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Sonntag, 29. August 2010

Besprochen: AUTOLUX - "TRANSIT TRANSIT"

Was lange währt wird gut: Das US-Trio legt sein lang erwartetes zweites Album vor und schafft es, sich in Nuancen weiterzuentwickeln.

Im Jahr 2000 formierten sich Eugene Goreshter (Lead Vocals, Bass), Greg Edwards (Guitar, Vocals) und Carla Azar (Drums, Vocals) in Los Angeles zum Trio Autolux, nahmen ein Demo-Tape auf, brachten im Jahr 2004 ihr Debüt "Future Perfect" heraus, heimsten eine Menge Kritikerlob ein, tourten mit Beck, The White Stripes oder The Secret Machines und gewannen sogar prominente Fans mit Trent Reznor (Nine Inch Nails), Thom Yorke (Radiohead) oder The Flaming Lips. So weit, so gut. Doch seitdem wurde es musikalisch still um die 3 Musiker. Ganze 6 Jahre hat es nun gedauert, bis das von manch einem lang erwartete Nachfolgewerk der Band, nun endlich das Licht des Tages erblickte. Nach ihrer bereits bekannten Mixtur aus Shoegazing und Krautrock, die ihnen weitreichende Vergleiche mit Sonic Youth, Blonde Redhead, The Secret Machines oder My Bloody Valentine einbrachte, bauen sie nun auf "Transit Transit" den eigenen Stil um Pop- und Electronica-Momente aus und schaffen es so, sich in spürbaren Nuancen weiterzuentwickeln. So ist es keine Überraschung, das die hier verewigten Klangwelten nun erweiterte Referenzen von The Flaming Lips und Radiohead bereit halten und in deren Verlauf sich die 3 um's eine oder andere mal als waschechte Dreampopper outen. Aber den eigenen Wurzeln bleibt man auf Album No.2 dennoch treu, ohne sich dabei in altgedienten Standards zu verlieren. Die verzerrt stromhaften Gitarren, der entrückte Groove aus Bass und Drums, sowie Eugene's helle Stimmklangfarbe, bilden die Grundlage für das Zeitwerk, um das manchmal nur filigrane Arrangements, oder andernorts diverse Soundschichten, Samples und Klangfeuerwerke gestapelt werden. So fügen sich im titelgebenden "Transit Transit" (hier anhören!) perlendes Piano, sanft im Hintergrund knatternde Samples, schleppende Drumbeats, schwelende Harmoniegesänge und Bläser zu einem majestätischen Opener zusammen, der gleich zum Auftakt Lust auf mehr macht. Mit "Census" (hier anhören!) setzten sie dem dann aber sogleich elektrisierende Gitarrensounds und eine treibenderen, zwingenderen Grundcharakter entgegen, die sich bisweilen zu einer wahren Klangkathedrale auftürmen. Das schemenhaft elektronifizierte, mit entspannten Gitarrenakkorden spielende und beinah auf psychedelische Art und Weise daher schwebende "High Chair" (hier anhören!), vermag entfernte Vergleiche zu Radiohead heranzuziehen. Auf "Supertoys" (hier anhören!) verquicken sie vortrefflich die frühen Pink Floyd mit Querverweisen an wieder einmal Radiohead, oder aber auch The Flaming Lips, was man unschwer an den prägnanten Gitarrenpassagen ablesen kann, und sich zudem auch in der unwiderstehlichen ersten Single "Audience No.2" (hier anhören!) niederschlägt. Wer Autolux bislang noch nicht auf dem Radar hatte, sollte dies nun schleunigst ändern. Denn "Transit Transit" ist ein wahrhaft kunstvolles Gesamtkunstwerk, das man immer wieder hören möchte. Bleibt nur zu hoffen, das sie nicht wieder 6 Jahre für ein weiteres Album benötigen werden. Denn sie machen mit ihrem künstlerischen Treiben verdammt Lust auf mehr.

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