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Mittwoch, 14. November 2012

Besprochen: ROBBIE WILLIAMS - "TAKE THE CROWN"

 Mit seinem großen Comeback nach der Take That-Reunion, wollte Robbie Williams ein "massive solo-album" vorlegen - wagt sich am Ende aber dennoch nicht übers Mittelmaß hinaus.

Es war bislang ja ein ordentliches Auf und Ab für Robbie Williams. Nachdem er seit Ende der 90er Jahre als Solokünstler äußerst erfolgreich war (die USA natürlich ausgenommen), machte seine Karriere doch einen recht deutlichen Knick, nachdem er sich von dem langjährigen Co-Songwriter Guy Chambers trennte. Sein letztes Album "Reality Killed The Video Star" war dann auch eine recht schwierige Angelegenheit, von ein paar kleinen Perlen mal abgesehen. Und mit Freude nahm man dann zur Kenntnis, wie Mr. Williams tatsächlich das tat, was man wohl nicht mehr erwartet hatte: er kehrte zu seiner Ursprungs-Bands Take That zurück, und nahm mit ihnen das erste gemeinsame Album nach 15 Jahren auf. Eine Sternstunde für einstige Fans. Die Feindschaft, vor allem mit Bandleader Gary Barlow, war endgültig beendet - was sich auch in "Candy", der ersten Single seines neuen Album "Take The Crown", widerspiegelt, welches von Barlow mit komponiert wurde. Der Song macht gute Laune, aber ist im Grunde nicht mehr als das Rip-off einer Kinderlied-Melodie, die jeder schon beim ersten Mal mit trällern kann - vielleicht ist auch das der Grund, warum dieser Song gerade einen Rekord in Deutschland aufgestellt hat: noch kein Song wurde jemals innerhalb einer Woche so oft im Radio gespielt.


Durch die Reunion mit Take That habe er neue Energie gewonnen, so der Sänger - und wollte nun mit einem "massive solo album" zurück kehren. Als Produzent holte er sich dafür diesmal Jacknife Lee an Bord, der in der Vergangenheit u.a. mit U2, Bloc Party, R.E.M. oder den Editors arbeitete. Das verändert am Sound des Briten aber nichts hörbares. Auch "Take The Crown" ist mal wieder pop as pop can be. Aber auch hier wird erneut deutlich, wo bei Robbie Williams' Musik  schon immer der Schuh drückte: sie will nicht nachhaltig sein, sondern einfach nur unterhalten. Robbie Williams war und ist ein Single-, aber kein Album-Künstler. Was nicht bedeuten soll, dass alle seine Alben zwingend schlecht waren. Aber da waren meist immer ein paar astreine Hits, die über das Album verteilt auch das eher okaye Restmaterial stützten, und mit über die Zielgerade schleppten. Auch wenn "Take The Crown" ein paar durchaus nette Pop-Schmachter zu bieten hat: die großen Hits bleiben aus! Die meisten guten Ansätze hier werden leider allzu oft von überflüssigen Produktions-Schmalz torpediert. So etwa gleich beim Opener "Be a Boy" (♪♫♪) - einem gefälligen Synth-Popper, mit gnadenlos kitschigem Saxofon und Coldplay-Chören. Und so ähnlich geht das auch weiter: "Gospel" will gerne eine himmelstürmende Hymne sein, der es aber bereits an einer memorablen Melodie mangelt. "Hey Wow Yeah Yeah" will hingegen ein rotziger Rocker sein, bleibt am Ende aber doch nur eine recht blasse Karikatur. Und der Uptempo-Song "Shit On The Radio" (♫♪) ist in etwa so uninteressant, wie sein Titel wahr ist. Aber seien wir fair: die nächste Single "Different" (♪♫♪) gibt eine durchaus moderate Midtempo-Ballade ab (die erneut und hörbar von Gary Barlow co-komponiert wurde), "Into The Silence" (♪♫♪) weckt angenehm melancholische Gefühle, und der Closer "Losers" (♪♫♪) sticht im Duett mit Lissie als eine schicke Folk-Nummer heraus - auch wenn es sich dabei nur um das Cover eines Songs des amerikanischen Duos The Belle Brigade aus dem vergangenen Jahr handelt.
Alles in allem ist "Take The Crown" auf jeden Fall ein hörbares Album - und als Hintergrundrauschen beim Bügeln und Kochen nahezu perfekt. Aber sich darüber hinaus näher mit der Platte zu befassen, tut dann auch nicht unbedingt Not.

 

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