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Montag, 1. Februar 2010

DIE 50 BESTEN PLATTEN DER '00er!!!




50. JUSTIN TIMBERLAKE - "FUTURESEX / LOVESOUNDS" (2006)
Wahrlich ist seit dem Durchbruch des Produzenten Timbaland nicht alles Gold gewesen, was glänzte. Jeder wollte einen Song (oder besser noch ein ganzes Album) von ihm produziert haben. Und die meisten haben es bekommen. Wo Timbaland mittlerweile immer mehr in Gefälligkeit verfällt, hat er hier alles richtig gemacht, was allerdings mindestens zu gleichen Teilen Justin Timberlake selbst zuzuschreiben ist. Hatte er schon zu Beginn der Dekade ein beachtliches Debüt mit "Justified" abgeliefert, zeigt er auf seinem 2ten Werk "Futuresex / Lovesounds" was alles in ihm steckt. Mit diesem Album ist er endgültig vom einstigen Küken und Mädchenschwarm der Boyband N*Sync zum ernstzunehmenden Solokünstler angewachsen. Ernstzunehmend genug, das selbst das Underground-Musikmagazin SPEX es einst zur Platte des Monats kührte. Mit was für futuristischen Sounds, funky Grooves und catchy Melodien er hier aufwartete, darauf war wohl niemand gefasst. So findet man hier feiste Ohrwurm-Kracher wie "Sexyback", "My Love", "Futuresex / Lovesounds" oder "Summer Love", gefühlvolle Perlen wie "Losing My Way" oder "Until The End Of Time", oder Großartigkeiten wie "What Goes Around....Comes Around" oder "Lovestoned", mit denen er sein Songwriter-Talent endgültig unter Beweis stellte.


49. MARIAH CAREY - "THE EMANCIPATION OF MIMI" (2005)
Für manch einen mag diese mit 2 Grammy's ausgezeichnete Platte in einer solchen Liste deplatziert erscheinen. Doch solch ein grandioses Album muss einfach entsprechend gewürdigt werden. Vor seinem Erscheinen stand es nicht sehr gut um die Karriere von Mariah Carey. Wurde sie im Jahr 2000 noch als erfolgreichste Künstlerin der 90er Jahre ausgezeichnet, verhieß das neue Jahrzehnt anfänglich nichts gutes für sie. Sie erlitt einen Nervenzusammenbruch, wurde von der Presse zerfetzt und verrissen, und ihr Film und gleichnamiges Album "Glitter" floppten massiv. Die Misere gipfelte, als ihr Label Sony sie für eine dicke Entschädigung aus dem Vertrag warf. Auch das ein Jahr darauf folgende "Charmbracelet" (auf ihrem neuen Label Island) konnte nicht den erhofften Erfolg bringen. Doch im Jahr 2005 kehrte sie mit einem Schlag zurück - besser als je zuvor stieg sie auf wie Phoenix aus der Asche! Mit "The Emancipaiton Of Mimi" legte sie ihr ultimatives Meisterwerk ab, auf dem sie mit Kostbarkeiten nur um so um sich wirft, ohne dabei ihr kraftvolle Stimme bis zur Schmerzgrenze auszureizen, was sie früher gerne tat. Hier folgt ein potentieller Hit den nächsten. Ob nun das genial groovende "It's Like That", die wundervoll zeitlosen Balladen "We Belong Together" oder "Don't Forget About Us", das jazzige "Mine Again", die streetstylishe Kanye-West-Produktion "Stay The Night", der Club-Kracher "To The Floor" oder die zeitlose Hymne "Fly Like A Bird". Ein Album, so unwiderstehlich wie mundwarmer Karamelpudding!!!


48. MANDO DIAO - "BRING 'EM IN" (2002)
Schon im Jahr 2002 machten sich die 5 Jungs (auf diesem Debüt noch mit Keyboarder Daniel Haglund) aus der schwedischen Provinzstsdt Borlänge auf, die neuen Könige des Britpop zu werden. Was dieses Album so besonders macht: der jungendliche Sturm und Drang, die wilde Unvorhersehbarkeit! In Verbindung mit ihrem großen Talent, wurden daraus großartige Songs wie die wunderbar hingerotzten Brit-Rock-Kracher "Paralyzed" oder "Sheepdog", der zeitlose, grandiose, melodische 60s-Pop-Ohrwurm "Mr. Moon", der relaxt-rockende Ohrfänger "The Band", oder wunderbare Hymnen wie "To China With Love" oder "Lauren's Cathedral".
Ein sehr authentisches und echtes Debüt - mit einer Reihe von fantastischen Klassikern,
das Oasis' "Defenitly Maybe" auf Augenhöhe begegnen konnte. Vor 200 Jahren hätte die Queen deswegen wohl die Kriegsflotte losgeschickt!


47. JUSTICE - "CROSS" (2007)
Der wohl bekannsteste Song, die Single "D.A.N.C.E.", konnte einen auf dem Debüt der 2 französischen DJ's alias Justice in die Irre führen. Diese extrem melodische, von einer überschwenglichen Danft-Punk-igen Synhtiehookline und mitreissend catchy Kindergesang geprägte Ode an Michael Jackson, war pop as pop can be. Wer mehr von dieser Sorte erwartete, hatte sich kräftig geschnitten. Auf diesem Album gehts richtig zur Sache. Man hört hier soviel auf einmal, solch überschäumende Ideen und krative Ergüsse, soviel Soundspielereien, Samples und zerhackstückte Elemente, wo man nur hinhört. Manchmal mag einem gar der Gedanke kommen, das hier nicht alles umbedingt immer etwas mit "Musik" zu tun hat - aber es macht höllischen Spaß! Und wer sich die Mühe macht, sich ihrem musikalischen Kosmos bedingungslos hinzugeben, dem wird sich schnell die Genialität und Catchyness dieses Meisterstücks offenbaren. So hat Elektronica in dem vergangenen Jahrzehnt nie wieder gerockt!


46. KATE BUSH - "AERIAL" (2005)
12 Jahre waren seit ihrem letzten Album ins Land gezogen - eine Auszeit die sich Kate Bush nahm, um sich ganz auf ihre Familie zu konzentrieren. Dann im Jahr 2005 veröffentlichte Kate Bush ihr lang ersehntes Comebackalbum, das eine wahre Medienlawine auslöste! "Aerial" ist eines ihrer von der Kritik am meisten gefeierten Alben überhaupt, und wurde regelmäßig als Meisterwerk betitelt! Und es stellt tatsächlich eines der besten, atemberaubendsten Werke der Künstlerin dar. Wie schon ihr Erfolgsalbum "Hounds Of Love", ist dieses Doppelalbum ebenfalls in 2 Teile gespalten. Die erste CD trägt den Titel "A Sea Of Honey", dessen Songs scheinbar in keiner direkten Verbindung zueinander stehen.
Die zweite CD trägt den Titel "A Sky Of Honey", dem dann widerum ein Konzept zugrunde liegt. Das Cover des Albums zeigt die Amplituden des Gesangs von Amseln, die auch im eröffnenden "Prelude" zu hören sind. In den Sücken, die sowohl inhaltlich als auch musikalisch ineinander übergehen, erzählt Kate Bush, was die Vögel auf ihrer Reise um die Welt sehen! Ein atemberaubendes, kunstvoll inszeniertes, zeitloses, von berückender Schönheit beseeltes Meisterwerk!!!


45. THE VERVE - "FORTH" (2008)
Es war wohl das Comeback des Jahres, als The Verve im Jahr 2008 ihr erstes Album seit 11 Jahren veröffentlichten - seit dem Meisterwerk "Urban Hymns" von 1997. Verständlich, das die Erwartungen der Hörer und Kritiker gigantisch waren. Doch nicht jeder wollte sich mit diesem Album anfreunden. So wählten die Herren um Frontmann Richard Ashcroft auch nicht eben den Weg des geingsten Widerstandes. Die zahlreichen zeitlosen Hits des Vorgängers suchte man hier vegebens. Doch das macht überhaupt nichts, gleiten sie hier doch durch ein derartig spannendes, psychedelisch bedrogtes und episches Sound-Universum, das alle Zweifel wie weggewischt scheinen. Gibt man sich erst einmal diesem gewaltigen, getragenen und hypnotischen Werk hin, wird einen seine Magie fesseln. Und wer mehr Pop will der greife zur ersten Single "Love Is Noise": ein fulminanter, veritabler Hit auf Lebenszeit! Und auch die Skeptiker von heute (bzw. vor 2 Jahren) mögen bald verstehen: The Verve haben mal wieder alles richtig gemacht! Ein ganz großer Wurf.


