♪♫♪ ...music makes the people come together... ♪♫♪

♪♫♪ ...music makes the people come together... ♪♫♪

Donnerstag, 20. März 2014

Besprochen: BROKEN BELLS - "AFTER THE DISCO"

Auf ihrem Zweitwerk zaubern die Broken Bells noch fettere Hooks und noch geschmeidigere Melodien aus der Kiste - und ziehen damit den Pop noch stärker auf ihre Seite. Auch wenn sie damit nicht ganz an den brillanten Vorgänger anknüpfen können.

Das neue (Musik-) Jahr steht ja noch ganz am Anfang und doch kann man dies hier bereits als eine seiner heiß ersehnten Platten bezeichnen: das neue und zweite Studioalbum "After The Disco" von den Broken Bells! Zum ersten Mal fand sich dieses grandiose Duo im Jahr 2010 für ihr selbstbetiteltes Debütalbum zusammen - doch ursprünglich kannte man die beiden Herren von ganz anderen Ufern. Denn hinter dem Duo versteckt sich James Mercer, der Sänger der fabelhaften US-Indie-Band The Shins, sowie der Allround-Musiker Danger Mouse, welcher sich bereits als Produzent (Gorillaz, The Black Keys, Norah Jones, Beck), als Remixer (am legendärsten: das Beatles/Jay-Z-Mash-Up "The Grey Album") oder als aktiver Soundtüftler (neben den Broken Bells etwa auch Gnarls Barkley) hervor tat. Nachdem sie bereits zuvor für das Album "Dark Night Of The Soul" von Danger Mouse & Sparklehorse zusammen arbeiteten, legten sie bald ihren gemeinsamen Erstling vor, der zweifellos zu den besten Platten seines Jahrgangs zählte. 

So richtig hatte man noch gar nicht mit einem Nachfolger gerechnet, nachdem beide wieder ihren eigentlichen Arbeiten nachgingen - doch da schneite Ende 2013 plötzlich ihre neue Single herein, die den ersten Vorboten des neuen Albums darstellte: "Holding On For Life", eine grandiose, mitreißende und nahezu epische Indie-Disco-Offenbarung, dessen Refrain eine offenkundige Hommage an die Bee Gees darstellt.  


Broken Bells - Holding On for Life on MUZU.TV

Das ist aber nicht der einzige Lichtblick auf der neuen Platte, die noch mehr Pop ist, als es das Duo bisher eh schon war. Wenn der Opener "Perfect World" (♪♫♪) los legt, wähnt man sich erstmal in einem dunkel angehauchten Stück Ambient, bis sich dann griffige und etwas flottere Beats heraus schälen und der Song letztendlich als strahlende und schillernde Indie-Synthpop-Perle in höhere Sphären entschwebt. Der Titelsong und zweite Single "After The Disco" (♪♫♪) erweist sich als soft funkiger und auf Anhieb überzeugender Ohrwurm, der unterschwellig ein wenig nach Daft Punk schmeckt. Die neueste Single "Leave it Alone" (♪♫♪) kommt ein wenig folkiger daher und wird von sanften Gitarren und Streichern, sowie einer wunderbaren Melodie zusammen gehalten, "Lazy Wonderland" (♪♫♪) bietet einen relaxten, soft psychedelischen Indie-Pop-Song mit wundervollem Refrain und "The Angel And The Fool" (♪♫♪) offenbart eine melancholische, von akustischen Gitarren und Streichern begleitete, atmosphärische Ballade.

Wenn man aber auch ganz ehrlich und sehr kritisch ist, dann muss man schon gestehen, dass ihr Zweitwerk nicht die enorme Strahlkraft des Debüts wiederholen kann - und in seiner Gesamtheit auch ein paar mehr kleine Hänger vorweist. Doch der Wandel hin zu noch fetteren Hooks, zu noch süßeren Melodien und noch popigerem Ambiente, wirkt hier durchaus bewusst gewählt und konsequent umgesetzt - ohne sich dabei aber bedingungslos dem Mainstream in die Arme zu werfen. Viel eher versuchen Broken Bells hier scheinbar, den Pop mit allen Verführungskünsten ganz auf ihre Seite zu ziehen - und nicht anders herum. 





Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen