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Sonntag, 14. Oktober 2012

Besprochen: BRANDY - "TWO ELEVEN"

 Brandy's erstes Album nach 4 Jahren ist durchaus nicht zu verachten - zielt am Ende aber doch zu sehr auf den amerikanischen Massengeschmack.

Was hatte die Karriere von Brandy doch einst für viel versprechende Dimensionen angenommen: Ende der 90er gelang ihr gemeinsam mit Monica der weltweite No.1-Hit "The Boy Is Mine", was das Interesse an der Dame auch hierzulande enorm steigerte. Anfang der 00er gelang ihr dann mit ihrem Cover des Phil Collins-Song "Another Day In Paradise" ein weiterer Hit - aber dann war erst mal Ruhe im Karton. Zumindest was ihren Erfolg in Deutschland angeht. Das änderte auch ihr famoses 2004er Album "Afrodisiac", oder ihr tolles letztes Album "Human" (2008) nicht grundlegend. Was äußerst schade ist, entgingen den meisten hiermit zwei äußerst gelungene RnB/Pop-Platten, gegen die manch erfolgreichere Kollegin qualitativ einpacken konnte. 4 Jahre später ist nun auch endlich ihr neues und 7. Studioalbum "Two Eleven" erschienen - und das war keine leichte Geburt. Kurz nach ihrem letzten Album verließ sie ihr Label Epic und wechselte zu RCA. Die Arbeiten am Album begannen bereits 2009, wurden aber erst nach 3 Jahren zu Ende gebracht, worauf hin das Veröffentlichungsdatum vom März diesen Jahres öfters aufgeschoben wurde- doch nun hat sie es ja endlich geschafft. Und es ist auch vom Sound ein recht deutlicher Wandel gegenüber dem Vorgänger zu bemerken. Der popige Grundton von "Human" weicht hier einer verstärkten Rückkehr zum RnB. Allerdings nicht ganz von der Sorte und Qualität, wie man dies etwa auf "Afrodisiac" zu hören bekam. Aber: Brandy stellt sich dennoch alles andere als blöd an. Der erste Vorbote des Albums mag auf den ersten Blick noch etwas zwiespältige Gefühle provoziert haben, doch "Put It Down", das im Duett mit Chris Brown entstand, ist ein durchaus catchy RnB-Floorfiller, der zwar nicht für die Ewigkeit gemacht ist, aber im Hier und Jetzt durchweg Spaß macht, und in den westlichen RnB-Charts einige Erfolge aufweisen kann. 



Und auch die zweite Single "Wildest Dreams" (♪♫♪) mag einem zu Anfang nicht gerade den Schalter raus hauen, mausert sich jedoch bald zu einer warmen und mit einer feinen Melodie ausgestatteten Midtempo-RnB-Ballade. Das Album hat aber noch ein paar andere kleine Highlights zu bieten. Das schafft sie vor allem mit den ruhigeren Klängen. So etwa mit der warmen, vom RnB geküssten Ballade "No Such Thing As Too Late" (♪♫♪), der romantischen, melodischen und soft an die späte Whitney Houston gemahnenden Perle "Without You" (♪♫♪), dem getragenen und atmosphärisch-schönen "Hardly Breathing" (♪♫♪), dem wunderbaren und von Frank Ocean mit komponierten "Scared of Beautiful" (♪♫♪), oder dem auf schicken Beats daher treibenden "Paint This House" (♪♫♪). Die schnelleren Nummern sind hier sehr rar gesät, und werden (neben der ersten Single) am ehesten mit dem eher mittelmäßig produzierten "Let Me Go" (♪♫♪) bedient. Im allgemeinen ist "Two Eleven" keine üble Angelegenheit. Nur hört man dem Album leider trotzdem seine schwierige und langwierige Entstehung an. Natürlich ist es ein Mainstream-Album, wo zu hoch gesteckte Erwartungen eh fehl am Platz sind. Wie man sehen kann, bringt es ja so manch gelungenen Song mit. Und dennoch ist es der Gesamteindruck, der hier nicht so recht zünden will. Nur ein knappes Jahr nach der Veröffentlichung ihres letzten Album "Human" sagte Brandy in einem Interview über selbiges: "To hell with that album." Schade, denn es war im direkten Vergleich das bessere Album. "Two Eleven" ist hingegen eine wirklich solide Leistung, mit der sie aber streckenweise zu sehr darauf bedacht ist, dem amerikanischen Massengeschmack zu entsprechen - ein bisschen mehr Mut hätte man sich dann doch gewünscht.



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