44. BJÖRK - "VESPERTINE" (2001)
Im Laufe ihrer Karriere etablierte sich die exzentrische isländische Künstlerin als Visonärin, die stets bemüht war mit ihren Werken Grenzen auszuloten und immer wieder musikalisches Neuland zu erschliessen. Auf ihrem hier 4. Studioalbum (Remixalben und Soundtracks nicht mitgezählt) schuf sie hingegen ein dunkles, erhabenes Monument der Stille! Ruhiger als hier hat man die Dame zuvor nie auf Albumlänge gehört. Doch das tut ihrem Genie in keinster Weise einen Abbruch. Dieses elektronisch zirpende, blubbernde, schwebende und glöckelnde Album umspült den Hörer wie ein sanfter Fluss, zieht in hier und da tief in den Abgrund, führt aber immer wieder zurück ans Tageslicht. Ein wunderbare Reise durchlebt man hier, begleitet von den düsteren Chorälen von "Hidden Place", der perlenden Lieblichkeit von "It's Not Up To You", der hypnotischen Schwerelosigkeit von "Pagan Poetry", der bedrohlichen Aura von "Frosti", der verstörenden Stille von "An Echo, A Stain" oder der emotionalen Tiefe von "Harm Of Will". Ein faszinierendes Werk.


43. M.I.A. - "KALA" (2007)
Um einer hierzulande weit verbreiteten Verwechslung zuvorzukommen: Hierbei handelt es sich keinesfalls um die deutsche Pop-Band Mia. sondern um die in London geborene und aus Skri Lanka stammende Künstlerin M.I.A.! Was diese junge, äußerst kreative Dame für die Entwicklung der modernen World-Music getan hat, ist im Grunde unbeschreiblich. Wie sie auf ihrem 2. Album die unterscheidlichsten globalen Einflüsse wild drucheinander wirbelt, das lässt einen schon nicht schlecht staunen. So hört man auf diesem musikalisch extrem eklektischen Werk afrikanische Einflüsse ("Birdflu"), futuristisch orientalisches ("Boyz"), Bollywood-Disco-Fetzen ("Jimmy"), elektronifizierten HipPop ("20 Dollar"), von tribalen Beats unterlegte Perlen ("The Turn") oder dem famosen Hit "Paper Planes" - in dessen Refrain sie Samples von Revolverschüssen verwendete. Diese wurden allerdings von vielen Quellen leider zensiert, von wegen Jugendschutz. Tja...manche Menschen erkennen moderne Kunst nicht mal wenn sie ihnen in den Arsch beißt - oder eben schießt! Ein großartiges Album das auf die Zukunft der World-Music mehr Einfluss haben wird, als jetzt vielleicht noch viele denken! Beinah visionär!


42. ARCTIC MONKEYS - "HUMBUG" (2009)
Es ist eine wahre Freude, der musikalischen Weiterentwicklung dieser genialen jungen UK-Band beizuwohnen! Der 60s-beeinflusste Brit-Rock der Jungs, der sich insbesondere auf ihrem 2ten Album "Favourite Worst Nightmare" (2007) deutlich manifestierte, bewegte The Last Shadow Puppets, das Nebenprojekt von Sänger Alex Turner, noch tiefer in den Zeitgeist der 60er, und mitten in den Summer Of Love einzutauchen. Was widerum nun auf das 3. Album der Arctic Monkeys abstrahlt: denn dies ist ein wahres Kaleidoskop an 60s-Psychedelic- und Surf-Pop, zeitlosen Melodien, wundebaren Harmonien, Seele, Leben und Ecken + Kanten! Wer allzu schmerzlich die rotzig treibenden Brit-Rock-Ohrwürmer ihres 2006er Debüts vermisst, hat wohl ihre magische Weiterentwicklung, zu einer der fesselndsten und wichtigsten Bands des jungen Britaniens verschlafen! Oder um es mit den Worten des MUSIKEXPRESS auszudrücken: "Das dritte Album der Sheffield-Buben ist ihrem Debüt ebenbürtig. Jede andere Meinung wäre wahrscheinlich HUMBUG!"
Dem ist nichts hinzuzufügen!


41. THOM YORKE - "THE ERASER" (2006)
Das Radiohead in der Vergangenheit so gut wie nichts falsch machen konnten, ist im Grunde eine erwiesene Tatsache. Und Frontmann Thom Yorke zeigt auf seinem 2006er Solo-Debüt, das er auch im Alleingang großes bewirken kann. Zusammen mit Radiohead-Stammproduzent Nigel Godrich schuf er hier ein dunkles Elektro-Art-Pop-Manifest und liefert hier großartiges wie die melancholischen Avantgarde-Elektro-Pop-Perlen "The Eraser" oder "Analyse", das düster schwebende "The Clock", das experimentell einehmende und dunkle "And It Rained All Night" oder das großartige "Harrodown Hill". Ein geniales Album dessen düstere Magie einen vollkommen fesselt!


40. GRIZZLY BEAR - "VECKATIMEST" (2009)
Auf ihrem dritten Album begeben sich Grizzly Bear auf die Suche nach spiritueller Popmusik - und werden mit "Veckatimest" fündig. Kreiselnde, wunderbar konstruierte, hoch melodiöse Folk-Songs, die sich zu solchen Gewaltigkeiten auftürmen, die der Hörer erstmal erfassen muss! Ein wunderbares Folk-Pop-Manifest, dessen Erhabenheit weit abstrahlt! Und mit "Two Weeks" oder "Fine For Now" seien nur 2 der Klassiker genannt, die diese church of indie bewohnen! Ein Glaubensbekenntnis an die Pop-Musik!!!



39. AMY WINEHOUSE - "FRANK" (2003)
Zwar war es ihr durchaus großartiges 2. Album "Back To Black" der ihr den massiven Durchbruch beschehrte. Doch war es ihr Debütalbum "Frank", das der Höhepunkt ihres bisherigen künstlerischen Schaffens war. So hatte "Frank" einfach ein wenig mehr Soul und Groove, es klang noch ein wenig frischer und moderner, und war näher am klassischen Soul als es irgendjemand anderes in der vergangenen Dekade geschafft hätte. Mit ihrer unvergleichlich souligen und gefühlvollen Stimme, gleitet sie hier durch famose Perlen wie dem grandiosen "Stronger Than Me", dem frechen "Fuck Me Pumps", dem reinen und puren "I Heard True Love Is Blind", der sanften Hymne "Take The Box" oder dem wunderbaren "What Is It About Man". Ein fantastisches Album.


38. THE FLAMING LIPS - "EMBRYONIC" (2009)
Die Musikgeschichte ist reich an Alben die im Jam entstanden. Doch nur wenige Ausnahmen vermochten dem Hörer selbige Freude beim hören zu machen, wie sie der Musiker beim Machen hatte. Das neue Album der Flaming Lips zählt dazu! Das besondere an diesem konzeptverdächtigen Doppelalbum ist, das eine düstere Grundstimmung über den Stücken schwebt, die mal bedrohlich in der Ferne lauert, um einen just im nächsten Moment in tiefe und dunkle Abgründe mitzureissen. Sie leben ihren Hang zum Experiment und zu bedrogt psychedelischen Klangkosmen ungezügelt aus, und verzichten weitestgehend auf gängige Songstrukturen und Konventionen. Dies ist atmosphärischer, ausgefreakter, im Krautrock, Jazz und Noise wurzelnder Weltraumpop, der ebenso MGMT und Portishead, wie auch Pink Floyd und David Bowie ist. Ein wahres Klangkunstwerk, dem mit jedem hören neue Facetten abzugewinnen sind - ein waghalsiger Trip, fern von Raum und Zeit!


