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Montag, 12. November 2012

Besprochen: NENA - "DU BIST GUT"

Das neue Album von Nena ist wieder einmal ein typisches Nena-Album geworden - ob einem das nun gefällt oder nicht.

Man kann Nena ja durchweg sympathisch finden, wenn man denn will. Ehrlich gesagt, fällt einem das auch gar nicht so schwer. Je älter sie wird, desto besser sieht die Frau aus, sie macht fast immer einen so netten Eindruck, dass man jederzeit mit ihr ein Bierchen trinken gehen würde, und hat einen deutschsprachigen No.1-Hit in den USA zu verbuchen, der dort wie auch hier bis heute Kultstatus genießt. Und auch in den vergangenen Jahren hatte sie immer mal wieder den einen oder anderen Song, den man sich durchweg gefallen lassen konnte. Ihr neues und 17. Studioalbum "Du bist gut" kann man wohl am ehesten mit dem Wort "geschmackvoll" umschreiben. Frau Kerner hat in den letzten Jahren leider immer wieder den Eindruck gemacht, unbedingt voll "hip" sein zu wollen - anders lassen sich solche Fürchterlichkeiten wie das ziemlich ätzende "Strobopop", das sie im vergangen Jahr mit Die Atzen verbrochen hatte, wohl nicht erklären. Schön das sie solche Entgleisungen auf ihrem neuen Album vermeidet. Die erste Single der neuen Platten ist hingegen schon mal durchaus gelungen. Ein durchweg eingängiger, wenn auch nicht sonderlich kreativer Song, der aber seinen Zweck gut zu erfüllen vermag.



NENA -- Das ist nicht alles - MyVideo

Ansonsten gibt es hier doch durchaus überwiegend gut hörbares. Nur das wahrscheinlich das wenigste davon weit über die Spieldauer des Albums hinweg hängen bleiben wird. Aber hey: so ganz schicke Liedchen wie das doch recht stimmungsvolle "Schmetterling", das nachdenklich-schöne "Freiheit", das melancholische "Im Reich meiner Mitte", oder das soft dancige "Goldene Zeit Goldenes Land", kann man sich durchaus geben. Nur darf man bei Nena fast genauso wenig auf die Inhalte der Lyrics achten, wie dies etwa auch bei Britney Spears geboten ist. Nur da letztere nun mal auf Englisch singt, fällt es einem da etwas leichter die Aussage der Songs einfach auszublenden. Bei deutschsprachiger Musik hingegen liegt die Messlatte da für manch einen etwas höher. Denn Nena gefällt sich viel zu oft darin, sich in ausgelutschten Plattitüden zu suhlen. Das äußert sich meist darin, das ihre Texte bei genauerer Betrachtung oft nur wenig Sinn oder Zusammenhang ergeben. Nun gut, dass sie sich dann auch immer wieder selbst widerspricht, sich einmal um die schlechten Dinge sorgt, um quasi im nächsten Song zu besingen, das ja alles wunderschön sei, lassen wir dabei außer Acht - denn so etwas begegnet man dann doch öfter als man glauben mag. Nein, oft fragt man sich, ob die Dame selbst merkt was sie da manchmal so singt. Und wenn ja, dann möchte man sich ein wenig Sorgen machen, wenn sie etwa im Titelsong "Du bist gut" singt: "Alles, was ich nicht ändern kann, das lasse ich wie es ist / Denn alles was ich nicht ändern kann, ist gut so wie es ist." Manchmal muss man sich dann sogar ein wenig das Lachen verkneifen, wenn man  Textzeilen wahrnimmt wie: "Das ich im Schlaf oft schreie, das stört eigentlich nur meinen Hund / Der wacht dann auf und macht sich Sorgen, und denkt es wär für mich sehr schwer." Tja...
Aber wer erwartet von Nena tiefsinnige Texte, die Raum für Interpretationen lassen, könnte man nun fragen. Nun, ich denke wohl die wenigsten. Die Erwartungen von Fans der Dame werden mit "Du bist gut" vollauf erfüllt werden, und dem großen Rest der Nation wird auch nur wenig Grund geliefert, sich bei den Klängen der neuen Platte angewidert abzuwenden. Aber das man dies nun als großen Wurf im deutschen Pop anpreist, kann man nun auch nicht erwarten.


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