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Donnerstag, 3. Februar 2011

Besprochen: ROXETTE - "CHARM SCHOOL"

Nach 10 Jahren legt das schwedische Duo sein Comebackalbum vor - und zeigt sich so bestechend, wie seit mindestens 20 nicht mehr!

Roxette sind der wohl erfolgreichste Schweden-Import seit ABBA, und mischten die 80er und vor allem die 90er Jahre mit zahlreichen Hits auf. Sogar die Pole Position der US-Charts konnten sie mehrfach für sich beanspruchen. Nach dem letzten Album "Room Service" in 2001, war dann aufgrund einer Hirntumor-Erkrankung von Sängerin Marie Fredriksson vorerst Schluss. 2004 kam dann zwar schon ein Soloalbum von ihr, und eine neue Roxette-Single zu einer Best-Of gab's zwischendurch auch. Aber ein neues Album des Duos war nicht in Sicht. Nun nach 10 Jahren Plattenpause, wagen sie es erneut. Mit ihren letzten beiden Alben sind ihnen zwar mit Songs wie "Wish I Could Fly", "Stars" oder "Milk And Toast And Honey" veritable bis respektable Hits gelungen, konnten aber auf ganzer Länge weniger überzeugen. Zu viel Füllmaterial, das zwar nicht ärgerte, aber auch nicht hängen bleiben wollte, stand den wenigen memorablen Songs im Wege. Daraus scheinen die beiden nach langer Pause wahrhaft gelernt zu haben. Denn "Charm School" liefert ein Fülle an tollen Melodien, das man glauben könnte, wir schrieben noch immer die 90er - die mit Abstand erfolgreichste und fruchtbarste Phase in ihrer Karriere.
Schon nach der Hälfte der neuen Platte, ist man derart angefixt das man sich fragt, ob dies vielleicht gar ihre beste ist. Oder wenigstens die beste seit mindestens 20 Jahren. Alben von Roxette muss man allerdings meist in Bezug auf ihr Alter betrachten. Häufig waren viele ihrer Songs stark der Zeit verhaftet, in der sie entstanden. Das Duo und ihr Stil sind allerdings sehr gut gealtert, wie man den neuen Kompositionen anhören kann. Die neuen Songs klingen zwar zeitgemäß, können aber auch in Jahren noch durchaus funktionieren. Marie und Per konzentrieren sich hier auf das was sie am besten können: POP! Zwar ignorieren sie den aktuellen Trend nicht und setzten auch ab und an dezente Dance-Elemente ein, biedern sich aber ebensowenig am zeitgeistigen Trend an. Und bei ihren alten Stärken zu bleiben, zahlt sich für sie hier kräftig aus. Man höre nur die Perlen von Songs, die es hier zu entdecken gibt. Mit "Way Out" startet es schonmal in einen für Roxette archetypischen Pop-Rock-Ohrwurm, der allein schon zeigt, das sie zu alter Stärke zurück gefunden haben. Doch danach wird's noch viel besser. Direkt danach hat Marie - die auf der ersten Single, dem bereits bekannten "She's Got Nothing On (But The Radio)" (♪♫♪), nicht so viel zu tun hat - ihren ersten großen Auftritt: In Form der wunderbaren und gefühlvollen Ballade "No One Makes It On Her Own" (♪♫♪), die zarte Country-Elemente aufweisen kann. Der erste richtige Höhepunkt folgt mit "Speak To Me" (♪♫♪), dessen tolle Verse Per bestreitet, um mit Marie's Refrains zu einer kleinen Pop-Hymne aufzustreben. Wenn nicht viel schief läuft, jetzt schon ein sicherer zukünftiger Roxette-Klassiker. Und auch "Only When I Dream" (♪♫♪), ein melodischer und mitreißender, von softem Dance-Groove untermalter Pop-Hit, hat ähnlich hohe Hitchancen. Und sonst so? Hätten wir zum Beispiel das nah am Singer/Songwriter-Fach angelehnte "I'm Glad You Called", die warme und melodische Pop-Köstlichkeit "Dream On", die wundervolle von Piano und sanften Synthies umwobene Perle "Happy On The Outside", oder die sanfte und warme Ballade "Sitting On Top Of The World".
Waren Roxette in den vergangenen Jahren selbst bei einstigen Liebhabern fast schon in Vergessenheit geraten, glaubte man bei einem Comeback wohl eher an ein Nischendasein, das sich aus der alten Stamm-Fangemeinde nähren würde. Doch mit "Charm School" (hier ein Medley aller Albumtracks!) stellen sie eindrucksvoll unter Beweis, das sie ihren Zenith noch lange nicht überschritten haben.
Als wäre heute 1991...wunderbar!



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