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Freitag, 18. März 2011

Besprochen: THE VIEW - "BREAD AND CIRCUSES"

Indie-Rock Is Dead - aber nicht bei The View! Mit ihrem dritten Album hauchen sie dem heißen Scheiß von gestern wieder ein wenig Leben ein.

So ist das halt in der Musikgeschichte und es ist nie anders gewesen: Der heiße Scheiß von heute, kann schon morgen zum alten Eisen gehören. So hatte der Indierock in den 00ern seine große Stunde. Gegen Mitte des Jahrzehnts war die Brühe so richtig am kochen, beinah im Wochentakt erschienen Debüts neuer, vielversprechender Bands. Doch das massive Überangebot der oft immer gleichen musikalischen Zutaten, liessen den Reiz dann doch mächtig schwinden. Und die einstigen Größen der Indie-Welle? Maximo Park und Franz Ferdinand verabschiedeten sich in die Belanglosigkeit, Kaiser Chiefs verkamen zu Bierzelt-Band. Nur eine Hand voll konnte sich behaupten. Bloc Party verkrümelten sich rechtzeitig zunehmend in die Elektronik-Ecke, die Arctic Monkeys überzeugten mit konstant hochkarätigem Output und The Strokes fanden gerade nach 5jähriger Pause mindestens zu alter Form zurück. In diese Reihe können sich auch gut und gerne The View einreihen - nur mit dem bedauerlichen Unterschied, das sie mit der richtigen Musik zur falschen Zeit kamen. Ihr Debüt "Hats Off The Buskers" erschien 2007, einer Zeit in der der Indierock langsam ins trudeln geriet. Und in der die Musikpresse schon so viele neue Bands abgefeiert hatte, das The View wie eine unter vielen wirkte. Dennoch konnte das Album Platz 1 der UK-Charts erklimmen und Platinstatus erreichen. Ihr zweites Album "Which Bitch?" aus dem Jahr 2009, konnte sich als großartiges kleines Indie-Meisterwerk behaupten - wurde leider aber schon von zu wenig Menschen wahrgenommen, lag der Indierock doch bereits im sterben. Dieser Tage erscheint nun das neue und dritte Album "Bread And Circuses" der 4 jungen Schotten, die noch nicht einmal Mitte 20 sind. Doch werden sie hier nicht von der aktuell rollenden Dance-Welle einverleibt, sondern bleiben bei dem was sie verdammt gut können: Indie-Rock! Und auch hier zeigen sie ihr Können auf ganzer Bandbreite und hauchen so dem zu Grabe getragenen Genre ein wenig neues Leben ein. Denn es sind die euphorisierenden und mit hoher Ohrwurmqualität gesegneten Melodien, mit denen sie überzeugen können. Zum Einstieg sorgt schon mal der schmissige und hymnsich melodische Power-Pop "Grace" für mächtig Laune. "Tragic Magic" zeigt sich als vielseitiger und extrem eingängiger Ohrwurm mit hohem Suchtfaktor. "Girl" kommt als melodieverliebter Schunkler des Weges, "Life" legt sich mit voller Leidenschaft als hymnische Britpop-Ballade ins Zeug, "Friend" versteht sich als memorabler, von Streichern gestützter Indiepop mit Langzeitwirkung, "Blondie" ziert eine unwiderstehlich zeitlose Melodie, "Walls" offenbart sich als 60s-infizierte Hymne....und so geht das hier immer weiter! Der Indie-Rock mag tot sein, aber The View machen ihn mit "Bread And Circuses" so spannend wie seit langem nicht mehr.
In die Song des Albums könnt ihr HIER reinhören!

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