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Donnerstag, 7. Juni 2012

Besprochen: HOT CHIP - "IN OUR HEADS"

Hot Chip wachsen immer weiter über sich hinaus, und haben aus ihrem neuen Album eines ihrer besten überhaupt gemacht - mal wieder!

Bei dem Haufen britischer Elektro-Pop-Nerds namens Hot Chip, scheint es auch nicht so ganz mit rechten Dingen zuzugehen. Schon ihr erstes, wenn auch noch recht unbekanntes Album "Coming On Strong" (2004), lieferte bereits eine deutliche Ahnung davon, was dort noch großes möglich sein könnte. Und diese Ahnung bestätigten sie 2 Jahre später mit "The Warning" (2006) - einem fulminanten Meisterstück, dass zurecht für den begehrten Mercury-Music-Prize nominiert wurde. Mit ihrem 3. Album "Made In The Dark" (2008) setzten sie diesen Trend fort - aber auch zum Teil härtere Elektronik entgegen, was eine deutliche Weiterentwicklung markierte. Und mit ihrem bislang letzten Album "One Life Stand" (2010) wurden sie sogar endgültig für den Mainstream interessant - ohne dabei aber etwas von ihrer musikalischen Genialität einzubüßen. Und eben das ist das eigentliche Wunder: Hot Chip haben seit eh und je hohe Qualität abgeliefert, haben sich stets entwickelt, und dabei nichts von ihrer Relevanz verloren. Dieser Tage steht nun ihr bereits 5. Studioalbum in den Läden - unter dem Titel "In Our Heads". Und auch wird zum wiederholten Male deutlich, was für eine unschlagbare Truppe dort am Werk ist. Den ersten Vorgeschmack gab ja bereits die erste Single "Night & Day" - ein Elektropopper, der es bei manchen da draußen ja etwas schwerer hatte. Doch nach ein paar Hörgenüssen wurde schnell deutlich, dass auch dies wieder ein extrem catchy Ohrwurm ist, in dem es bei genauen hinhören eine ganze Menge zu entdecken gibt....aber dennoch einen der vergleichsweise schwächeren Momente des Albums darstellt. Und das muss man erst mal fertig bringen: ein Track der im Albumkontext zwar weitaus nicht der wichtigste ist, der aber für sich allein genommen so hervorragend ausfällt, dass er ohne weiteres zur ersten Single taugt. Mit anderen Worten: ein Song für den manch ein Mitstreiter einen Mord begehen würde. 

Und wie schon deutlich gemacht, liefert das ganze Album noch so viel mehr! Nachdem die letzten beiden Alben zwar durchweg famos ausfielen, aber stilistisch  vielleicht ein wenig in sich "zerrissen" wirkten, so erscheint "In Our Heads" als erstes Album nach ihrem Zweitwerk "The Warning", wieder nahezu wie aus einem Guss. Hier wenden sie sich soundtechnisch deutlich dem Synthpop der 80er Jahre hin, und brachten dabei ein in sich schlüssiges und von vorn bis hinten großartiges Album zustande, dass keinen schwachen Moment bietet. So legen sie zu Beginn schon mal eine herausragende Leistung vor: mit dem Opener "Motion Sickness" (♪♫♪) lassen sie eine maximal großartige, von wunderbar sich durch den Song schlängelnden Synthies unterwanderte Synthpop-Perle vom Stapel, dass einem ganz kribbelig wird. Mit "How Do You Do" (♪♫♪) schicken sie dann auch sogleich einen verdammten Hit mit unwiderstehlich catchy Groove hinterher, dem nur noch die famos in die Gehörgänge gleitende Melodie, oder die geniale 90s-infizierte Produktion das Wasser reichen kann. Und wenn sie an dritter Stelle noch mit "Don't Deny Your Heart" (♪♫♪) einen enorm catchy und funky 80s-Disco-Kracher nach reichen, starrt man entweder mit weit offen stehendem Mund gen Boxen - oder tanzt quer durch's Wohnzimmer.  Und die Reihe von Highlights reißt nicht ab: so präsentiert sich etwa "Flutes" als epische 7 Minuten andauernde, und schwindelerregend großartige Synth-Pop-Hymne, die keine Sekunde zu lang ausfällt.


"These Chains" (♪♫♪) gibt sich als schwebender und melancholisch-verträumter Elektropop-Hit mit deutlichen 80s-Wurzeln zu erkennen. "Now There Is Nothing" (♪♫♪) kann man nur als ultimativ zauberhafte Synthpop-Perle anpreisen, die jedem Romantiker dort draußen die Schuhe ausziehen wird. "Let Me Be Him" (♪♫♪) outet sich als wunderbare Pop-Perle, die in verträumter Schwelgerei über den Dancefloor schwebt, und "Always Been Your Love" (♪♫♪) beendet das Album mit einer prachtvollen und samtigen Pop-Ballade, die mit zeitweilig Prince-artigen Gitarren und höchst aparten 80s-Einflüssen spielt. In einer Phase, in der schon manch anderem Musiker die Luft ausging, hauen Hot Chip als 5. Album ein extrem großartiges Werk raus, dass ohne Übertreibung zum besten zählt, was man bisher von den Londonern bestaunen durfte. Und ein sicherer Fall für die Jahresbestenlisten 2012, ist "In Our Heads" sowieso. 







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