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Montag, 15. August 2011

Besprochen: TODDLA T - "WATCH ME DANCE"

Mit seinem Zweitwerk erschafft der Brite ein herrlich eklektisches Dance-Vergnügen, dass durch mehrmaliges Hören kontinuierlich gewinnt.

Nachdem bereits das hierzulande so gut wie völlig ignorierte Debüt "Skanky Skanky" (2009) von Toddla T, bei der britischen Presse für viel Lob sorgte, erscheint dieser Tage nun sein Zweitwerk "Watch Me Dance". Hoffen wir, dass der 26jährige DJ, Remixer und Produzent, der gebürtig auf den Namen Thomas Mackenzie Bell hört, nun auch in Deutschland für mehr Aufsehen sorgen wird. Verdient hätte es dies allemal - denn mit "Watch Me Dance" haut er uns nicht weniger als eine famose und höchst eklektische Dance-Platte um die Ohren, auf dem diverse Stile und Elemente ihre Finger im Spiel haben. Das der junge Mann bisher viel mit Rap , Dancehall oder Grime am Hut hatte, merkt man zwar auch dem neuen Album an, aber hier hat ihn vor allem der Dance und Pop der späten 80er bis frühen 90er gleichermaßen sozialisiert, wie man hier aus unterschiedlichen Quellen hören kann. Pate dafür steht bereits die erste und famose Single "Take It Back" (♪♫♪): Ein großartiger, von herrlicher Synthiepiano-Hookline angetriebener Ohrwurm, für den er die in den 90ern erfolgreiche Soulpop-Sängerin Shola Ama reanimierte. Genau genommen eine Schande, dass diese Perle bislang noch nicht in der kollektiven Wahrnehmung der Deutschen angekommen ist. Die zweite Single tanzt dann schon wieder auf einer ganz anderen Hochzeit: "Watch Me Dance" (♪♫♪) zeigt sich ganz von Einflüssen aus Rap, Funk und Disco vereinnahmt, und kann als Gastvokalist mit Roots Manuva auffahren. Das von Roisin Murphy besungene "Cherry Picking" (♪♫♪) macht sich als hervorragende Elektropop-Köstlichkeit, mit allerlei feinen Soundbeilagen einen Namen. "Streets So Warm" liefert allerlei feiste Elektrospielereien, die er äußerst gelungen mit Dancehall-Einflüssen kombiniert. "Badman Flu" (♪♫♪) hört sich mit seiner minimalistischen, aber teilweise gar acid-artigen Elektronik und den rasenden Raps, fast wie ein männlicher Gegenpart zu M.I.A. an. "Lovely Girl" präsentiert sich als verträumt sonnenscheiniger Elektro-Soul-Pop mit Ohrwurm-Faktor, und auf "Do It Your Way" kombiniert er eine famos weiblich besungene, funky und gefühlvolle Soul-Hymne zuerst mit fiepsenden Nintendo-Sounds - um sie ab der Mitte großartig mit triphopigen Elektro-Beats zu zäsieren.
Was der junge Brite hier abliefert, ist ein Dance-Album, dass ungeheuer Spaß machen kann - wenn man ihm denn die Chance dazu lässt. Wer also den Soundtrack für den langsam zu Ende gehenden Sommer 2011 noch nicht gefunden hat, der darf bei "Watch Me Dance" bedenkenlos zugreifen.




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