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Freitag, 23. November 2012

Besprochen: BJÖRK - "BASTARDS"

 Genial recycelt
Aus ihrem fantastischen letzten Album "Biophilia"
hat die schrille Isländerin mal eben eines der wenigen wirklich gelungenen Remix-Alben zusammen gestellt.

Wer kann sich noch an Björks letztjähriges Meisterstück "Biophilia" erinnern? Ich hoffe doch recht viele. Die eigenwillige Isländerin hatte damit im Jahr 2011 ein audiovisuelles und interaktives Gesamtkunstwerk auf die Welt los gelassen, das im Grunde keiner Verbesserung bedurfte. Das Björk nun mit "Bastards" ein Remix-Album zu selbigem Werk veröffentlicht, steht da in keinem Widerspruch. Es gehe auch nicht darum, das ihr die Remixe ihrer Songs unbedingt gefallen müssen, so die Künstlerin. Es gehe vielmehr darum, seine Musik los zu lassen, und zu schauen was andere daraus machen. Das tat sie ausgiebig, erschien doch in den vergangenen Monaten bereits die 8-teilige "Biophilia-Remix-Series", aus der auch viele Beiträge aus "Bastards" stammen. Trotzdem alle Remixe hier bereits anderweitig veröffentlicht wurden, wollte Björk mit "Bastards" einige von ihnen zu einer Platte bündeln - eben auch für jene, die nicht allen CD's, Platten oder Downloads hinter her hecheln (auf jedem Teil der Reihe waren je 2 Remixe vertreten). Und das war eine ausgesprochen gute Idee - denn die hier versammelten Remixe machen eine hervorragende Figur, und funktionieren auch als ganze Platte ausgesprochen gut. Omar Souleyman's stark orientalisch geflavourter Einstieg mit seinem Remix zu "Crystaline", mag zwar Anfangs vielleicht etwas quer im Ohr sitzen, macht aber spätestens beim 2. Versuch Lust auf mehr. 



Und siehe da, es gibt sogar mehr: an "Thunderbolt" (♪♫♪) hat er sich ebenfalls versucht, das dann auch ähnlich skurril wie großartig gelingt. So manch anderes kann sich dann ebenso sehen resp. hören lassen. So kann etwa der Matthew Herbert Remix von "Crystalline" (♫♪) mit seiner minimalistischen und funky Eigenwilligkeit einfach nur begeistern. Und auch seine epische Bearbeitung vom eh famosen "Mutual Core" (♪♫♪), treibt einem fast die Freudentränen in die Augen. Wobei auch erwähnt werden muss, dass ebenso der These New Puritans Remix (♪♫♪) desselben Songs hervorragend gelungen ist, welcher das Original zu einer fast sakralen Ballade herunter schraubt, und mit salomonischen Grabgesängen vermengt. "Virus" (♪♫♪) bleibt auch im Hudson Mohawke Peaches and Guacamol Remix das wundervolle Songjuwel, welches es schon immer war, wird hier aber um wunderbar atmosphärische Klangzaubereien und majestätische Bläser erweitert.  "Solstice" (♪♫♪) schwirrt im Current Value Remix durch schräge Klangsphären, die von schön fiesen Elektro-Gewittern durchzuckt werden. Und der The Slips Remix von "Moon" (♪♫♪) und der 16bit Remix von "Hollow" (♪♫♪) bleiben erfreulich nah an den Vorlagen, die hier jedoch durch softe, aber enorm wirkungsvolle Zutaten ergänzt werden
Das Endergebnis klingt spannend und hervorragend umgesetzt. Die Beiträge wirken weniger wie das, was man sich gemeinhin unter einem Remix vorstellt. Hier ist nichts so billig und vorhersehbar, so einfallslos und schablonenhaft wie dies bei Remixen so häufig der Fall ist. So ist ihr (und natürlich den diversen Remixern) mit "Bastards" sogar etwas geglückt, woran sie zuvor schon weitestgehend mit "Telegram" (1996) und "Army of Me: Remixes & Covers" (2005) scheiterte: eines der wenigen wahrhaft gelungen  Remix-Alben!

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