37. BECK - "MODERN GUILT" (2008)
Mit seinem bisher letzten Album legte Beck (spätestens seit seinem 90er-Hit "Loser" auch der breiten Öffentlichkiet ein Begriff) ein famoses Stück Musik vor. Als Produzent holte er sich Danger Mouse an Bord - der zuvor schon mit den Gorillaz, Gnarls Barkley oder seinem "Grey Album" großartige Arbeit ablieferte. Doch verpasste er Beck auf "Modern Guilt" kein Elektro-Gewand. Im Gegenteil: die Songs wirken direkter, klarer und unmittelbarer, der Fokus liegt auf den Songs, auf den Melodien - und den liebevollen kleinen Details, mit denen Danger Mouse alles aus diesem Album herausholt! Und auch das Songwriting passt wie angegossen, was sich hier etwa in Perlen wie "Orphans", "Gamma Ray", "Chemtrails", "Modern Guilt", "Walls" oder "Replica" biederschlägt.


36. ANIMAL COLLECTIVE - "MERRIWEATHER POST PAVILLION" (2009)
Auf dem neuen Album von Animal Collective, stellt sich nur eine einzige Frage: ist dies bereits ihr "Sgt. Pepper", oder befindet sich der sphärische Space-Pop der New Yorker Soundarchitekten noch im Anflug auf ihr ultimatives Meisterwerk? Wer hätte schon seinerzeit bei "Revolver", noch schwindelig vor Glück über diese Pop-Sensation, gedacht, das die Beatles schon bald mit "Sgt.Pepper" etwas erschaffen würden, das ihnen endgültig den Boden unter den Füßen wegreissen würde? Eine Frage, die nur die Zeit beantworten kann. Fakt ist in jedem Fall: Animal Collective haben mit ihrem 9. Album das wohl zukunftsweisendste, künstlerisch wertvollste, atmosphärisch fesselndste und gar beste Album des Jahres abgeliefert. Dies ist melodieverliebte, mit mehrstimmigem Harmoniegesang gesegnte Beatmusik, auf einem schwimmenden Teppich aus Synthezisern, Klangcollagen, Soundschnipseln, und Samples. Scheinbar unendlich viele Melodien greifen ineinander, vereinen sich, streben auseinander, drehen und kreiseln umeinander, und offenbaren immer wieder die wahrgewordenen Pop-Träume die sie beherbergen. Es ist groß, weit und zu allen Seiten offen - ein alle Sinne benebelndes Psychopopwerk.




35. PATRICK WOLF - "LYCANTHROPY" (2004)
Das Debüt des einst 21 Jahre jungen, getriebenen Künstlers und Multiinstrumentalisten (er spielte so gut wie alle Instrumente auf diesem Album selber), darf man gut und gerne als visionär bezeichnen. Mit seiner höchst kunstvollen Mischung aus irischer Folklore und Elektronik von björk'scher Futuristik und Verstörtheit, überschritt er Grenzen und schuf etwas neues und vollkommen eigenes. Jedoch ist es unwahrscheinlich das schon damals viele auf dieses Kunstwerk aufmerksam geworden sind. Zu kunstvoll, zu verschroben war dieses Werk, um bei der Masse auf Verständnis zu stoßen - es war seiner Zeit um Jahre voraus! Auf diesem dunklen und anspruchsvollen Werk präsentierte er wunderbar windschiefen Elektro-Folk wie "Wolf Song", beinah radiotaugliche, tanzbare Ohrwürmer wie "Bloodbeat" oder "A Boy Like Me", melancholisch schwebende Elektro-Folkpop-Hymnen wie "To The Lighthouse", verstörend albtraumfördernde, düstere und spukige Elektro-Folk-Apokalypsen wie "The Childcatcher", melancholische Balladen wie "London", oder düster treibende Elktro-Folk-Kracher wie "Paris". Ein großartiges Album, das noch immer so revolutionär klingt wie damals!


34. BRIGHT EYES - "I'M WIDE AWAKE, IT'S MORNING" / "DIGITAL ASH IN A DIGITAL URN" (2005)
Im Januar 2005 veröffentlichte Conor Oberst, der geniale junge Kopf und einzig festes Mitglied der US-Band Bright Eyes, gleich 2 Alben am selben Tag, nachdem die urpsüngliche Idee eines Doppelalbums verworfen wurde. Aus diesem Grund stehen auch hier beide Alben auf dem selben Rang. Das interssanteste: Die Alben könnten nicht unterschiedlicher sein. Das von der Presse gefeierte "I'm Wide Awake
It's Morning" war eine für Bright Eyes typische Platte im Stil US-amerikanischer Folklore mit Country-Elementen. Es klingt pur, direkt, authentisch und traditionell, die Songs sind eher einfach und akkustisch arrangiert und legen den Fokus stark auf die Songs und die Lyrics, die z.B. die Politik George W. Bush's kritisieren. "Digital Ash In A Digital Urn" ist, wie der Titel bereits andeutet, elektronischer und ernster gehalten. Zum ersten mal hörte man Musik von Conor Oberst in Elektro-Pop-Gewand, was seinen Kompositionen unglaublich gut steht. Er verliert sich hier nicht in Gefälligkeiten, sondern kann den künstlerisch hohen Standard auf beiden Veröffentlichungen über die gesamte Albumlänge halten. Und schaffte hier einen musikalischen Spagat zwischen tradiotionell und digital, wie es bisher nur wenigen Künstlern überzeugend gelang. Zwei Daumen nach oben für das Genie dieses damals nur 24 Jahre jungen Ausnahmekünstlers. Er sagte vor einigen Jahren mal auf einem Konzert so treffend: "Voting George W. Bush is like shitting in your own bed! (George W. Bush zu wählen ist wie in das eigene Bett zu scheißen!)" Noch ein Grund mehr diesen Jungen zu mögen!


33. BABYSHAMBLES - "SHOTTER'S NATION" (2007)
Mit dem zweiten Album seiner neuen Band nach den Libertines, zeigte Pete Doherty mal wieder allen Skeptikern den Stinkefinger. Solch eine famose musikalische Perle hätten die meisten Menschen von ihm nicht erwartet. Die breite Öffentlichkeit wurde seinerzeit in den Klatschspalten beinah täglich über die Drogen-Ausschweifungen und Skandale Pete Dohertys auf dem laufenden gehalten. Dementsprechend gering war das Interesse der breiten Masse an einem neuen Album seiner Band. Und die Kritik sollte so manch einem Halse stecken bleiben, beim hören dieses Werks, das funky Indierock-Ohrwürmer wie "Carry On Up The Morning" oder "Delivery", verträumten Folkrock wie "UnBiloTitled", 70s-infizierten Rock wie "Crumb Begging Baghead", zurückgelehtnen Indie-Pop-Kostbrakeiten wie "Unstookie Titled", zärtlich perlende und zeitlose wunderbare Balladen wie "There She Goes" und zerbrechlich emotionale Akkustik-Balladen wie "Lost Art Of Murder" zu einem großartigen Album vereint.


32. FRANZ FERDINAND - "FRANZ FERDINAND" (2004)
Der brodelnde Indierock-Vulkan spuckte im Jahr 2005 kontinuierlich famose brtitische Newcomer aus - und England brannte! Doch schon im Jahr 2004 schoß er bereits die Newcomer Franz Ferdinand in die Welt - und legte damit den Starschuß für das neue Indierock-Zeitalter! Dieses famose Debüt voll mit melodischen, funky tanzbaren, kreativen, Haken schlagenden und stylishen Indierock-Hits zeigte, welche Möglichkeiten der Indierock hatte und welche Grenzen noch auszuloten waren. Und mit beiliegenden Hits wie "Jacqueline", "Take Me Out", "The Dark Of Matinée" oder "Darts Of Pleasure" hielt die catchyness Einzug in den Indierock! Und allein die wunderbar spinnerte deutsche Textzeile "Ich heisse superfantastisch, ich trinke Champus mit Lachsfisch!" aus "Darts Of Pleasure", ist definitiv einen Platz in dieser Liste wert.



31. EDITORS - "THE BACK ROOM" (2005)
Besonders im vergangenen Jahr war der Hype um die Briten besonders groß. Kein Wunder, hatten sie nach dem etwas dünnen Zweitwerk "An End Has A Start" mit dem 3. Album "In This Light An On This Evening" doch ihr bestes Album seit ihrem Debüt abgeliefert. Doch eben nicht so gut wie das Debüt. Was sie einem hier darboten, war das beste und eindringlichste ihrer bisherigen Karriere. Melodisch, hymnisch, düster, sehnsüchtig und mitreissend. Der Pomp und Pathos der letzten Alben war hier noch auf ein Minimum herunter geschraubt. Sicherlich kann es auch hier bobastisch werden, allerdings klingt all das hier frischer, direkter - nicht zugekleistert. Und hatten hier mit "Lights", "Blood", "Munich", "All Sparks", "Bullets" oder "Camera" ihre großartigsten Ohrwürmer und famosesten Hymnen im Gepäck! Großartiges Album!!!



