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Dienstag, 30. Oktober 2012

Besprochen: JAKE BUGG - "JAKE BUGG"

Ein Hype der es verdammt nochmal wert ist: 
Jake Bugg ist ein hervorragendes Debütalbum gelungen, das dem jungen Mann noch einigen (verdienten) Ruhm einbringen wird.

Großbritannien ist ja immer wieder für einen waschechten Hype gut. Manchmal durchaus zurecht, manchmal wiederum auch nicht. So zeigten sich zwar manche in den letzten Jahren stark gehypte Musiker wie die Arctic Monkeys oder Bloc Party als bis heute beständige Größen. Doch die Kehrseite der Hype-Medaille machte sich dann bei Kollegen wie den Kaiser Chiefs, Maximo Park oder sogar Franz Ferdinand bemerkbar: famose Debütalben, aber danach wurden sie irgendwie....ein bisschen egal. Der neueste Hype made in England ist der gerade einmal 19 Jahre junge Singer/Songwriter Jake Bugg - der mit seinem gleichnamigen Debüt bereits die Pole Position der britischen Albumcharts stürmte. Und hört man sich dieses erst einmal an, wundert einen das auch nicht im geringsten. Denn trotz seines jungen Alters, hat Jake Bugg viel von den Größen der Vergangenheit gelernt. Zwar hört man ab und an Querverweise an jüngere Band wie Oasis, und man denkt auch immer mal wieder an Alex Turner, den Sänger der bereits erwähnten Arctic Monkeys. Doch vor allem sind es die Geister von Alt-Helden wie Bob Dylan, The Beatles oder auch Nick Drake, die der junge Mann hier mit äußerster Authentizität und vor allem mit unfassbar herrlichen Melodien herauf beschwört. Denn auch wenn er stilistisch im Grunde genommen sehr solide bleibt und keine großen Experimente wagt, bleibt sein Debüt über die gesamte Länge hinweg spannend und einnehmend. Es sind eben diese fabelhaften Melodien und der Ernst mit dem der Künstler an seine Musik heran geht, die das gehörte hier so wunderbar machen. Allein schon der Opener und zweite Single "Lightning Bolt" ist für sich schon einen Hype wert: ein herrlich mitreißender Britpop-Ohrwurm mit starkem 60s-Einschlag.

Jake Bugg - Lightning Bolt from Michael Holyk on Vimeo.

Hach, doch es gibt noch so viel mehr zu entdecken. Nehmen wir etwa den ausgelassen melodischen Ohrfänger "Two Fingers" (♪♫♪), das gar zeitlos großartige "Seen It All" (♪♫♪), die herzerwärmend schöne Singer/Songwriter-Perle "Simple As This" (♪♫♪), die melancholisch schwebende und zu Herzen gehende Ballade "Broken", der deutlich an Bob Dylan erinnernde Folk-Kracher "Trouble Town" (♫♪), das wundervolle, emotional einnehmende und tief berührende "Slide" (♪♫♪), oder die erhabene Ballade "Someone Told Me" (♪♫♪). Man könnte nahezu jeden Song der Platte besonders hervorheben. Denn einen schlechten oder auch nur ansatzweise uninteressanten Song, kann man hier weit und breit nicht finden. Vielmehr macht Jake Bugg einen mit seinem ersten Album nahezu süchtig - ist der letzte Song verklungen, will man das Album gleich wieder von vorne hören...und wieder, und wieder! Ja, man will gar jetzt schon attestieren, das er mit solch einem Talent auch in Zukunft den Hype von heute überleben wird. Einziger Wermutstropfen ist die Veröffentlichungspolitik seines Labels: Nachdem das Album bereits am 15. Oktober diesen Jahres in den UK erschienen ist, wird der deutsche Fan, insofern er nicht auf den Import der Platte zurück greift, bis zum Januar 2013 warten müssen, wenn das Album offiziell auch bei uns in den Läden steht. Und ob man sich nun für den Import oder für das Warten entscheidet: es lohnt sich in jedem Fall. Und auch wenn man als Musikkenner und -liebhaber am liebsten solch ein Talent ganz für sich behalten will, dem Gedanken abgeneigt ist, dass bald Millionen von Menschen auf der ganz Welt zu seiner Musik dahin schwelgen könnten, so muss man den offensichtlichen Tatsachen in die Augen sehen: denn schon bald wird kaum noch jemand um diesen höchst talentierten jungen Musiker herum kommen können
A star is born....



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