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Samstag, 6. Februar 2010

Besprochen: MASSIVE ATTACK - "HELIGOLAND"

Sie können es doch noch: 7 Jahre nach ihrem letzten Studioalbum darf man die Bistroler TripHop-Pioniere wieder so richtig lieb haben!

Fast 20 Jahre ist es nun her, das sich Robert "3D" Del Naja, Grant "Daddy G" Marshall und Andy "Mushroom" Vowles aufmachten Musikgeschichte zu schreiben: mit ihrem 1991er Debütalbum "Blue Lines" prägten sie das Genre TripHop und sollten somit entscheidenden Einfluss auf die Entwicklung der elektronischen Musik nehmen. Hochgeschätzte Bands wie etwa Portishead hätte es ohne sie nie gegeben. Über das gesamte Jahrzehnt hinweg verzauberten sie uns mit düster-hypnotischen Klängen - bis dann 2003 das Album "100th Window" zum Desaster wurde! Es entstand fast komplett im Alleingang von Robert Del Naja - Andy Vowles hatte bereits 1999 die Band verlassen und Grant Marshall widmete sich seiner Familie. Außer der im Jahr 2005 erschienenen Best-Of "Collected", wurde es still um die Band. Nun, 7 Jahre nach dem letzten regulären Studioalbum, haben Marshall und Del Naja endlich wieder zueinander gefunden - und sind im Begriff wieder zu alter Höchstform zu gelangen. Die Band schwebt mit uns in gewohnt düster-sphärischen Klanglandschaften und tut dies mit einer Eingängigkeit, wie seit "Blue Lines" nicht mehr. Und auch die musikalischen Gäste tun ihr übriges, um dieses Album endlich wieder zu einem Erlebnis zu machen. Großer Auftritt schon der Opener: das 7-minütige "Pray For Rain" interpretiert Tunde Adebimpe (TV On The Radio) als düster getragene TripHop-Perle, mit optimistischem Ausfallschritt. Horace Andy, der schon auf "Blue Lines" mitwirkte, macht wieder einmal mit seiner einmaligen Stimme Songs wie "Splitting The Atom" und "Girl I Love You" zum Ereignis, die im TripHop bekannte Martina Topley-Bird veredelt "Babel" und "Psyche" auf unnachahmliche Weise zu kleinen Offenbarungen, Guy Garvey von Elbow bestreitet das hypnotische "Flat Of The Blade" in spukiger Atmosphäre zu schräg minimalistischen Elektro-Klängen, Hope Sandoval (Mazzy Star) verzückt auf dem melancholischen "Paradise Circus" und der großartige Damon Albarn brilliert im wunderbaren "Saturday Come Slow". Auf diesem Album ist endlich wieder alles da, wo es sein sollte - Massive Attack haben wieder zu sich gefunden!

Das ist sehr gut - denn es gibt noch viele düstere Abgründe die wir mit dieser Band noch gemeinsam erforschen wollen!

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