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Mittwoch, 30. Januar 2013

Besprochen: HEINO - "MIT FREUNDLICHEN GRÜSSEN"

 Heino covert sich auf seinem neuen Album durch die mehrheitlich jüngere deutsche Pop- und Rockgeschichte - ein als großer Spaß verkaufter, und ziemlich unsinniger Comeback-Versuch, der einem beinah wie  ein Dschungelcamp zum Hören vorkommt.

Dieser Tage bedarf es bekanntlich nicht viel, um einen deftigen Medienhype auszulösen, für den sich aber auch wirklich kein Medium zu schade ist. Aber was will man von einer Generation erwarten, in der die Menschen zu zig Millionen vor den Fernsehgeräten versauern, um albgehalfterten C-Promis beim Insekten fressen in einem australischen Dschungel zuzuschauen, oder sich an asozialen Familienverhältnissen in pseudo-dokumentarischen RTL-Freakshows zu ergötzen? Talent oder Originalität sind heutzutage eben nicht mehr up to date - in so einer Welt kann dann sogar ein Coveralbum eines höchstens als veritable Witzfigur dienenden Volksmusik-Opas für höchstes Medieninteresse sorgen. Wie wohl kaum einem da draußen entgangen sein wird: Heino hat ein neues Album gemacht. "Mit freundlichen Grüßen" heißt das Teil, welches sogleich von "Skandalmeldungen" der Bild begleitet wurde - angeblich hätten sich ja diverse hier gecoverte deutsche Künstler wie Die Ärzte oder Rammstein massiv beschwert, ja sogar mit Klagen gedroht. Alles natürlich nur Unsinn, wie sich dann schnell heraus stellte. Das die Platte dann noch mit einem Banner mit dem Text "Das verbotene Album!!!" versehen ist, passt da natürlich super rein. Heino covert also Pop- und Rocksongs deutscher Künstler...und das soll dann "verboten" oder "skandalös" sein? Tja...wenn man diesen Blödsinn oft genug wiederholt, glauben es die Leute vielleicht sogar. Eine recht breite Popularität genoss bisher vor allem seine Version des Ärzte-Hits "Junge", der als erster Beitrag des Albums im Internet verbreitet wurde. 



Und hier hört man in etwa das, was man erwarten konnte: Heinos typisch knödelnder Gesang, mit dem schön altbacken gerrrrrollten "R", und ganz vielen Bläser. Und dieses Konzept wird dann auf nahezu alle restlichen Beiträge angewandt. Das ganze hätte zwar soundtechnisch in einigen Fällen deutlich schlimmer ausgehen können, aber das ist nun auch nichts, was man als eine besondere Leistung anerkennen dürfte. Im Laufe dieser 12 Tracks vergeht sich Heino dann etwa an Nena's Klassiker "Leuchtturm" (♪♫♪), oder es wird Clueso's wundervolles "Gewinner" (♪♫♪) durch den Schlager-Dreck gezerrt. Seine Interpretation von "Augen auf!" (♪♫♪) steht der Fürchterlichkeit des Originals von Oomph! in kaum etwas nach, Stephan Remmler's eh schon gruseliges Original von "Vogel der Nacht" (♪♫♪) wird sogar noch unterboten, "Haus am See" (♪♫♪) von Peter Fox jagt einem ebenso einen eiskalten Schauer über den Rücken, und "MfG" (♪♫♪) von den Fanta 4, fällt hier hingegen wenigstens schon mal nicht allzu negativ auf. 
Wer unbedingt will, der darf das alles ja voll witzig finden, und die geschmacklich ganz fehlgeleiteten können meinetwegen auch von angeblicher Originalität lamentieren. Andere wiederum mögen vielleicht auch loben, dass dies alles gar nicht so übel klingen mag, wie sie es naturgemäß angenommen hatten. Aber wie ich es bereits in der Vergangenheit schon einmal ausdrückte: Gar nicht so scheiße wie erwartet, macht noch lange kein gelungenes Album. Im Fall von Heino wirkt das alles dann gar wie ein ziemlich alberner Comeback-Versuch, der fast wie ein Dschungelcamp zum Hören anmutet. Fazit: ganz großer Unsinn!


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