30. INTERPOL - "OUR LOVE TO ADMIRE" (2007)
Man könnte ja behaupten, das die Editors sehr viel bei Interpol abgucken. Man könnte aber genauso sagen, das die Editors und Interpol sehr viel bei Joy Division abgucken. Also: im Grunde völlig egal wer bei wem abguckt und umgekehrt! Wen interessiert es, solang die Musik überzeugt! Und mit "Our Love To Admire" ist den Herren von Interpol ein ein mehr als überzeugendes Album gelungen. Selten war Bombast, Pop und Pathos in dicksten Schichten in so strahlende, melancholisch eindringliche, verzaubernde, hypnotische und monumentale Songs verpackt. Jedes Orchester das anschwillt, jedes perlende Piano, jeder epische Gitarrenakkord, all die Chöre und Bläser - all das, scheint es, kommt auf ganz natürliche Weise zusammen! Das ist epischer, hymnischer und düsterer Bombast auf höchstem Niveau!


29. JAMIE T - "PANIC PREVENTION" (2007)
Im Jahr 2007 stellte der junge Brite Jamie T mit seinem Debütalbum "Panic Prevention" unter Beweis, wie clever weißer HipHop sein kann - ohne dabei wirklich HipHop zu sein. Dies ist nur einer der vielen Einflüsse, die sich hier zu einem cleveren, gewitzten, brodelnden und kreativen Ganzen zusammenfügen. Wer versucht diesen Jungen - der sich bereits den Ruf als One-Man-Arctic-Monkey erspielen konnte - in eine Schublade zu stopfen, dem wird dies nicht gelingen, ohne das Arme, Beine, Kopf und Arsch zu allen Seiten herausragen. Mit oldschoolig britischem HipHop, Pop, Rock, Folk und Psychedelia dreht er hier eine famose, freche Pop-Wundertüte voll jungendlicher Leidenschaft! Und lässt uns mit "Salvador", "Calm Down Dearest", "So Lonely Was The Ballad" oder "Operation" gleich ein paar Hits fürs Leben da!


28. THE CARDIGANS - "SUPER EXTRA GRAVITY" (2005)
Die großartige, aber viel zu unterschätzte Band aus Schweden hat das vergangene Jahrzehnt mit 2 beinah ebenbürtig famosen Pop-Alben aufgemischt, die zudem ihre bislang besten überhaupt sind! Eines ist dieses, ihr bislang letztes Album "Super Extra Gravity". Doch man lasse sich von dem stylischen Hochglanz-Cover nicht in die Irre führen. Eckiger und kantiger als auf diesem Album hat man die Band um Sängerin Nina Persson noch nicht erlebt. Was sie allerdings nicht im geringsten davon abhält rockige Ohrwürmer ("I Need Some Fine Wine, And You You Need To Be Nicer"), 60s-infizierte Hymnen ("Godspell"), soft jazzige Oden ("Losing A Friend"), 60s-Folk-Pop-Perlen ("Good Morning Joan") oder herzerweichende Balladen ("Don't Blame Your Daughter") zu entwerfen. Ein großartiges Pop-Album, und eines der besten schwedischen Platten seit Jahren!


27. THE LAST SHADOW PUPPETS - "THE AGE OF THE UNDERSTATEMENT" (2008)
Schon auf ihren beiden ersten Alben frönten die Arctic Monkeys ihrem Hang zu den 60s - doch was ihr Sänger Alex Turner hier mit Miles Kane der britischen Band The Rascals anstellt, geht viel weiter. Gemeinsam als The Last Shadow Puppets ergründen sie die tiefsten Tiefen des opulenten, psychedelischen und melodieseligen 60s-Orchester-Pop. Und schenken uns eine unfassbar geschmeidige, mitreissende, hypnotische und warmherzige kleine Pop-Schatzkiste, in der so manch unvergängliches Juwel zu finden ist - wenn es dort draußen jemanden gibt, dem bei Kostbarkeiten wie "The Age Of The Understatement", "Standing Next To Me" oder "My Mistakes Were Made For You" nicht das Herz aufgeht, dann ist das Ende nah.


26. THE CARDIGANS - "LONG GONE BEFORE DAYLIGHT" (2003)
Die wohl beste schwedische Band aller Zeiten, schaffte ihren wohl größten Hit 1997 mit "Lovefool", das maßgeblich durch Baz Luhrmans visionäre Neuverfilmung
des Shakespeare-Klassikers "Romeo + Juliet" Berühmtheit erlangte. Auch 1998 konnten sie mit dem Album "Grand Turismo" das breite Interesse wecken. Danach jedoch wurden sie in der breiten Öffentlichkeit eher weniger wahrgenommen. Verwunderlich, denn sie wurden besser denn je! Das belegt vor allem das 200
3er Album "Long Gone Before Daylight": ein Konzept-Album über eine Beziehung! Vom Kennenlernen, über Kommunikaitonsschwierigkeiten bis hin zur Trennung, durchleben sie all das in großartigen, zeitlosen, von wunderbaren Melodien und himmlischen Harmonien beseelten Songs für die Ewigkeit! Und machten daraus ihr bislang bestes Album! Jeder Song hier eine Kostbarkeit! Man beachte die wundervolle, melancholische Grazie von "Communication", die verträumte Euphorie von "You're The Storm", die atmosphärische Ballade "Couldn't Care Less", die zeitlose, nachdenkliche Indie-Pop-Hymne "Please Sister", den wunderbaren, warmen und geschmeidigen Ohrwurm "Live And Learn", die melancholisch getragene, wundervolle Ballade "Feathers And Down" oder zum Finale die tieftraurige, resignierende, emotionale und direkt zu Herzen gehende Ballade "03.45: No Sleep", die ein gebrochenes Herz besser definierte, als alles andere in dieser Dekade:
"And if I had one wish fullfilled tonight, I'd ask for the sun to never rise. If God lend his voice for me to speak, I'd say: << Go to bed, world! >> "



25. THE STROKES - "IS THIS IT?" (2001)
Ziemlich genau 10 Jahre nachdem "Nevermind" im Jahr 1991 den Rock revolutionierte, machten sich 2001 aus den Garagen der USA eine Band auf, den Rock erneut zu retten! Ganz so Richtungsweisend wie einst Nirvana, gelang es den Strokes mit ihrem Debütalbum "Is This It?" zwar nicht, aber sie kamen grad dann mit ihrem kleinen Bündel schlunzig rotziger und authentischer Garagenrock-Perlen um die Ecke, als es der Rock am nötigsten gebrauchte hatte. In den USA regierten einst Proletenrocker wie Limp Bizkit, während auf unsere Seite des Atlantiks Radiopopper wie Travis ganz oben schwammen. Dieses dreckige kleine Debüt der jungen Männer aus New York brachte die willkommene, ersehnte Trendwende im Rock der 00er - und gab die Vorlage für die rasante und äußerst Ertragsreiche und kreativ überschäumende Entwicklung des Indierock in den folgenden Jahren! So echt wie The Strokes mit ihrem dreckigen, schlunzig-schlaksigen und saucoolen 70s-Rock war zu Beginn des Jahrzehnts niemand! Eine Perle!


24. SANTIGOLD - "SANTOGOLD" (2008)
Unter dem Künstlernamen Santogold veröffentlichte die junge Sängerin, Songwriterin und Produzentin Santi White aus New York/USA 2008 ihr selbstbetiteltes Debüt - jedoch unterlag sie 2009 einem Rechtsstreits ihres Künstlernamens wegen, und benannte sich ium in Santigold! Doch genug Verwirrung gestiftet - die Musik die sie uns hier kredenzte war sowieso wesentlich interessanter. Aus ihrem Bestreben einen völlig eigenen Sound aus musikalischen Elementen ihrer Jugend mit ihren ganz persönlichen Vorstellungen zu kombinieren ist hier vortrefflich in Tat umgesetzt. So vermengt sie hier Synth-Pop ("L.E.S. Artistes"), Punk-Elemente ("You'll Find A Way"), bekifften Dub ("Shove It"), elektronisch-tribale Exeprimente ("Creator"), schwebend düstere Pelren ("Superman", "Starstruck", "Anne"), oder 80s-infizierte Ohrwürmer ("Lights Out", "I'm A Lady"). Dieser Dame könnte die Zukunft gehören.



