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Dienstag, 19. April 2011

Besprochen: DAFT PUNK - "TRON LEGACY RECONFIRMED"

Tron Legacy In The Mix: Die Crème de la Crème des Electronica, zeigt ihren Kollegen von Daft Punk wie es richtig geht.

Der im letzten Jahr erschienene Soundtrack zum Disney-Blockbuster "Tron Legacy", in Szene gesetzt von niemand geringerem als den einstigen Elektro-Revolutionären Daft Punk, war eine schwierige Angelegenheit. Das Wissen, das es sich dabei nach wie vor um einen (Disney-) Soundtrack handelte und im Grunde auch als ein solcher zu betrachten ist, führte zu einer recht wohlwollenden Bewertung auf diesem Blog. Doch die bittere Wahrheit offenbart sich manchmal erst im Nachhinein. Denn wenn man bedenkt, wer da an den Reglern saß, nämlich das französische Duo, deren Debüt "Homework" im Jahr 1997 einen kleinen Urknall im Elektro auslöste, hätte man durchaus mehr erwarten können. Vor allem dann, wenn das Duo es selbst als eine offizielle Daft-Punk-Platte vermarktet. Im Film mag das dort gehörte bestimmt durchaus funktionieren, aber für den Hausgebrauch stellt es sich dann doch als arg unbrauchbar heraus. Die zu erwartenden elektronischen Klänge blieben hier - bis auf ein paar dezente Sprengsel - fast komplett aus, und lassen ihn gefühlt wie jeden 2. anderen Soundtrack klingen. Doch die gute Nachricht kommt nun in Form eines Remix-Albums mit dem Titel "Tron Legay Reconfigured". Doch es sind - wie zu erwarten - nicht Daft Punk selber, die hier versuchen aus ihren Kompositionen in Form von Remixen noch mehr herauszuholen. Nein, stattdessen gibt sich auf der Platte praktisch die Crème de la Crème der Elektro-Szene die Klinke in die Hand. Und liefert ironischerweise dabei ein Album ab, wie man es eigentlich von Daft Punk hätte erwarten dürfen. Schon der Opener lässt einen vor Erleichterung aufatmen. Denn was Daft Punk nur andeuteten, setzen The Glitch Mob auf ihrem Remix von "Derezzed" (♪♫♪) in die Tat um: Einen großartigen Elektro-Kracher mit Langzeitwirkung. Doch es geht hier noch mehr erstaunliches vor sich. So erhält "Fall" (♪♫♪) im im M83 vs. Big Black Delta-Remix Dank toller Gesangspassagen und runderneuerter Produktion, eine völlig andere Bedeutung. Zum Glück in diesem Fall. The Chrystal Method blasen "The Grid" (♪♫♪) zum beatgetriebenen Elektro-Rock-Bastard auf, der sich die besten Züge des Originals vortrefflich zu Eigen macht. Wo Daft Punk einen guten Ansatz lieferten, machen Boys Noize aus "End Of Line" (♪♫♪) den Elektro-Ohrwurm, der er im Herzen schon immer sein wollte. Com Truise deutet "Encom Part 2" (♪♫♪) zur glitzernd chilligen Synthie-Orgie um. Und "The Son Of Flynn" bekommt hier zwei gelungene Neuinterpretationen: Ki:Theory (♪♫♪) ergänzen es um tonangebende und gelungene Gitarren-Passagen, und Moby (♪♫♪) bleibt zwar nah am Original, kann dessen Spannung und Relevanz durch seine Bearbeitung dennoch um ein vielfaches steigern. Daft Punk sollten vor Scham im Boden versinken, wenn sie hier hören, wie ein Haufen Mitbewerber im Elektro-Genre ihnen die Butter vom Brot nehmen - und aus ihrem weitestgehend faden Soundtrackalbum, ein relevantes und inspiriertes kleines Meisterstück puzzeln, dass das Original bei weitem überstrahlt. Daft Punk werden einiges abliefern müssen, um den Eindruck zu vermeiden, das ihnen die Konkurrenz davon läuft. "Tron Legacy Reconfigured" zeigt nämlich auf eindrucksvolle Weise, wie der Soundtrack zum Film hätte klingen können.



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