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Mittwoch, 6. Juni 2012

Bad Taste: BRITNEY SPEARS - "BLACKOUT" (2007)

Leider geil: Auf ihrem (bislang) größten persönlichen Tiefpunkt, entglitt Britney doch tatsächlich ihr bestes Album!

Tja, Britney Spears' Karriere ist schon so eine Sache für sich. Ihre Kindheits-Momente im Mickey-Mouse-Club mal ausgeklammert, begann ihre Karriere 1998 noch ganz brav. Noch 2 Jahre später ließ sie verlauten, sie würde eine Pressekonferenz einberufen, sollte sie ihre Unschuld verlieren. Heißt soviel wie: ein braver, immer leicht sexy in Szene gesetzter Lolita-Klon, der durch Plattenfirma und Management fremdgesteuert, der Öffentlichkeit die Hucke voll lügt, weil diese nach eben dem Image lechzte, zu dem die junge Dame versklavt wurde . Und der Trick funktionierte eine ganze Weile. Doch schon mit Beginn des neuen Jahrtausends schien sie sich vom braven Image lösen zu wollen, was erste deutliche Spuren in der 2001er Single "I'm a Slave 4 U" hinterließ. Doch irgendwann verlor sie die Kontrolle - über ihr Image und über sich. Es folgte zur Mitte der 00er eine Skandal nach dem anderen. Vor allem: Britney auf Alk, auf Drogen, oder auf was auch immer. Das fand seinen Höhepunkt darin, als sie sich vor laufenden Paparazzi-Kameras eine Glatze schor. Es folgten diverse Drogenentzüge und zu alledem verlor sie das Sorgerecht für ihre Kinder. Wahrlich keine Phase, in der an ein neues Album zu denken wäre. Doch genau das kam mitten zum Höhepunkt ihres persönlichen Verfalls. Und wer auch immer den Titel "Blackout" wählte, muss entweder einen irrsinnig großen Sinn für Sarkasmus haben, oder muss völlig zufällig einen Titel gewählt haben, der Britney's einstige Verfassung am besten umschrieb. Was war da zu erwarten, betrachtete man zudem das unsäglich scheußliche Cover-Artwork, dass billiger und trashiger kaum sein könnte. Nun, war man schon einst in Kenntnis der ersten Vorab-Single, dann hätte man eine ganze Menge erwarten müssen! Denn "Gimme More", so der Titel des guten Stücks, ist bis heute ein enorm sexy und catchy Elektropop-Kracher, und ohne Zweifel einer ihres besten Songs ever. 


Denn was ihr ihre Produzenten - zu denen vor allem die hervorragend erprobten Hit-Garanten Bloodshy & Avant, und Timabland's rechte Hand Nate "Danja" Hills gehörten - rührten ihr ein extrem feines Elektro-/Dance-Pop-Süppchen zusammen, dass vor potentieller Hits zeitweilig überkocht.Es ist gar ein pures Dance-Album geworden, denn auch auf die obligatorische Ballade wurde hier verzichtet. Was dem Album verdammt gut tut. Doch die Masse wollte das nicht so recht mitkriegen - und so stellte "Blackout" ihr bis dahin am schlechtesten verkauftes Album dar. Schade, denn hier gibt's verdammt viel zu entdecken. Ob nun das ordentlich einheizende Elektro-Pop-Duo "Piece of Me" (♪♫♪) und "Radar" (♪♫♪), zwei Hits die gleich zu Beginn nach der Vorabsingle ordentlich das Tempo voran treiben. Die nächste Single im Bunde kann sich dann ebenfalls ein Highlight schimpfen: der atmosphärisch von schicker Synthie-Hookline getragene, und famos catchy Dance-Pop-Ohrwurm "Break The Ice"!!!



"Get Naked (I Got a Plan)" (♪♫♪) hätte ebenfalls einen sicheren Hit abgeben können, der mit erotisch schwebender Atmosphäre, und grandioser Produktion aus pumpenden Beats, schillernden Synthies und fabelhaften männlichen  Gastvocals besticht. Gleiches Spiel auch mit "Freak Show" (♪♫♪) - ein Kracher, der mit minimalistisch-futuristischer Produktion daher kommt. Das auf Marschbeats und allerlei zirpendem und fiepsendem Beiwerk daher ziehende "Toy Soldier" (♪♫♪) erinnert nicht nur an M.I.A., sondern ist vor allem mal wieder eines: ein Hit!  "Hot As Ice" (♪♫♪) und "Ooh Ooh Baby" (♪♫♪) sind waschechte Ohrwürmer die wie ein effektiveres Update ihres bisherigen Stils anmuten. Und "Perfect Lover" (♪♫♪) gibt sich getragen, atmosphärisch und verdammt sexy. Und: auch bei Kritikern kam das Album seinerzeit sehr gut weg. Der Musikexpress gab 4 von 6 Sternen, es landete in vielen Jahres- oder Dekaden-Bestenlisten, wie etwa bei Billboard und Rolling Stone, und die Times erklärte es zum fünftbesten Popalbum der Dekade. Und im Grunde gibt es hier auch nichts was einem peinlich sein müsste. Nur halten es verdammt viele dafür. Ein Trugschluss - es lohnt sich definitiv diesem Album eine echte Chance zu geben. Etwas besseres werden wir von Britney wohl niemals hören. 



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