23. THE GOOD, THE BAD & THE QUEEN - "THE GOOD, THE BAD & THE QUEEN" (2007)
Das man um Damon albarn einfach nicht heurmkommen kann, sollte mittlerweile auch der letzte kapiert haben. Das stellte er auch mit seinem bislang letzten Projekt unter Beweis (ehe im kommenden Monat das neue Gorillaz-Album ansteht). Was ursprünglich als Soloalbum Albarns gedacht war, wandelte er kurzerhand in ein Supergroup-Projekt um. zusammen mit Paul Simonon (Bass) von The Clash, Simon Tong (Gitarre) der bei The Verve und als Ersatzgitarrist für Blur fungierte und und Fela Kuti's Schlagzeuger Tony Allen, der als einer der Begründer des Afro-Beat gilt. Zusammen mit ihnen und dem Produzenten Danger Mouse (der zuvor schon das 2. Album der Gorillaz produzierte), schuf er hier ein psychedelisches, melancholisches, schwebendes, atemberaubendes und schillerndes Meisterstück.
Von den frühen psychedelischen Pop-Bands der Sixties, über Eckpfeiler britischer Popkultur wie XTC, The Clash und letztlich auch Blur, bis hin zu afrikanischen, indischen und karibischen Einflüssen reichen die Mosaiksteine, die Albarn und Co zu einem neuen Bild zusammengefügt haben. Und welch dunkle Schönheit und Erhabenheit dies ausstrahlt, lässt sich vor allem in Songs wie "History Song", "Kingdom Of Doom", "Herculean", "A Soldiers Tale" oder "Green Fields" nachhhören. Ein wahres Kunstwerk!


22. THE LIBERITNES - "THE LIBERTINES" (2004)
Es war einmal eine junge Band namens The Libertines, die zu Beginn der 00er mit ihrem Debüt "Up The Bracket" zum ersten mal die britische Indierockszene aufmischte. Nur um auf ihrem 2. und (leider) letzten Album ein Meisterstück par excellence abzuliefern! Was Pete Doherty (ja...der Ex von der Moss) und sein Frontmann-Kollege Caral Barat hier an Perlen zusammengeschustert haben, lässt auch heute noch staunen. Rotziger Sturm und Drang mit Ecken und Kanten, paart sich mit zeitloser Erhabenheit. Ein definitiver Klassiker, der 14 großartige Perlen bietet, so wie "Can't Stand Me Now", "The Man Who Would Be King", "Music When The Lights Go Out", oder "What Became Of The Likely Lads", die jedem Musikliebhaber die Freudentränen in die Augen treiben. Ein perfektes Indierock-Album!!!


21. THE XX - "THE XX" (2009)
Manchmal sind es gerade die zeitlosen, unaufgeregten, auf den ersten flüchtigen Blick gar beinahe unscheinbaren Platten, die dem Zahn der Zeit wiederstehen können, und mit jedem Hören ein wenig mehr von ihrer wahren Größe preisgeben! Auf ihrem Debüt offenbaren die jungen Londoner ihre postmoderne Umdeutung von RnB in atmosphärischen, bis auf die Knochen abgespeckten Songs, die keine Note zuviel kennen. Wahre Perlen offenbaren sich einem hier, zeitlose Klassiker von solch beständiger Intensität, die einem einen wohligen Schauer über jeden Zentimeter des Körpers jagen. Dem aufmerksamen Hörer offenbaren sich hier wunderbare Klein-Ode, entkernte Hymnen und zärtliche Epen, die in ihrer Verletzlichkeit tief in die Seele tauchen. Selten kann man miterleben, wie Fragilität von solch entrückter Schönheit in der Lage ist, Mauern nieder zu reissen, neue Horizonte zu eröffnen und eine sanfte Revolution loszutreten. Ein zeitloses Manifest der stillen Momente, die Kraft die in der Ruhe liegt. All dies, sowie zarter bis gelassener, beinah unbeteiligter Gesang, Atmosphäre und Chris-Isaak-Gitarren, machen aus diesem Album (das auch vom MUSIKEXPRESS zum "besten Album des Jahres" gekührt wurde) eines der größten Pop-Momente dieser Tage!


20. BLOC PARTY - "A WEEKEND IN THE CITY" (2007)
Bloc Party sind eine der ganz wenigen Bands aus den UK, die sich bislang einen ähnlichen Status wie seinerzeit Radiohead erspielen konnten! Sie haben einen außerordentlichen Hang zum Experiment, ohne dabei jedoch ihren einzigartigen Klangcharakter zu verlieren. Stets hört man ihren typischen, ureigenen Sound! Dieses 2te Album "A Weekend In The City" stellte, gegenüber dem mitreissenden New-Wave-Indierock vom Debüt, eine starke Weiterentwicklung dar! Ihr Sound war düsterer, teilweise elektronischer und hymnischer! Das Album klingt rund, in sich geschlossen, einem roten Faden folgend! Und dennoch gibt es die unterschiedlischsten Stile zu hören. So etwa der manisch treibende und dunkle Opener "Song For Clay (Disappear Here)", der catchy melodische, sozialkritische Indie-Rock-Ohrwurm "Hunting For Witches", die glöckelnde und atmosphärisch hymnische Perle "Waiting For The 7.18", die düstere, experimentelle, von dunklen Chorälen, Synthies und präsenten Drum-Beats unterlegte Hymne "The Prayer", der fantastische, paranoide Art-Prog-Rock-Epos "Uniform", die göttliche Perle "Kreuzberg", das eingängige, schwelgerisch einnemende "I Still Remember", oder der Überhit "Flux" - eine Art rockige Aufbereitung von 90er-Jahre-Dancefloor! Ein großartiges Album, das absolut mitreisst!!!


19. BJÖRK - "MEDULLA" (2006)
Dies ist wohl das mit Abstand experimetellste, und musikalisch anspruchsvollste Werk, das Björk jemals hervorgebracht hat! Schon immer hatte sie einen starken Hang zu paralysieren, und die Menschheit mit experimentellen Klangcollagen auf die Probe zu stellen. Doch mit diesem Meisterwerk katapultierte sich Björk vollkommen aus Radio und Musikfernsehen. Das Album liegt einem einfachen aber genialen Konzept zugrunde: das GESAMTE Album basiert ausschließlich auf Stimmen!
Doch dies ist wahrlich kein Acapella-Album im eigentlichen Sinne. Man hört Melodien, meint Instrumente, Syntheziser und Elektro-Beats wahrzunehmen. Hier wurden Chöre, Beatbox und am Computer verzerrte und zerhackstückte Stimmen eingesetzt. Überall hört man es keuchen, atmen und stöhnen! Genial, wie sie all das zu so einem großartigen ganzen zusammengefügt haben. Den gemeinen Radiohörer wird dieses Album wohl vor eine fast aussichstlose Probe stellen. Aber wer sich dem zu öffnen vermag, was Björk einem hier kredenzt, dessen Leben wird diese Enteckung bereichern!





18. MANDO DIAO - "ODE TO OCHRASY" (2006)
Da haben die saucoolen Jungs aus der schwedischen Provinz diese Dekade ja ganz schön aufgemischt - und mit 5 großartigen Alben in nur 6 Jahren, das Städtchen Borlänge zur neuen Britpop-Hauptstadt erklärt! Mit ihrem 3. Album "Ode To Ochrasy" haben sie definitiv ihr bisheriges Meisterwerk abgeliefert! Fantastische Perlen sind hier zu entdecken: das treibend hymnische "Welcome Home, Luc Robitaile", der Evergreen-Brit-Pop-Hit "Long Before Rock'n'Roll", das dynamische "Killer Kaczinksky", der Ohrwurm "TV + Me", der psychedelische Meisterstreich "Amsterdam" oder die leiblich schmachtende Ballade "The New Boy"! Der MUSIKEXPRESS schrieb einst: "Dieses Album kann es mit jedem von den Beatles aufnehemen!"

Dem ist NICHTS hinzuzufügen!



