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Montag, 15. Oktober 2012

Besprochen: LENA MEYER-LANDRUT - "STARDUST"

Da geht was: Wider Erwarten werden Lena und ihre Musik auf Album No.3 endlich erwachsen.  

Ach ja, die gute "alte" Lena Meyer-Landrut. Eigentlich hatte ich keine allzu große Lust, mich für die zwar nicht unsympathische, aber auch nicht gerade übermäßig talentierte Lena Meyer-Landrut zu einer Rezension aufzuraffen. Ja gut, sie hat uns 2010 nach 28 Jahren wieder mal einen (haushohen) Sieg beim Eurovision Song Contest einbegracht - und sie offenkundig NICHT zu mögen, kam eine Zeit lang für die Mehrheit der Deutschen fast einem größeren Vaterlandsverrat gleich, als das öffentliche verbrennen unserer Nationalflagge. Aber auf den direkten Wunsch einer Leserin hin, werde ich mich nun einmal ihrem neuen und 3. Album "Stardust" widmen. Ja, und schon die erste Single selben Titels, zeigte sich als eine gar nicht so üble Nummer. Klingt nicht allzu deutsch, und hätte auch durchaus international Chancen - würde einem hier nicht ihr doch recht dünnes Stimmchen auffallen. Das macht "Stardust" zu einem schön Liedchen, aber auch nicht viel mehr.


Lobend erwähnen ließe sich hier jedoch, dass es ihr erstes Album darstellt, mit dem Stefan Raab nichts zu tun hat. Hatte ihr musikalischer Ziehvater nahezu die kompletten beiden Vorgänger produziert, fand hier ein deutlicher Wechsel statt. Auf "Stardust" teilten sich Swen Meyer, der in der Vergangenheit viel mit Tomte, Kettcar oder den Kilians arbeitete, und Sonny Boy Gustaffson der schwedischen Rockband Captain Murphey, die Arbeit hinter den Reglern. Und das macht ihren Sound auch gleich einen Deut reifer. Und die beteiligten haben hier auf Albumlänge gar keine schlechte Arbeit geleistet. Es fällt eigentlich nichts negativ auf, es begegnen einem hier immer wieder hübsche Melodien, eingebettet in stets stimmungsvolle und warme, aber nie zu einfalls- oder lieblose Arrangements. Positiv stechen dabei vor allem der wahrhaft hittaugliche (irgendwie an Florence & The Machine erinnernde) Piano-Pop "I'm Black" (♪♫♪), das melodische und stimmungsvolle "ASAP" (♪♫♪) im Duett mit der schwedischen Sängerin Miss Li, die warme und vom Country geküsste Ballade "Goosebumps" (♪♫♪), das soft jazzig-bluesige "Neon (Lonely People)" (♪♫♪), oder das Kate Nash nicht unähnliche "Better News" (♪♫♪) hervor. Und gerade das mehrmalige Hören überzeugt noch ein wenig mehr von dem was hier so passiert. Lena wird auf ihrem neuen Album wider Erwarten vor den Ohren des Hörers erwachsen. Und vor allem das Fehlen von Stefan Raab scheint der jungen Dame musikalische Dimensionen zu eröffnen, mit denen die meisten Hörer (den Autor dieser Zeilen eingeschlossen) nicht gerechnet hätten. Denn Lena macht hier eine erstaunlich gute Figur, was durchaus Neugierig darauf macht, was da in Zukunft noch möglich sein könnte. Dadurch ist "Stardust" zwar noch kein ausgesprochenes Highlight des Jahres 2012, aber definitiv ein wesentlich besseres Album als man erwartet hätte. Da geht was.

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