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Mittwoch, 24. Oktober 2012

Besprochen: KYLIE MINOGUE - "THE ABBEY ROAD SESSIONS"

 Kylie Minogue wirft eine Compilation mit Orchester-Versionen ihrer Hits auf den Markt, die zumindest halbwegs Sinn macht.

Woran merkt man das bald Weihnachten ist? Nun, das ich mit "The Abbey Road Sessions", dem neuen "Album" von dem australischen Pop-Püppchen  Kylie Minogue, bereits die 3. (!) Platte in diesem Monat rezensiere, die ausschließlich aus neu aufgenommenen Stücken des jeweiligen Musikers besteht, ist schon mal ein ziemlich deutliches Zeichen. Doch selbst wenn nicht die Feiertage quasi vor der Tür stehen würden (bei denen sich solch eine Platte ja hervorragend unterm Weihanchtsbaum macht), wäre diese Idee auch nicht einfallsreicher. Nachdem in diesem Monat bereits Patrick Wolf mit Akustik-Versionen seiner Klassiker daher kam, geht Kylie einen ähnlichen Weg wie Tori Amos, und nimmt die großen Hits ihrer Karriere noch einmal mit Orchester auf. Und wer die Rezensionen zu eben genannten Alben gelesen hat, der weiß: mit solcherlei Sperenzchen tue ich mich dann doch etwas schwer. Und da Kylie Minogue nun auch nicht zu meinen erklärten Lieblingskünstlern zählt, dürfte man hier eigentlich einen gehörigen Verriss erwarten. Doch: dies ist bei "The Abbey Road Sessions" nicht der Fall. Denn in der eben genannten Riege ist das "Experiment" von Kylie dann doch das im Vorwege vielleicht interessanteste gewesen. Denn sie zählt eher zum Fach des netten und massentauglichen Dance-Pop, der keinen höheren künstlerischen Anspruch verfolgt. Und ihre Songs dann in einem ernsthafteren Gewand zu hören - was die Songs in diesem Fall natürlich meist gehörig verändert - macht dann wenigstens halbwegs Sinn. Einen neuen Song gibt es aber auch, der bereits seit 2008 zu ihrem Live-Repertoire zählt und zu einen Fan-Liebling avancierte: "Flowers" heißt die Nummer, die eigentlich für ihr 2007er Album "X" gedacht war, es aber doch nicht auf die Scheibe schaffte. Und diese kann als warme und romantische, wenn auch etwas kitschige Ballade durchaus gefallen. 


Was sie ansonsten so aus ihren alten Hits macht, klingt manchmal doch recht interessant. Vor allem ein paar Highlights stechen heraus. So etwa "Slow", das sich von einer minimalistischen Elektro-Pop-Nummer zu einer sinnlich bluesigen Ballade wandelt. Oder auch "Confide In Me", das in der neuen Version dem Original zwar relativ treu bleibt, aber doch eine ganz eigene Ausstrahlung besitzt. Das in der neuen Version von stimmungsvollem Streichorchester angefeuerte "Can't Get You Out Of My Head", wird nach dem tot gedudelten Original, wenigsten kurzweilig wieder sehr gut hörbar. "Where The Wild Roses Grow", der Klassiker mit Nick Cave, wurde hier auch mit demselben Herrn neu aufgenommen, wobei es sich aber eher um eine Akustik-Version handelt - die aber durchweg gelungen ist. Und das fabelhafte "Come Into My World" macht hier als Piano-Ballade ebenfalls eine sehr gute Figur. Aber: dies waren auch im Original alles fabelhafte Pop-Songs. Doch die Abgründe ihres Backkatalogs kann auch Orchesterbegleitung kaum aufwerten. So bleibt etwa "The Loco-Motion" auch in der neuen Version durchweg widerlich,  und auch "Better The Devil You Know" hat nichts von seiner Schmalzigkeit eingebüßt. Und mit "I Believe In You" wird in der neuen Fassung deutlich, was beim Original eh schon auffällig war: ohne eine entsprechend Produktion ist der Song einfach ziemlich schwach. Nur "I Should Be So Lucky", dieser unerträgliche Schlager-Pop aus der Schmiede der 80er-Schmalzpop-Terroristen Stock/Aitken/Waterman, kann in einem anderem Gewand schon eher überzeugen. So ist "The Abbey Road Sessions" zwar keine wirklich ausgesprochen gute Platten geworden - aber dennoch deutlich besser als anfangs befürchtet. 

 

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