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Freitag, 18. März 2011

Besprochen: WOLFRAM - "WOLFRAM"

Rhythmus bleibt ein Tänzer! Oder wie ein junger Österreicher dem Eurodance endgültig seinen zweiten Frühling beschert.

Zu Beginn eine kleine Lektion in jüngerer Musikgeschichte: Nachdem sich in den 80ern neben dem Synthiepop der Stil des Italo-Disco manifestierte, mutierte daraus in den frühen 90ern ein Stil, der seinerzeit vor allem als Dancefloor bekannt war. Er basierte auf ähnlichen Grundsätzen wie sein Artverwandter, trieb alles jedoch ein wenig mehr auf die Spitze. Die Bässe mussten ein wenig fetter, die Synthesizer ein wenig schriller und die Melodien noch eingängiger sein. Das was Projekte wie Snap!, Culture Beat oder 2 Unlimited einst zu großem Erfolg führten, ist heute besser bekannt unter dem Namen Eurodance - eine kurze Episode in der elektronischen Tanzmusik, die aber in der Zeit zwischen 1992 und 1996 vor allem in Europa eine Menge Hits erzielen konnte. Es sollte nur eine Frage der Zeit sein, bis auch dieser Stil durch die Recyclingmaschine gejagt und von Musikern späterer Generationen wiederentdeckt würde. Die Vorzeichen waren schon im vergangenen Jahr zu erkennen: Stromae lieferte gute Vorarbeit, Lady Gaga, Britney oder Rihanna verwerteten gekonnte so manche Elemente, und Eminem samplte sogar den 1993er Hit "What Is Love" von Haddaway. Und eben dieser Master of Eurodance höchstpersönlich, ist auch auf dem neuen Album des österreichischen Produzenten Wolfram Eckert - manchen vielleicht unter dem Pseudonym Diskokaine bekannt - mit von der Partie. "Thing Called Love" heißt der Song, auf dem er den einstigen Eurodance-Star reanimiert - und zugleich das Herzstück der Platte und ein catchy Dance-House-Ohrwurm wie er im Buche steht. Und der einen Haddaway in solch stimmlicher Form zeigt, als hätte er erst gestern seinen Hit "What Is Love" aufgenommen. Doch noch mehr Ohrfänger verstecken sich hier, auf dem das Gastpersonal stetig variiert. Da hätten wir das eingängige "Hold My Breath" mit dem New Yorker Produzentenduo Holy Ghost, auf dem housigen Hit "Fireworks" (♪♫♪) holte er sich Hercules & Love Affair zu Hilfe, auf dem Dancefloor-Kracher "Out Of Control" (♪♫♪) ist Disco-Legende Paul Parker zu Gast, und auf dem formidablen Dance-Song "Norway" hilft Sebastian aus. Doch Wolfram versucht hier nicht stur vergangenes zu konservieren, sondern vermengt den typischen Eurodance-Style gekonnt mit House-, Disco-, oder Techno-Elementen und verleiht ihm so eine Relevanz in der Gegenwart. Und er erinnert uns zudem mal wieder daran, das die Zeiten von "Rhythm Is A Dancer" doch eigentlich echt toll waren.

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