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Dienstag, 16. Oktober 2012

Besprochen: TAME IMPALA - "LONERISM"

Vorsicht Suchtgefahr: Mit ihrem zweiten Album liefern Tame Impala den Stoff, aus dem LSD-Träume sind.

Die australische Band Tame Impala, die ja im Grunde genommen ein Ein-Mann-Projekt von Bandleader Kevin Parker darstellt, welcher eine lose Ansammlung von Gastmusikern um sich scharrt, hat schon vor 2 Jahren mit ihrem famsoen Debüt "Innerspeaker" unter Beweis gestellt, dass sie modernen und doch vergangenheitsbewussten Psychedelic-Rock aus dem Effeff beherrschen. Und auch eine ihnen immer wieder unterstellte Nähe zu den Beatles und besonders John Lennon, ist nicht von der Hand zu weisen. Letzteres macht Parker mit seiner Crew nun auch auf dem gemeinsamen zweiten Album "Lonerism" deutlich - ohne dabei aber ein Album provoziert zu haben, dass auch den Schaffensphasen besagter Künstler entsprungen sein könnte. All das was hier passiert, wäre seinerzeit natürlich nicht möglich gewesen - und auch ob es selbigen in einer fiktiven Zukunft hätte möglich sein können, wäre eher ein Fall für hartnäckige Musikphilosophen. Die Einflüsse von Beatles/Lennon sind hier jedoch unüberhörbar, von Tame Impala um allerlei wunderbare, bedrogte und herrlich bekloppte Ideen erweitert - bis am Ende so etwas erhabenes wie "Lonerism" dabei heraus kam. Und ihr zweites Werk funktioniert gar noch tadelloser als ihr eh bereits gelungenes Debüt - noch runder, noch fesselnder und eindringlicher kommt die neue Scheibe daher. Gespickt mit noch brillanteren Melodien, verpackt in noch exzellentere Songs. Hungrig auf das neue Material machten bereits vorweg bekannte Stücke, wie etwa das psychedlisch verwunschene "Apocalypse Dream" (♪♫♪), oder die von schillernden 60s-Orgeln durchdrungene Psych-Rock-Single "Elephant".


Sie legten erstes Zeugnis davon ab, was mit "Lonerism" nun folgt: eine bewusstseinserweiternde Psychedelic-Wundertüte, die allerlei herrliche Überraschungen zu bieten hat. Schon mit dem Opener "Be Above it" (♪♫♪) heben sie sofort ab, und scheinen eine Art Beatles aus einer anderen Galaxie anzusteuern. Mit "Endors Toi" (♪♫♪) unternehmen sie einen Trip in melodische, aber dennoch ordentlich bedrogte Sphären, "Mind Mischief" (♪♫♪) gleitet auf leicht bratzenden Gitarren und wunderbar harmonischem Gesang des Weges, "Feels Like We Only Go Backwards" (♪♫♪) gibt ein weiteres melodieverliebtes und im Detail hübsch schräges Highlight zum Besten, wie aus dem Nichts starten sie dann direkt in das famos orgelnde "Keep on Lying" (♪♫♪), und krönen das Album mit der melancholischen Psych-Pop-Ballade "Sun's Coming Up" (♪♫♪). Ein nahezu tadelloses Album ist der Band hier wieder einmal gelungen, das man sich aber einfach besser anhören sollte, anstatt lange und ausschweifend darüber zu philosophieren. Denn Kevin Parker & Co. laden hier zu einem kunterbunten Trip ein, der sich allemal lohnt. Aber Vorsicht: es besteht akute Suchtgefahr!

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