sein erstes No.1-Album in den USA seit seinem "Batman"-Soundtrack von 1989. So geriet das Album sehr vielseitig, aber auch so schwarz wie lange nicht mehr: Vermochte die erste Single "Te Amo Corazón" als Latino-Schmalz-Schunkler da vielleicht noch etwas vewirren, so folgten doch hier Funk-Kracher wie der Titelsong "3121", synhtiegeladene Soul-Ohrwürmer á la "Lolita", das beatig pumpende RnB-Monster "Black Sweat" zeigte selbst der jungen Konkurrenz wie der Hase läuft, mit Synthesizern und Rock-Anleihen heizt er uns in "Love" ein, "Fury" erinnert mit seinen energetischen Rocksound an die psychedelische Phase von Jimi Hendrix, "Beautiful, Loved & Blessed" präsentiert ein stolzes und ausserordentlich gelungenes Soul-Pop-Duett mit Sängerin Támar und das abschliessende "Get On The Boat" lebt deutlich vom Geist James Brown's. Ein tolles Album, mit dem Prince sich nach einer langen und spannenden Karriere wieder mal von einer seiner besten Seiten zeigte.






"LOTUSFLOW3R"/ "MPLSOUND" (2009)

Nach seinem letzten und soliden Album "Planet Earth" (2007) liess Prince im vergangenen Jahr wieder mal ein fettes Paket auf die Welt los: Mit "LotusFlow3r" veröffentlichte er ein Paket mit 3 CDS, die sich aus 2 Alben von Prince ("LotusFlow3r" + "MPLSound") zusammensetzte - sowie dem von ihm betreuten Debütalbum seiner Backgroundsängerin Bria Valente ("Elixer"). Und was er hier auf seinen beiden Alben zusammentrug, konnte sich druchaus sehen resp. hören lassen. Auf "LotusFlow3r", das Prince
eher von der rockig-popigen Seite präsentierte, steckten schonmal ein paar fulminante Highlights: So das geniale (nur auf der CD-Version enthaltene) Tommy James & The Shondells-Cover von "Crimson & Clover", das fast schon Klassiker-Qualitäten entwickelnde "4Ever", das getragene und großartige "Colonized Mind", das leicht psychedelisch getragene "Love Like Jazz", oder das soulige und funky tänzelnde "$". Auf "MPLSound" hingegen zeigt er sich deutlich mehr von RnB, HipHop und elektronischer Musik beeinflusst. Das zeigt er hervorragend im catchy, melodischen und funky "Chocolate Box" (feat. Q-Tip), dem entspannt tanzbaren "Dance 4 Me", dem von soften Synthesizern getragenen "Valentina", oder der gefühlvollen RnB-Pop-Ballade "Better With Time". Auch bei dieser Fülle an neuem Material, ist sicherlich nicht alles Gold was glänzt. Aber noch immer schaffte er es, trotz mittlerweile gut 30 jähriger Karriere, solides bis sehr gutes Material vorzulegen. Respekt.






"20TEN" (2010)

Mit seinem 33. Studioalbum veröffentlichte er sein erstes im neuen Jahrzehnt - und bei der Gelegenheit betitelt er es auch gleich danach: "20Ten"! Wie schon bei dem 2007er Album "Planet Earth" - das etwa in England kostenlos der The Mail On Sunday beilag - suchte er auch für seinen neuesten Streich eine unkonventionelle Veröffentlichungsmethode. Und perfektioniert diese Strategie: In diversen Länder ersschien "20Ten" als Beilage zu Zeitungen und Zeitschriften, eine reguläre CD- oder Online-Veröffentlichung ist derzeit nicht geplant. Vorweg ließe sich zu "20Ten" sagen, das es keine radikalen Weiterentwicklungen gibt - das meiste hier hat man ähnlich schon in der Vergangenheit von ihm gehört. Doch ist da diese gewisse Energie, die sich schon beim Opener ausbreitet: "Compassion" legt gleich mit einer funky und sonnig stimmungsvollen Synthie-Hookline los. Auch beim noch gelungeneren "Begging Endlessly" kommt er mit prägnanten Synthies des Weges, setzt dem Opener aber ein Plus an Coolness entgegen. Mit "Future Soul" liefet er wohl eine seiner bezauberndsten Soul-Balladen seit Jahren ab und "Sticky Like Glue" mimt 80s-LoFi-Funk-Soul mit Oldschool-Rapeinlage. "Walk In Sand" zeigt einen starken Sinn für Romantik , "Sea Of Everything" gibt sich leidenschaftlich und gefühlvoll und das als Schlusslicht des Albums dienende "Ladydown" zeigt mit knackigen Beats, Sprechgesang und Rock-Einflüssen wahre Hitchancen. Das Gesamtergebnis ist sicherlich kein zweites "Sign ' The Times". Es hat nicht die Durchschlagskraft eines "3121" und nicht den wahnwitzigen Pop-Appeal von "The Gold Expeprience". Und doch ist "20Ten" ein angenehmer Zeitgenosse, der sich jedem Hördurchlauf mehr erschließt.



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