17. RADIOHEAD - "IN RAINBOWS" (2007)
Radiohead sind ein Phenomän! War ihr 1993er Debüt "Pablo Honey" noch eine relativ mainstreamige und stellenweise beliebige Angelegenheit, so reihten sie ab dem Nachfolger "The Bends" (1995) Meisterwerk an Meisterwerk! So auch bei ihrem bislang letzten, und 7. Studioalbum "In Rainbows". Dies war ihr wohl erdigstes Album, seit ihrem 1997er Meisterstück "OK Computer", was vor allem die großartige, himmlisch hymnische Ballade "Nude" belegt, das ursprünglich bereits für jenes Album geplant war! Es nutzt aber trotzdem experimentelle Facetten der 00er-Alben zu seinem Vorteil - was allein schon der fantastische, düster schwebende, von treibenden TripHop-Beats untermalte Opener "15 Step" offenbart! Welches übrigens auch im ersten "Twilight"-Film zu hören war.
Mit diesem Album lieferten Radiohead sozusagen das Missing-Link zu "OK Copmuter" (1997) und "Kid A" (2000) nach! Das äußert sich in großartigen Kompositionen, wie dem roh rockenden, mitreissend einehmenden "Bodysnatchers", der ganz und gar wundervollen, melancholischen und eindringlichen Perle "All I Need", dem atmosphärisch perlenden "Weird Fishes/Arpeggi", dem majestätischen, wunderbaren und melancholischen Meisterstück "Reckoner", oder dem grandiosen Art-Pop-Juwel "Jigsaw Falling Into Place"!
Ein Meisterwerk!



16. MAXIMO PARK - "A CERTAIN TRIGGER" (2005)
Mit ihrem Debüt waren die einstigen britischen Newcomer Maximo Park einer DER Abräumer der 2005er England-Welle. Neben anderen englischen Bands wie Bloc Party, Kaiser Chiefs oder den Babyshambles lieferten sie eines von nicht wenigen großartigen Debütalben, die in diesem Jahr die Spitzenplätze der Jahresbestenlisten pflasterten. Im deutschen Musikexpress durfte sich dieses Album sogar den Jahresliebling von Redaktion und Lesern nennen. Kein Wunder: hier kredenzten sie den Hörern feinsten, treibenden, melodischen, Haken schlagenden und catchy Indie-Rock, der in seiner jungendlichen Raserei auch heute noch mitzureißen vermag. Von oszilierenden Ohrwürmern wie "Apply Some Pressure", treibend rock-rockenden Krachern wie "Graffiti", nachdenklichen Midtempo-Perlen wie "I Want You To Stay", dynamischen Hits wie "The Coast Is Always Changing" bis hin zu Synthiepop-Großtaten wie "Acrobat" gibts hier alles was das Pop-Herz begehrt!


15. RADIOHEAD - "HAIL TO THE THIEF" (2003)
Nach den "Geschwister"-Platten "Kid A" und "Amnesiac" gingen Radiohead auf ihrem nun 6. Studioalbum wieder eingängigere. und an klassischere Songstrukturen angelehnte, Wege - ohne dabei jedoch ihren Hang zum Experiment aufzugeben! Und erneut begleiten wir die visionäre Band in einen großartigen Klangkosmos: ob mit dem Art-Rock-Epos "2+2=5", dem Anfangs getragenen "Sit Down. Stand Up.", das sich im Songverlauf zum TripHop-Monster aufbäumt, die einnehmende, berückend schöne Ballade "Sail To The Moon", der düster angehauchte Art-Pop von "There There", die dunkle, tief melancholische, getragene Hymne "Where I End And You Begin", das melancholische, emotional verstörende "We Suck Young Blood", oder die getragene, elektronisch frickelnde Perle "The Gloaming"!

Ein erneut famoses Album - doch was kann man anderes von Radiohead erwarten?



14. GORILLAZ - "DEMON DAYS" (2005)
Als Damon Albarn neben seiner Band Blur nach weiteren musikalischen Horizonten s
uchte, erschuf er kurzerhand die virtuelle Primatenband Gorillaz!
Nach ihrem großartigen 2001er Debütalbum liess er 4 Jahre später erneut die Puppen tanzen, und schuf gemeinsam mit Produzent Danger Mouse das 2te Werk "Demon Days".
Ein grandioses Wunderwerk zwischen Elektro, HipHop, Indie, Disco, Gospel, Soul und vor allem POP!

Es warf einige Perlen ab: Ohrwürmer ("Kids With Guns", Dirty Harry"), melancholisches ("El Manana"), und düsteres ("Fire Coming Out Of The Monkeys Head"), Disco-Feger ("Dare", "Don't Get Lost In Heaven") - und mit "Feel Good Inc." schüttelten sie zudem mal eben so DEN Sommerhit des Jahres 2005 aus dem Ärmel!

Gewohnt großartig, wie fast alles was Damon Albarn anfasst!



13. ARCTIC MONKEYS - "FAVOURITE WORST NIGHTMARE" (2007)
Das 2. Album der jungen Band aus den UK offenbarte, das sie tatsächlich den Hype überlebten! Deutlich mehr Vielseitigkeit als auf dem Debüt legte die Band hier an Tag - und schuf so wieder einmal ein Meisterwerk von einem Album, das so manchen in der Indie-Szene alt aussehen liess! Allein schon der Opener und erste Single "Brianstorm", ist ein rumpelnder, treibender, rotziger und melodischer Brit-Rock-Ohrwurm, für den einige Bands töten würden - und der schwächste Song auf der Platte!!! Anderweitig erwarten einen hier Kostabrkeiten, wie das melodisch Haken schlagende Brit-Rock-Meisterstück "Teddy Picker", der catchy melodische, sommerliche Ohrwurm "Fluorescent Adolescent", die zärtlich schwebende Ballade "Only Ones Who Know", die melancholische, einnehmende Perle "Do Me A Favour", die zum Ende hin hymnisch und epochal in Gitarren-Riffs ausfranst, oder das absolut famose, von Tempo- und Stimmungswechseln getriebene, 60s-infizierte Psychedelic-Prog-Rock-Meisterwerk "If You Were There, Beware"! Dies war das vielleistigst, musikalischste und künstlerischste Album der Band.


12. BABYSHAMBLES - "DOWN IN ALBION" (2005)
Kurz nachdem Pete Doherty wegen seiner Drogenprobleme von seiner Band The Libertines "auf Eis gelegt" wurde, gründete er kurzerhand die Babyshambles und legte das Debüt "Down In Albion" vor! Und schnell war klar, wer die treibende kreative Kraft der Libertines war!!! Doch dies ist alles andere als ein "perfektes" Album - und grade das macht es so genial und authentisch! Manchmal wirken die Song skizzenhaft, fast schemenhaft....immer wieder huschen die Songs vorbei, um bald wieder in kunstvoll dahin geschlunzten Melodien zu verschwinden. Doch eben dieser Umstand, lässt die Platte atmen, wie kaum eine andere in diesem Jahrzehnt. Dies ist ein Album, das alle stereotypischen Eigenschaften klassischer "Rockermenthalität" vorweisen kann, ohne sich dabei in breitbeinigen Testosteron-Rock zu verwandeln. Und nebenbei enthält die Platte mit "Fuck Forever" einen Indie-Rock-Evergreen, und eine der besten Gitarrenarbeiten aller Zeiten!!!


11. ARCADE FIRE - "FUNERAL" (2004)
Mit ihrem Debüt hat die kanadische Art-Rock-Band Arcade Fire - um den Frontmann Win Butler - eine bombastisches Meisterwerk geschaffen, das kein Konzeptalbum ist, aber einem wunderbaren Konzept folgt: "Funeral" wurde eine Platte über alles überdauernde Liebe, über Hoffnung, Schmerz, Abschied, Trauer, Beistand und Familie.
Während der Aufnahmen des Albums verstarben mehrere Familienmitglieder der Band, was die hier dargebotenen Emotionen und Klangsprachen noch authentischer macht. Schon allein der grandiose und überwältigende 4-Teiler "Neighbourhood (#1 - #4)" macht dies zu einem perfekten Album.Doch auch andere Perlen sind hier völlig unverzichtbar: das wunderbare, Hintergründig rockende "Wake Up", das famose "Haiti" oder dras großartige "Rebellion (Lies)".

