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Donnerstag, 28. April 2011

Besprochen: THE NAKED AND FAMOUS - "PASSIVE ME, AGGRESSIVE YOU"

Indie und Elektronik sind sich ja schon länger nicht mehr fremd. Doch die Newcomer aus Neuseeland, bringen sie auf höchst charmante und kreative Weise erneut zusammen.

Wollte man versuchen eine Liste zu erstellen, die alleine nur Beispiele der letzten Jahre für die Verquickung von Indie und elektronischer Tanzmusik bietet, sie würde wahrlich nicht kurz ausfallen. Und dort reihen sich nun auch die neuseeländischen Newcomer von The Naked And Famous ein - die es übrigens neben James Blake, Jamie Woon oder The Vaccines, auch in die "Sound of 2011"-Liste des BBC schaffte. Keine geringe Wertschätzung, wie man bereits aus Erfahrung weiß. Denn der BBC hatte in der Vergangenheit bereits MGMT, The Drums, Hurts, Adele oder Ellie Goulding schon lange vor den normal sterblichen auf dem Schirm. Und auch hier haben sie verdammt gute Ohren bewiesen. Denn zwar gibt es auf dem Feld Indie vs. Electronica kaum noch unerschlossenes Terrain, aber The Naked And Famous bieten auf ihrem Debütalbum "Passive Me, Aggressive You" eine erfrischende und catchy Mixtur aus altbewährtem, das zu etwas spannend neuem wird. Den meisten wird da draußen mit Sicherheit die Hit-Single "Young Blood" (♪♫♪) bekannt sein - ein fabelhafter und schwebend melodischer Synth-Pop-Ohrwurm, der allerdings nicht stellvertretend für das gesamte Album ist. Man könnte es sogar als einen der deutlich poppigeren Momente betrachten. Stilistisch ist das Album recht breit angelegt, klingt aber dennoch in sich schlüssig und homogen. Sie sind wunderbar einlullender Melodien hörbar mächtig, sie können aber durchaus auch mal eine Schippe mehr Härte drauflegen. Während anderes wieder gerade so auf der Schnittlinie balanciert. Das ist einer der Vorzüge dieser Platte - man ahnt praktisch nie, was im nächsten Moment passieren wird. Das melancholisch schwebende "Frayed" etwa wird immer wieder von düsteren Gitarrenriffs zäsiert. Das verträumte "The Sun" (♪♫♪) sabotieren sie genial mit schrill übersteuerten Gitarren, das man manchmal sogar an Radiohead denken muss. "Eyes" gibt in seiner herrlich 80s-informierten Art eine kleine Ahnung davon, wie The XX auf stimmungsaufhellenden Substanzen klingen könnten. "Punching In A Dream" (♪♫♪) outet sich als wunderbarer und fabelhafter Dream-Pop, "Spank" servieren sie als recht erdigen Psychedelic-Rock mit schräg-schrillen Sound-Beilagen, "A Wolf In Geek's Clothing" kommt als nach vorne preschendes Elektro-Rock-Rumpelstilzchen des Weges, und für das Album-Finale heben sie sich das zur Hymne emporragende "Girls Like You" (♪♫♪) auf.
Wer den eingangs erwähnten Hit als Referenzpunkt nimmt, der könnte hier nicht immer auf seine Kosten kommen. Wer allerdings eine Vorliebe für kreative Klangspielereien und höchst relevanten und eindringlichen "Indietronic" hat, der wird hier seine wahre Freude haben.



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