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Dienstag, 12. April 2011

Besprochen: ERIK HASSLE - "PIECES"

Ein vielversprechendes, melodisches und schändlich übersehenes Pop-Album gefällig? Dann sollte man zum 2010er Debüt von Erik Hassle greifen.

Das Schweden in aller Regelmäßigkeit manchmal ganze große, aber sehr oft wunderbar eingängige Popmusik hervorbringt, ist eine bekannte Tatsache. Ebenso wie jene, das mindestens genauso oft in der Musikgeschichte tolle Pop-Alben durch das Raster gefallen sind. Beim schwedischen Singer/Songwriter Erik Hassle kommt dies beides auf einmal zusammen. Sein internationales Debütalbum "Pieces" (das bereits 2009 in Schweden erfolgreich unter dem Titel "Hassle" erschien) sollte bislang außerhalb seiner Heimat keine größere Bekanntheit genießen, und ist zum gegenwärtigen Zeitpunkt auch schon ein Jahr alt. So konnte er zwar im vergangenen Jahr mit dem wunderbaren und sich sofort im Gehörgang festsetztenden Popsong "Hurtful" (♪♫♪) einen äußerst moderaten Hit in Schweden, Dänemark und sogar England und den USA vorlegen. Aber das Album konnte bisher keinen Durchbruch erzielen. Man darf sich natürlich nichts vormachen. Es handelt sich hierbei vor allem um eines: Pop. Hymnische Melodien, viele pianolastige Coldplay-Momente und radiofreundliche Produktion machen hier den Mörderanteil aus. Nichts neues, nichts hervorstechendes oder überraschendes. Man könnte "Pieces" also oberflächlich betrachtet, als ein weiteres Mainstream-Radio-Pop-Album abtun. Man würde ihm damit aber auch unrecht tun. Denn die Songs machen hier den Unterschied. Und davon hat der junge Mann auch so einige gelungene im Gepäck, die mitunter durchaus hohe Hitchancen besitzen. Die Eingangs erwähnte Single steht dafür schonmal Pate. So wird das Album durch "Bump In The Road" (♪♫♪) mit einem wahrhaft schönen Popsong eröffnet, der den Arbeiten von Ryan Tedder nicht unähnlich ist und nebenbei noch mit ein paar gezielt gesetzten Synthesizern, einer warmen Melodie und sehnsüchtigem Gesang Hassles glänzt. "Don't Bring Flowers" (♪♫♪) kommt als hübscher, im Midtempo daher groovender kleiner Ohrwurm des Weges, der mit der leicht morbiden Aussage "Don't bring flowers after I'm dead, save your givings for the living instead" einen textlich netten Kontrast setzt. "Thanks I Get" (♪♫♪) zeigt sich als fabelhafte und einnehmende Ballade, die etwa die weit überschätzten Heulsusen von The Script alt aussehen lässt. "Standing Where You Left Me" (♪♫♪) qualifiziert sich in seinem von schicken 80s-Synthesizern unterwanderten Pop-Rock-Style, als veritabler und mitreißender Ohrwurm mit hohem Hitfaktor. Und das akustische und sehnsüchtig-schöne "Amelia" (♪♫♪) lässt die Platte in romantischer Atmosphäre ausklingen. Sicherlich kein Pop-Album von herausragender Bedeutung, aber eine feine, melodische und zum Teil ordentlich mitreißende Platte, die dem ganzen Mainstream-Einheitsbrei ein paar sehnsüchtige Ohrwürmer angedeihen lässt. In jedem Fall ein Album, dass es verdient hat entdeckt zu werden.

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