Ein wunderbares Abum - jedes mal wieder



10. BLOC PARTY - "INTIMACY" (2008)
Das 3. Album der jungen, talentierten Band aus England - und ihr 3. Meisterwerk! Den Hang zum Experiment, den die Band bereits auf dem zweiten Werk "A Weekend In The City" auslebte, setzten sie hier fort, und perfektionierten ihn konsequent!
Das zeigt sich deutlich i
n Songs wie dem Opener "Ares", ein manischer, wilder und verzerrter Elektro-Rock-Bastard, der den Putz von der Decke rieseln lässt! Oder auf der ersten Single "Mercury", ein von Elektro-Beats, verzerrten Bläsern, elektronischem Gefrickel, Vocoder-Gesang und Streichern from hell begleiteter Kracher, der so manch einem Hörer wohl anfangs recht quer im Ohr saß! Doch auch die Meckerer sollten bald einsehen: "Mercury" ist ein Hit....und sie würden tanzen! Oder die aktuelle Single "One More Chance", eine rockige Aufbereitung von 90er-Jahre Eurodance, inkl. großartiger Synthie-Piano-Hookline!

Dazwischen gibt es noch großartige, düster-mitreissende Indie-Rock-Hits ("Halo", "Talons", "One Month Off", "Trojan Horse"), schwebend atmosphärische Balladen ("Signs", "Zephyrus"), mitreissenden Synthie-Pop-Rock ("Your Visits Are Getting Shorter"), oder große Indie-Hymnen ("Better Than Heaven", "Ion Square").

Ein großar
tiges Album!


9.DANGER MOUSE - "THE GREY ALBUM" (2004)
Danger Mouse hat sich bereits den Ruf als einer der angesagtesten Produzenten des Jahrzehnts erarbeitet - ob mit seinem eigenen Projekt Gnarls Barkley, oder als P
roduzent für die Gorillaz, Beck oder The Black Keys!
Doch sein Meisterstück ist diese Platte...und hier die Geschichte dazu:

2003 veröffentlichte Jay-Z sein unter anderem mit Kanye West und Timbaland produziertes "Black Album", veröffentlichte aber auch eine A-capella-Version seperat davon, um Remixe zu ermöglichen! Eines davon schickte sein Label an Danger Mouse, mit der Bitte, es zu remixen. Der jedoch war nicht sehr daran intersiert, seine "Beats an einen Remix zu verschwenden", und lehnte ab. Als es jedoch so bei ihm zuhause rumlag, fiel ihm eine starke Namensähnlichkeit zu einer Platte in seinem CD-Regal auf: das "White Album" von den Beatles! Was dann ursprünglich als Heim-Experiment begann, wurde eine Phenomän im modernen HipHop: er kombinierte auf diesem großartigen, meisterlichen Mash-Up die Rap-Parts von Jay-Z mit Instrumental- und Vocal-Samples der Beatles! Das "Grey Album" war geboren!
Genial wie er hier modernen HipHop mit Musik aus den 60ern kombinierte, und daraus ein
eizigartiges und mehr als zeitgemäßes Meisterwerk schmiedete!

Aufgrund von Rechtssteitereien um die Urheberrechte der Beatles-Kompositionen, konnte das Label EMI (das die Rechte besaß) eine einstweilige Verfügung erwirken, das Danger Mouse die veröffentlichung des "Grey Album" untersagte! Durch das Internet jedoch erlangte das Album einigen Ruhm - innerhalb einer Woche wurde das Album über 1 Mio. mal runtergeladen! Und auch die öffentliche Presse wurde auf das Album aufmerksam: Kritiker lobten es als "kreativste HipHop-Platte des Jahres", renomierte Musikmagazine zählten es zu den besten Platten des Jahres, und nicht zuletzt bildete es die Vorlage für das kurz darauf ziemlich erfolgreich
e Mash-Up-Projekt von Jay-Z und Linkin Park!
HipHop at it's best!!!


8. ARCTIC MONKEYS - "WHATEVER PEOPLE SAY I AM, THAT'S WHAT I'M NOT" (2006)
Das Aufsehen erregende, rotzige, stürmische und hemungslose Debütalbum der cleveren und hochbegabten Band aus den UK! Wie sie einem hier ein dreckiges, eckiges, kantiges, ungeschliffenes, aber dennoch hakenschlagendes, gewitztes und melodisches, stramm geschnürtes Bündel voller Hits um die Ohren pfeffern, das ist schon bemerkenswert!
Stellvertretend dafür steht schon der Opener "The View From The Afternoon" - ein dynamischer, mitreissender, clever arrangierter Brit-Rock-Hit! Weitere Beweise: der ultimative Indie-Hit "I Bet You Look Good On The Dancefloor" (mit dem sie die Sugababes von Platz 1 der UK-Charts stiessen....als "Rache" coverten die Sugababes diesen Song), der lässige, catchy Ohrwurm "Fake Tales Of San Francisco", die zurückgelehnte, warme, entspannte Pop-Perle "Riot Van", der catchy relaxte, unverschämt melodische Ohrwurm "Mardy Bum", der geniale Meisterstreich "When The Sun Goes Down" oder die energiegeladene, mit Tempo- und Stilwechseln aufregende Hymne "A Certain Romance"!
Am Tag seiner Veröffentlichung bereits, wurde diese Platte in den UK zum "erfolgreichsten Debüt aller Zeiten", und begeisterte auch die Kritiker! Etwa der deutsche MUSIKEXPRESS listete sie auf Platz 2 der besten Platten des Jahres 2006!

Aber vor allem ist es ein grandioses Debüt, und ein zeitloses, frisches und sehr musikalisches, großartiges Album. Die Geburt einer auch bis heute herausragenden Band!



7. THE CORAL - "MAGIC & MEDICINE" (2003)
Welch eine wunderbares Meisterwerk das die 6 jungen Männer dort als ihr 2tes Album ablieferten!
Die Stimme des Sängers James Skelly, der Sound, das Songwriting, sogar das Cover-Art-Work - all das bedient sich so geschickt, authentisch und clever am Fundus der 60er Jahre, wie es nur sehr selten einer jungen, modernen Band gelingt!
Und dazu noch Songs, die perfekte Kleinode für die Ewigkeit sind! Wäre diese Platte in den 60ern erschienen, hätte sie vielleicht den Beatles oder The Doors auf Augenhöhe begenen können! Nachzuhören in Perlen, wie dem düster-melodischen, hypnotischen Opener "In The Forest", dem großartigen, catchy melodischen, gnadenlos mitreissenden 60s-Hippie-Pop-Ohrwurm "Don't Think You're The First",
dem federleichten Lagerfeuer-Evergreen "Liezah", der großartigen, psychedelisch-melodischen und nachdenklichen 60s-Pop-Perle "Secret Kiss", dem melodisch galoppierenden "Bill McCai", der wunderbaren Ballade "Eskimo Lament" oder dem beseelten 60s-Pop-Ohrwurm "Pass It On". Dies ist ein buntes, schillerndes, warmes Klangkaleidoskop, voll mit wunderbaren Harmonien und himmlisch schönen Melodien. Ein Album das high macht!


6. PORTISHEAD - "THRID" (2008)
11 Jahre zogen ins Land ehe nach den grandiosen Vorgänger "Dummy" (1994) und "Portishead" (1997) endlich das 3. Meisterwerk der einstigen TripHop-Pioniere kam. Obwohl sie immer so viel mehr als das waren. Und das zeigt auch diese wunderbar düstere, zuweilen beinah verstörende, aber stets wundersam hypnotische Platte, die mit TripHop im engeren Sinne nichts mehr zu tun hat! Mit Blick auf die Vergangenheit, weisen sie hier den Weg in die Zukunft, und das was möglich ist, wenn man sich nicht an Erwartungen und Konventionen klammert!
Ein sehr vielschichtiges, dunkles Werk ist "Third" geworden! Man nehme den Song "Silence" - eine düstere, schwebende, tief melancholische Art-Pop-Perle, die regelmäßig von verstörenden Effekten zäsiert wird! Oder die Anfangs von filigran gezupfter Gitarre begleitete Ballade "The Rip", die im Laufe des Songs zur wunderbaren, einehmenden Synthie-Art-Pop- Perle mutiert - mit Gruß an die besseren Seiten der 80er! Das düster-bedrohliche, schwere, genial arrangierte "Plastic", der dunkle, verstörende, kantige Industrial-Bastard "Machine Gun" oder die emotionale, melancholische, fragile Ballade "Small", die später mehr Fahrt aufnimmt...großartige, meisterlich produzierte und arrangierte Songs, auf die man sich einfach einlassen muss.Man kann das nicht erklären....man muss es selbst erleben!
Welch wunderschöner Abgrund!



