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Donnerstag, 21. Juni 2012

Besprochen: LINKIN PARK - "LIVING THINGS"

Und täglich grüßt das Murmeltier: Wie Bill Murray im Film  stets von Sonny & Cher geweckt wird, so treten auch Linkin Park immer weiter beständig auf der Stelle. Für ein paar Ohrwürmer hat's dennoch gereicht.

Die Geschichte von Linkin Park ist ja gemeinhin bekannt: Anfang der 2000er verhalfen sie dem ziemlich nervigen Nu-Metal zum Erfolg, entwickelten sich zur Mitte der Dekade merklich zum popig-hymnischen Radio-Rock, und verzettelten sich zuletzt mit ihrem 4. Album in mehrheitlich kreativer Leichenstarre. Nachdem der Rap-Anteil, der Anfangs noch fester Bestandteil ihres Sounds war, immer weiter herunter gefahren wurde, will die Band sich nun auf ihrem 5. Studioalbum "Living Things" wieder mehr auf eben diese Wurzeln zurück besinnen - zusätzlich vermengt mit mehr elektronischen Elementen. Aber das bedeutet nicht die Rückkehr der harten Gitarren - auch wenn sie selbige dann und wann auch mal kurzzeitig auspacken, wie etwa im (zum Glück) sehr kurzen "Victimized" (♪♫♪). Es bleibt aber mehrheitlich so poppig, wie man es nun schon eine Weile von der Band gewöhnt ist.  Das kann man nun gut oder schlecht finden - je nach Geschmack. Ganz am Anfang stand die erste Single "Burn It Down", die schon deutlich machte, dass der (irgendwie sehr 90s-typische) Rap wieder Einzug hält bei Linkin Park - so mag der Song, der mit eher in den Hintergrund gedrängten Gitarren und mit sehr präsenter Synthie-Hookline aufwartet, vielleicht nicht sonderlich einfallsreich wirken, aber ein Ohrwurm ist er dennoch.


Aber auf "Living Things" gibt es sonst durchaus ein paar Momente, die einen kriegen können - und ein paar (Teilzeit-) Ohrwürmer kriegen sie tatsächlich auch wieder unter. Auch wenn die nach meist immer demselben Rezept funktionieren - für den Moment klappt das manchmal gut. Tatsächlich kann "Living Things" in manchen Punkten seinen recht schwachen Vorgänger deutlich überholen - hier sitzen die Melodien wieder besser, blieb von "A Thousand Suns" doch so gut wie gar nichts hängen. Das zeigt schon der Opener, der für einen Linkin-Park-typischen Ohrwurm sorgt - würde nur Sänger Mike Shinoda nicht mal wieder zum keifenden Rumpelstielzchen mutieren. Geht trotzdem durch. Und gleich danach können sie mit "In My Remains" (♪♫♪) einen hymnischen Poprock-Ohrwurm vorweisen, der sich gut als nächste Single machen würde. Durchaus nett kommt dann auch "Castle of Glass" (♪♫♪) daher, welches übrigens im Spiel "Medal of Honor: Warfighter" enthalten sein soll, dass im Herbst erscheint. "Skin To Bone" (♪♫♪) ist auch gar nicht mal so übel, und vermischt eine schwebende Atmosphäre mit Elektronik die ein wenig an The Prodigy erinnert - was zwar gewöhnungsbedürftig, aber auch durchaus hörbar ist. Und "Powerless" (♪♫♪), welches das Album abschließt, ist immerhin auch nochmal eine nette Poprock-Ballade nach typischer Linkin-Park-Manier.  Für ein wirklich gutes Album reicht das ganze dann aber dennoch nicht - dafür gehen einem allein schon so Songs wie das ziemlich öde dahin schrammelnde und keifende "Lies Greed Misery" (♪♫♪) zu massiv auf den Sack. "I'll Be Gone" (♪♫♪) ist dann zwar gar nicht so übel, im Grunde genommen aber auch in keiner Sekunde eine Überraschung. Und das sehr hiphopig anmutende "Until It Breaks" (♪♫♪) folgt einem guten Ansatz, verliert sich aber zu schnell in relativ belangslosem Geplätscher. Mit "Living Things" haben Linkin Park zwar nicht ihr schlechtestes Album gemacht, doch auch hier tritt die Band künstlerisch immer weiter auf der Stelle. Ein paar Hits wird es aber mit Sicherheit abwerfen - und eben dieser Umstand rettet dem Album den Kragen.





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