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Mittwoch, 8. August 2012

Besprochen: ELTON JOHN VS. PNAU - "GOOD MORNING TO THE NIGHT"

Sind das noch Remixe? Pnau basteln sich aus Elton John's Songs der 70er eine eigene Disco-Platte. 

Wer sich bei dem neuen Album "Good Morning To The Night" von Elton John und  dem australischen Dance-Duo Pnau neues Material erhofft hat, der wird sicherlich ein wenig enttäuscht sein. Denn bei der neuen Platte, die man wahlweise mit seinen 8 Songs auf knapp 30 Minuten auch als EP sehen kann, handelt es sich um ein Remix-Album. Naja...zumindest sozusagen. So nahmen sich die beiden Herren von Pnau Songs des britischen Schnulzenbarden, und stutzten sie nach eigenen Vorstellungen neu zurecht. Dabei belassen sie es aber nicht bei einzelnen Songs, die hier geremixed wurden. Nein, hier sind pro Track gar immer mehrere Songs von Elton John verarbeitet - genaueren Recherchen zufolge wurde gar bis zu 9 Songs pro Track verarbeitet. Zu viel um sie alle aufzuzählen - oder gar einen Vergleich mit selbigen anzustellen. Denn: das Endergebnis zählt ja nun mal. Und dafür schaffen Pnau eine solide Grundlage, was schon die Wahl der Songs betrifft. Denn sie beschränken sich hier ausschließlich auf Songs der 70er Jahre, was eine durchaus gute Entscheidung ist - war seit den 80ern ja nun wahrlich nicht mehr viel von Elton John zu erwarten, wenn man nicht gerade ein besonderes Faible für staubig-kitschigen Piano-Pop mit einer Überdosis Glitter hat. Aus der Phase seiner Glanzzeiten klaubten sie sich also Songs und Songfetzen zusammen, und kochten daraus ihr eigenes Süppchen. Los geht das zumindest äußerst solide, wenn sie auf "Good Morning To The Night", dass in seinem Herzstück auf "Mona Lisa & Mad Hatters" basiert, einen recht eingängigen Ausflug in 90er-informierten House-Dance-Pop machen, der als Single wohl durchaus funktionieren würde. 



"Sad" (♪♫♪), dass unter anderem "Curtains" und "Sorry Seems To Be The Hardest Word" zitiert, kommt daraufhin als eine fluffige und relaxte Disco-Nummer daher - nicht essentiell, aber auch nicht verkehrt. "Foreign Fields" - das sich größtenteils an "High Flying Bird", aber u.a. auch an "Someone Saved My Life Tonight" bedient - empfiehlt sich als sanft perlende "Disco-Ballade", wenn man das so nennen darf. Und "Telegraph To The Afterlife", dass z.B. das 1973er "Harmony" in sich birgt, erweist sich gar als eine getragene, manchmal beinah schon psychedelische Ballade, die durchweg überzeugt. Hübsch tanzbar wird es dann wieder auf "Phoenix", dass auf Grundlage von Songs wie "Grey Seal" oder "Are You Ready For Love", zu einem hübschen Disco-Feger mutiert. Auch "Karmatron" glänzt in dieser Sammlung, welches u.a. den Klassiker "Madman Across The Water" in eine Art Elektro-Rock-Kontext überführt, zwischendurch aber mit herrlich Queen-eskem Einbruch eine kleine Atempause einlegt. Und mit "Sixty", dass allein 3 verschiedene (Studio- und Live-) Versionen von "Sixty Years On" verwendet, lassen sie dieses kurze, aber durchaus ansehnliche Album enden. Es mag nicht den Gipfel der Kreativität darstellen, aber wie hier der typischen Remix-Falle aus dem Weg gegangen wird, indem aus Bausteinen verschiedenster Songs einfach ein paar neue entstehen, dass ist nochmal ein anspruchsvolleres Level. Und diesbezüglich wurde auf "Good Morning To The Night" durchweg solide Arbeit geleistet, die über 1 oder 2 eher mittelprächtige Momente gut hinweg zu trösten vermag.


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