5. FLEET FOXES - "FLEET FOXES" (2008)
Was war das im Jahr 2008 nicht für ein Hype um das Debüt der jungen Folkband aus Seattle/USA, die ihre Musik selber als "baroque harmonic pop jams" definiert! Kritiker zeigten sich begeistert, und besangen das Album in einem lauten Lobes-Chor! So wurde das schlicht "Fleet Foxes" betitelte Album von Redaktion und Lesern des MUSIKEXPRESS zur "Platte des Jahres 2008" gekührt! Die Redaktion befand
, es sei "eine Platte wie ein weit geöffnetes Scheunentor mit einem großen Willkommen-Schild davor - man muss nur hindurchtreten und sie gehört einem und man gehört ihr!" So fand der SPIEGEL die Platte "zum sterben schön", der ROLLING STONE bewertete sie als "sakrale Anmutung in Vollendung", und die VISIONS erkannte darin "eine Schönheit, der man höchstens mit hilflosen Vokabeln wie Folkrock gegenübertreten kann"! Ein wahrlich magischer, Funken sprühender, warmer und einnehmender Klangkosmos aus zum Himmel strebenden Harmoniegesängen, Arrangements zum niederknien und Melodien so überwältigend, wie die erste große Liebe! Doch in den Songs steckt vielmehr eine Liebe für's Leben: die zum heulen schöne Grazie in "White Winter Hymnal", die Glückseligkeit von "Ragged Wood", die verklärte Melancholie des "Tiger Mountain Peasant Song", die Erhabenheit von "He Doesn't Know Why", oder die strahlende Anmut von "Your Protector". Die Special-Edition dieses grandiosen Albums birgt gegenüber der ursprünglichen Veröffentlichung einen entscheidenden Vorteil! Bislang musste man beim Genuss dieses Werkes auf die grandiose Single "Mykonos" verzichten - eine sich weit in den Himmel schraubende Folk-Kathedrale, und einer der besten Songs aller Zeiten! So bereichert dieses Album die Musikgeschichte um einen weiteren Meilenstein! Liebe kann ja so schön sein!


4. RADIOHEAD - "AMNESIAC" (2001)
Nur wenige Monate nach dem Erscheinen des Vorgängeralbums "Kid A" erschien hiermit das 5te Album von Radiohead! Und sie blieben dem komplett neuen musikalischen Stil, den sie damit aufgriffen, treu. Kein Wunder, so stammen doch die Songs beider Werke aus derselben Aufnahmesession.
"Amnesiac" wird somit gern "der kleine Bruder" von "Kid A" genannt. Jedoch sind es 2 für sich eigenständige Platten.
"Kid A" war das revolutinäre, visionäre Kalngwunderwerk, das neues Terrain erschloss. "Amnesiac" war das Album das im Neuland die Grenzen in alle Richtungen auslotete! Und das schliesst wagemutigere Experimente ("Pulk/Pull Revolving Doors"), düstere Kleinode ("You And Whose Army"), melancholische Wunderwerke ("Knives Out"), gespenstisch-schöne, getragene Perlen ("Morning Bell/ Amnesiac"), Jazz-Experimente ("Life In A Glasshouse") oder zeitlosigkeiten die seinesgleichen suchen ("Pyramid Song") allesamt mit ein.

Thom Yorke, Sänger der Band, sagte einmal über die beiden Alben "Kid A" und "Amnesiac", das ersteres klinge, wie ein Feuer das man aus weiter Entfernung betrachtet. Wohingegen man sich bei letzterem mitten in dem Feuer befände!

Wie auch immer man es beschreibt, es ist und bleibt ein wahres Kunstwerk in der modernen Musik!


3. MGMT - "ORACULAR SPECTACULAR" (2008)
Was man hier geboten bekommt, ist nur schwer greifbar und doch so unendlich präsent. Flanger, Synthies und Chorus vernebeln die Sicht und gelegentlich, wenn man nicht aufpasst, dringt doch eine dieser zahllosen und unausweichlichen Popmelodien hindurch und lässt einen nicht mehr los.
Dabei IST diese Platte nicht - nein - sie SCHEINT nur zu sein. Kindlich zelebrieren sie hier eine Reise - auf den Mond, in Vergangenheit und Zukunft - doch immer dann, wenn man langsam denkt, man habe den Weg begriffen, machen sie einen Rückzieher, zurück in die Gegenwart. Deshalb ist die Platte trotz ihrer Anleihen an die Psychedelia der 70er ein Album für die Zukunft - schlicht zeitlos. Im Gegensatz zu vielen anderen zeitgenössischen Künstlern, die sich in den Nicht-Grenzen des anspruchsvollen Pop austoben, muss und kann hier nichts verstanden werden. Man kann sich nicht reinhören in diese Platte - entweder man ist sofort drin oder nicht. Doch eines kann versprochen werden: wenn man drin ist, wird der Sog immer größer und stärker. Ein Meilenstein!


2. BLOC PARTY - "SILENT ALARM" (2005)
Anders als der Titel der Platte andeutete, war das Debüt der 4 jungen Männer aus England alles andere als still! Ihren Köpfen entschlüpfte ein wahnwitziges, treibendes, melodisches, tiefsinniges Meisterwerk. Eine musikalische Urgewalt, voll hakenschlagender Songs, politkritisch engagierter Lyrics, mitreissender Melodien, charakteristischem Gesang, elektrisierender Gitarren und präsenter Drums, die die Songs anheizten. Schon hiermit legten sie den Grundstein für ihren völlig ureigenen Klangcharakter!

Auf der gesamten Strecke des Albums halten sie die enorm hohe Qualität der Songs - ob der treibende Ohrwurm "Helicopter", das grandiose, minimalistische und beatige "Postitive Tension" (mit einem grandiosen Gitarren-Solo im letzten Drittel), DER 2005er Indie-Club-Hit "Banquet", die getragene Hymne "This Modern Love", das energetische und mitreissende "She's Hearing Voices", das treibende, stellenweise fast sphärische "Luno" oder die getragene Ballade "So Here We Are"!

Ein zeitloses Indie-Rock-Meisterwerk, die Speerspitze der 2005 über Europa rollenden "England-Welle" (denen später Maximo Park, Kaiser Chiefs oder Babyshambles folgten), und laut einstimmiger Urteile der 3 größten UK-Musikmagazine das "beste Album des Jahres 2005"!

Und ein rundum perfektes Album für die Ewigkeit!


1. RADIOHEAD - "KID A" (2000)
Nach ihrem Jahrhundert-Meisterwerk "OK Computer" (1997) müssen Radiohead geahnt haben, das es nur noch 2 Wege für ihre kommende Karriere geben würde: entweder sie würden an dem Erwartungsdruck scheitern, oder einen komplett neuen Weg einschlagen ! Sie entschieden sich für den einzigen Weg, der es ihnen erlaubte sich selbst treu zu bleiben: Abstraktion und Dekonstruktion! "Kid A" ist ein irrwitziges Kaleidoskop aus Textfetzen, Melodiesprengseln und spooky Rhythmen, aus Rock, Electronica, Independent und Jazz - ein Klanglabyrinth das alle konventionellen Strukturen hinwegfegte!
Manches wirkt schmemenhaft, fast skizzenartig, gewinnt dann langsam an Form und offenbart gar ganz große Gesten, so das der Song immer greifbarer scheint - nur um dann wieder zu entwischen, einen Haken zu schlagen und plötzlich zu ganz anderen Ufern streben.
"Kid A" gilt allgemein als richtungsweisend in der Kombination von Rock und Electronica, und wird bis heute als Paradebeispiel für die radikale Neuerfindung einer Band angesehen. Die Magazine Pitchfork, Rolling Stone und The Times erkoren "Kid A" zum besten Album der Dekade und Guardian listete sie auf Platz 2.
Ein Album von überragender Bedeutung, das noch viele kommende Generationen begeistert.

Ein Wunder, nicht weniger!


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