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Samstag, 9. April 2011

Besprochen: JAMIE WOOON - "MIRRORWRITING"

Großbritanniens neues "Woonderkind": Aus Soul, Folk, Pop und Dubstep formt der Newcomer Jamie Woon auf seinem Debüt nicht weniger als ein kleines Meisterwerk.

Auf die Damen und Herren beim BBC, die stets zum Jahresende die vielversprechendsten Newcomer der kommenden Saison zusammenklauben, ist wahrhaft Verlass. So hatten sie doch allein in jüngster Vergangenheit bereits Sternchen wie Hurts, Ellie Goulding, Marina & The Diamonds oder James Blake auf dem Schirm, als der normal sterbliche dort draußen mit höchster Wahrscheinlichkeit mit keinem dieser Namen etwas anfangen konnte. Und auch den 28jährigen Singer/Songwriter Jamie Woon konnte man auf ihrer Hot-List für 2011 finden. Dieser junge Mann, dessen Mutter bereits Backgroundvocals auf Hits von Michael Jackson oder Björk sang, und der neben Adele oder Amy Winehouse die renommierte London School For Performing Arts & Technology absolvierte, legt nun sein Debütalbum "Mirrorwriting" vor - und macht deutlich, das die Vorschusslorbeeren mehr als verdient waren. Schon nach der ersten Single des Albums, der schwebenden und grandiosen, von soften Dubstep-Elementen und Woons fabelhafter Soulstimme getragene Hymne "Night Air" (♪♫♪), war die Aufregung um den Briten groß. Und er hat nicht zuviel versprochen - stattdessen liefert er ein höchst inspiriertes Singer/Songwriter-Album, soundästhetisch ganz in Hier und Jetzt verwurzelt. Hier kocht er aus Pop, Soul, Folk, Post-Dubstep und Funk-Elementen sein ganz eigenes Süppchen, erschafft ein homogenes Ganzes, ohne dabei aber im Detail einseitig zu klingen. Immer wieder passiert etwas neues, und trotz des eher minimalstischen Klangkonzepts, geben sich hier die verschiedensten Elemente und Stile die Klinke in die Hand.
Die zweite Single "Lady Luck" (♪♫♪) etwa zeigt demonstrativ, wie wahrhaft relevanter RnB von heute zu klingen hat - und das er auch Michael Jackson großartig zu Gesicht gestanden hätte. Das verträumte "Street" kommt mit soften House- und Dance-Elementen der frühen 90er-Jahre des Weges, abgerundet von einer wundervollen Melodie. "Shoulda" offenbart sich als wunderbare, soft elektronische und schwerelos melancholische Perle die zu Herzen geht. "Spirits", quasi das Herzstück der Platte, begeistert als hervorragend produzierte, sich auf Anhieb in die Synapsen schmiegende Hymne mit Langzeitwirkung. Und "Gravity" fasziniert als hypnotischer und düster psychedelischer Soul, wie aus einer anderen Dimension.
Fast wie aus einem Guss kreierte Woon mit "Mirrorwriting" ein nahezu tadelloses Meisterwerk, das kaum eine schwache Sekunde zu bieten hat. Und zudem spürt man hier eine deutliche Gewissheit, die sich nur bei wenigen Platten auf Anhieb einstellt: Das Wissen, das man noch in Jahren beim Genuss dieser Platte voller Ehrfurcht vor den Boxen knien wird.


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