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Mittwoch, 13. April 2011

30th Anniversary: KRAFTWERK - "COMPUTERWELT" (1981)

Kraftwerks achtes Studioalbum wird in diesen Tage 30 Jahre alt. Ein Rückblick auf eines der wichtigsten und prägendsten Alben der elektronischen Musik!

Wenn eines in der modernen Musikgeschichte äußerst selten, aber in regelmäßigen Abständen dennoch vorkam, dann eine waschechte Revolution, die ihren weiteren Verlauf maßgeblich beeinflusste. Die Beatles lieferten in den 60ern quasi den massiven und bis heute unbeschädigten Grundstein für die moderne Musik im allgemeinen. Und die Sex Pistols prägten in den späten 70er Jahren den Punk. Eine mindestens ebenso wichtige Rolle im Verlaufe der Musikhistorie, spielten die Elektronik-Pioniere aus Düsseldorf: Kraftwerk. Nicht das diese Revolution erst auf dem 1981 veröffentlichten 8. Studioalbum "Computerwelt" geschehen wäre. Bereits seit 1973 entschied sich die Band, nur noch elektronische Musik zu produzieren und wurden zu den Vorreitern einer musikalischen Spielart, die bis heute einen hohen Stellenwert genießt. Große Alben wie "Autobahn", "Radioaktivität" oder "Trans-Europa Express" pflastern schon in den 70ern ihren Karriereweg. Was hatte also "Computerwelt" dem noch hinzuzufügen? Ganz einfach: Es stellte den perfekten der Spagat zwischen eingängigem, oberflächlich einfach gestricktem Pop-Appeal, minimalistisch-futuristischen Klangspielereien und schlicht und ergreifend zeitlosen Melodien dar. Das Konzept der "Computerwelt" mutet heutzutage schon komisch an, wenn man auf die technologisch im Vergleich zu heute noch recht steinzeitlichen Möglichkeiten der frühen 80er zurückblickt. Aber tatsächlich eroberte und prägte der Computer seinerzeit immer stärker den Alltag der Menschen - und Kraftwerk lieferten mit diesem Album eine aktuelle Bestandsaufnahme. Aber manches hier mutet nahezu prophetisch an. Das macht sich am deutlichsten im Herzstück "Computerliebe" (♪♫♪) bemerkbar, das in seinen wenigen und minimalistischen Vocals, den heutigen Trend des Internet-Chats vorwegnahm. Und musikalisch rahmten sie dies in einen perfekten Elektropop-Ohrwurm, mit einer derart zeitlos großartigen Hookline ein, das selbst 24 Jahre später Coldplay sie für ihren Hit "Talk" benutzten. Das von einer fast schon majestätischen Melodie gesegnete Titelstück "Computerwelt" (♪♫♪) zeugt davon, das Datenmissbrauch durch die Polizei auch vor 3 Jahrzehnten bereits ein Thema war. "Taschenrechner" (♪♫♪) gibt sich als recht verspielter, poppiger und eingängiger Elektro-Pop mit Casio-Taschenrechner-Sounds, während sie dann mit "Nummern" (♪♫♪) einen erstklassigen Kracher hinterher setzten, der als vielleicht der erste Techno-Songs gewertet werden darf - und seinerseits nahtlos in das schillernde "Computerwelt 2" (♪♫♪) übergeht. Und "Heimcomputer" (♪♫♪) erweist sich als höchst innovatives und veritables Elektro-Pop-Meisterstück, das mit fiebrigem Ideenreichtum nur so um sich wirft. Wenn man denn genau hinhört. Und wer sich eben diese Mühe macht, einfach mal zuzuhören und die 7 Stücke des Albums auf sich wirken zu lassen, der wird merken wie zeitlos "Computerwelt" noch heute klingt. Und der wird auch so einige Elemente und Facetten entdecken, die in der heutigen Musik völlig selbstverständlich erscheinen - aber ohne Kraftwerk und dieses Album so nicht möglich gewesen wären. Man könnte sich gar dazu hinreißen lassen eine mutige These aufzustellen, die aber gar nicht so weit hergeholt ist. Das "Computerwelt" für Kraftwerk das war, was für die Beatles "Sgt. Peppers Lonely Hearts Club Band" war: Ein zeitlos geniales und richtungsweisendes Stück Pop-Kultur, das den Verlauf der Musikgeschichte entscheidend prägte. Für mich, wie auch für viele andere, eines der besten Alben aller Zeiten - und die Mutter des modernen Elektropop!



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