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Freitag, 26. August 2011

Besprochen: RED HOT CHILI PEPPERS - "I'M WITH YOU"

Die Red Hot Chili Peppers kommen in diesen Tagen mit ihrem neuen Album daher - und machen es sich im Mittelmaß bequem.

Das John Frusciante einer der besten Gitarristen unserer Zeit ist, ist quasi schon in Schiefertafeln gemeißelt und eine nahezu unumstößliche Pop-Weisheit. Und ohne eben diesen begnadeten Virtuosen müssen die Red Hot Chili Peppers nun auf ihrem neuen und 10. Studioalbum auskommen. "I'm With You" heißt das gute Stück und ist ihr erstes Werk seit dem 2006er (Doppel-) Album "Stadium Arcadium". Auf eben diesem Album zeigten sie sich noch in mehr als solider Form, nur die Masse an Material (28 Songs über gut 2 Stunden Spieldauer) sorgte für eine schnelle Übersättigung. Das neue Album beschränkt sich zum Glück wieder auf die Hälfte der Songs des Vorgängers - nur müssen sie, wie eingangs erwähnt, ohne ihren Stamm-Gitarristen auskommen. Und das merkt man den neuen Songs deutlich an. Schon die erste Single "The Adventures of Rain Dance Maggie" (♪♫♪) enttäuscht als verdammt langweiliger Funk-Rock-Schunkler. Die neue Nr. 2 der Chili Peppers ist nun Josh Klinghoffer, der in der Vergangenheit für Warpaint, Gnarls Barkley oder Beck spielte. Durchaus ein illustrer Werdegang, aber die Lücke die durch den Ausstieg von Frusciante im Jahr 2009 entstanden ist, kann der Neuzugang natürlich nicht ausfüllen. Aber man merkt durchaus, dass die Band ab und an gewillt ist, dies auf anderer Seite auszugleichen. So kann man hier zu gegebener Zeit auch ein paar kleine Stil- und Sound-Experimente wahrnehmen. "Did I Let You Know" (♪♫♪) bringt ein paar schwungvoll erfrischende Latino-Einflüsse ins Spiel, "Dance, Dance, Dance" (♪♫♪) lässt schicke und durchaus gelungene Afrobeat-Anleihen vom Stapel, und "Monarchy of Roses" (♪♫♪) setzt rohe und verschwurbelte Verse einem eingängig melodischen Refrain entgegen. Aber ansonsten machen sie es sich hier mehrheitlich im Mittelmaß bequem und liefern im Grunde das, was man von ihnen erwartete und meist nicht mehr. Das kann dann auch mal durchaus passabel klingen, manchmal aber eben auch nur nach unaufgeregtem Standard. "Brendan's Death Song" (♪♫♪) kann durchaus Eindruck machen, allerdings erst wenn er zum Ende hin mal ein wenig aus dem Quark kommt. "Ethiopia" (♪♫♪) kommt mit relativ zündendem Refrain daher, schmeißt aber sonst nur allzu deutlich mit pfundweise Selbstzitaten um sich. "Annie Wants a Baby" (♪♫♪) ist ein durchaus akzeptabler RHCP-Standard, der eine nette Melodie mitbringt. "Look Around" (♪♫♪) bringt wieder mehr mitreißende Energie ins Spiel, bleibt im Band-Universum aber dann doch recht ideenloser Funk-Rock, der vorgibt ein Hit zu sein. Und "Even You Brutus?" (♪♫♪), benannt nach den angeblich letzten Worten von Julius Cäsar, behauptet sich dann gen Ende nochmal als überraschendes Highlight.
Die Red Hot Chili Peppers haben hier wahrlich nicht viel falsch gemacht - aber eben auch leider nur sehr wenig richtig. Doch wenn man ehrlich ist, hat man bei der Band im Grunde genommen auch gar nichts anderes erwartet. Am Ende ist "I'm With You" ein nett gemeintes, durchweg hörbares Album geworden, dass im Backkatalog der Band allerdings nicht mehr als eine Randnotiz bleiben wird. Schade - aber vorhersehbar!





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