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Dienstag, 18. März 2014

Besprochen: KYLIE MINOGUE - "KISS ME ONCE"

Der Pop-Fluch geht in die nächste Runde: 
Auch mit ihrer nun 12. Platte ist der Australierin bis heute kein einziges gutes Album gelungen. Austauschbare und modern aufgepimpte Gebrauchsmusik, welche das "Malen nach Zahlen"-Prinzip im Pop perfekt auf den Punkt bringt.

Eines ist klar: ein Kylie-Minogue-Fan werde ich wohl niemals werden. Wobei es eine Zeit gar nicht so schlecht stand um mich und die australische Sängerin. Nachdem ich in den 80ern ja noch ein Kind war und zeitgenössische Musik bis auf wenige Ausnahmen nur am Rande wahrnahm, blieb ich seinerzeit zum Glück von ihrer fürchterlichen Stock/Aitken/Waterman-Phase verschont. In den 90ern, meinen Teenager-Jahren, fiel dann auch nur wenig von ihr auf, was sich etwa auf das schicke "Confide in Me" oder ihr Duett "Where The Wild Roses Grow" mit Nick Cave beschränkte. Doch mit dem neuen Jahrtausend kam sie auch bei mir an. "Light Years" (2000) fand ich damals richtig klasse, im Jahr darauf stand ich sehr auf "Fever", ebenso wie ich auch "Body Language" (2003) irgendwie noch mochte. Und immerhin die Single "In My Arms" veranlasste mich sogar noch zum Kauf von "X" (2007). Fand ich damals alles toll. Genau: DAMALS! Aber ein langes Verfallsdatum hatten nur sehr wenige ihrer Songs - von Alben gar nicht erst zu sprechen! Denn: bisher ist ihr noch kein Album gelungen, dass ich als "durchweg gut" bewerten würde. Irgendwie bleiben ihre Platten nie mehr als eine lose Ansammlung von Songs. Das hat sie zwar durchaus mit einer langen Liste illustrer Musikerkollegen gemein, nur fehlen bei Kylie meist einfach die wirklich guten Songs, die prägnanten Hits. Bei Kylie ist auf Albumlänge irgendwie alles zu flach, harmlos, gefällig, zweitklassig! 

Allzu hohe Erwartungen konnten dann auch nicht geweckt werden, als sich in den vergangenen Wochen der Release ihres neuen und 12. Studioalbums "Kiss Me Once" immer mehr näherte. Denn "Into The Blue", die erste Single daraus, kann ich nun auch wahrlich nicht als Hit identifizieren. Allerdings auch durchaus nicht als Totalausfall oder ähnliches. Ein netter, ganz okay produzierter, mit recht feiner Melodie ausgestatteter Elektro-Pop, den man ohne weiteres auch "einfach nur wow" finden kann, wenn man denn will. Aber dafür ist mir dieser Song unterm Strich dann doch zu egal.


Aber was hat dagegen denn nun das neue Album zu bieten? In der Theorie hat sie zumindest eine erwartbare Riege verschiedenster Produzenten und Songwriter verpflichtet, die ihr diese 11 neuen Songs auf den Leib schneiderten. Und was hat sie also nun an Songmaterial zu bieten? "Million Miles" (♪♫♪) etwa: ganz in Ordnung gehender Dance-Pop, der von Cutfather produziert wurde - aber im Grunde wie eine beliebige Durchschnitts-Pop-Nummer ihrer vorangegangenen Alben klingt. Genau das gleiche kann man aber später auch vom ziemlich austauschbaren Gebrauchs-Disco-Pop "Sexy Love" (♪♫♪) sagen, das fast wie ein Zwilling von "Million Miles" klingt. Wenig überraschend zu erwähnen, dass beide Songs von demselben Team kreiert wurden. 
Auf "Sexercize" (♪♫♪) hat mal wieder die derzeit unvermeidliche Sia Furler mit herum komponiert, The Monsters & Strangerz haben es dann zu einem zeitgemäßen Elektro-RnB-Teil aufgebläht, zu der das Lolita-Gehabe von Kylie allerdings nicht so recht zünden will. "Les Sex" (♪♫♪) offenbart eine zweit- bis drittklassige, käsige Dance-Pop-Nummer mit etwas groteskem Unterton, und der erneut von Sia Furler komponierte Titelsong "Kiss Me Once" (♪♫♪) macht in den Versen noch etwas Hoffnung, entlädt dann in den Refrains aber die volle Ladung mädchenhaften Kitches, der durch Kylie's Gesang nur noch gesteigert wird. Ach...und ihr Duett mit Enrique Iglesias...tja, ich glaube wir tun ganz gut daran, wenn wir uns das an dieser Stelle alle ersparen.

Ohne dem momentan eh schon etwas zu arg grassierenden Pharrell-Hype noch zusätzlich Nahrung bieten zu wollen (da der Autor dieser Zeilen vom langjährigen Stehaufmännchen-Effekt des Amerikaners etwas genervt ist), muss man aber dennoch erwähnen, dass das von Mr. Williams komponierte und produzierte "I Was Gonna Cancel" (♪♫♪) in seiner Produktion deutlich punkten kann (die zudem deutlich zeigt, wie viel er von Daft Punk gelernt hat)  und zum einzigen kleinen Aha-Moment des Albums wird - auch wenn der positive Einfluss von Kylie selbst doch recht überschaubar bleibt. 

Der Rest ist dann irgendwie nur der Rest. Ist die letzte Sekunde des Albums verklungen, ist von den Songs schon kaum noch etwas im Kopf hängen geblieben. Also im Grunde der klassische und erwartbare Kylie-Effekt: irgendwie immer zu flach, harmlos, gefällig, zweitklassig. 
Es muss ein Fluch sein...






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