♪♫♪ ...music makes the people come together... ♪♫♪

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Montag, 7. März 2011

Besprochen: R.E.M. - "COLLAPSE INTO NOW"

Lange stand es nicht gut um sie, aber auf ihrem neuen Album haben R.E.M. endlich wieder zu sich gefunden - und schenken uns ihr bestes Album seit 10 Jahren!

In den letzten Jahren stand es nicht gut um die Band, die einst die Musikgeschichte um Evergreens wie "Losing My Religion", "Drive", "Man On The Moon" oder "Imitation Of Life" bereicherte. Das 2004er Album "Around The Sun" (die Single "Leaving New York" vielleicht mal ausgenommen)
verkam zu einem Haufen voll uninspiriertem Kitsch - und der Nachfolger "Accelerate" (2008) wurde zu einer drögen Rockplatte, die vor allem für gepflegte Langeweile sorgte. Auf beiden Alben keine Spur von den zeitlosen Melodien und großartigen Arrangements, die die Band groß machten. Dabei geht es nicht um Weiterentwicklung - bei dem elektronisch veranlagtem "Up" (1998) stand ihnen das äußerst gut. Es geht um die Qualität...und die war zuletzt unterirdisch. Fast wäre man geneigt gewesen, das Trio vollends abzuschreiben. Doch nun kommen Michael Stipe, Peter Buck und Mike Mills mit ihrem nunmehr 15. Studioalbum daher - und mit "Collapse Into Now", so der Titel des neuen Werks, haben sie endlich wieder ganz zu sich gefunden! So beginnt das Album zwar mit dem recht satten Rocker "Discoverer" (♪♫♪), der ein wenig an das Vorgängeralbum denken lässt, das aber im Gegenzug mit einer fast schon hymnischen Melodie und tollem Arrangement daher kommt. Und, ja: Hier gibt es sie endlich wieder, diese großartigen, allesumschlingenden Melodien, die einem so direkt ins Herz kriechen das man meinen könnte, wir schrieben wieder das Jahr 1992. Den ersten Aha-Effekt der neuen Platte, besorgt das großartige und erhabene "Überlin" (♪♫♪), das man mit seiner zeitlos einnehmenden Melodie, locker zu einem ihrer besten Songs seit mindestens 10 Jahren adeln darf. Oder das herzwringend schöne, folkig angehauchte "Oh My Heart" (♪♫♪), das in Deutschland als erste Single erschien. Das unterschwellig euphorische und ganz und gar wunderbare "It Happened Today" (♪♫♪) hätte auch auf dem Album "Automatic For The People" eine stolze Figur gemacht. Und "Every Day Is Yours To Win" (♪♫♪) gibt sich indes als fabelhafte, gefühlvolle und herrliche Indiepop-Perle zu erkennen. Während sie zum Grand Finale mit "Blue" (♪♫♪) dann auch Pattie Smith zu Wort kommen lassen, und das Album mit einer Extraportion Gänsehaut ausklingen lassen.
Für die Produktion von "Colapse Into Now" war Jacknife Lee (U2, Bloc Party) verantwortlich - wie auch schon beim Vorgänger. Doch hier hat er gemeinsam mit der Band eine erheblich bessere Leistung abgeliefert. Organischer Sound, rockige Anleihen, aber noch immer (oder eher gesagt: wieder) den Sinn für Melodien, die einem noch lange im Fell hängen bleiben werden. Es wäre wirklich jammerschade gewesen, hätte man R.E.M. endgültig abschreiben müssen, nach den letzten, gelinde gesprochen, dürftigen Platten. Umso größer nun die Freude und Erleichterung, das sie mit "Collapse Into Now" wieder ganz bei sich sind. Die Welt ist wieder in Ordnung!

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