♪♫♪ ...music makes the people come together... ♪♫♪

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Sonntag, 13. Januar 2013

Besprochen: THE IRREPRESSIBLES - "NUDE"

Mit dem zweiten Streich legt das 10-köpfige Künstlerkollektiv aus London wieder einmal ein erhabenes Gesamtkunstwerk vor, das es mit dem großen Vorgänger durchaus aufnehmen kann.  

Sicherlich nicht allzu wenige erinnern sich noch an das mehr als vorzügliche 2010er Debütalbum "Mirror Mirror" von The Irrepressibles - diesem 10-köpfigen Künstler-/Orchester-Kollektiv aus London, das sich um den Frontmann, Sänger, Gitarristen und Komponisten Jamie McDermott konzentriert. Und vor allem mit der grandiosen und epischen Hymne "In This Shirt", sind sie so manch einem dort draußen mit Sicherheit im Gedächtnis haften geblieben. Erinnerungen an Antony & The Johnsons wurden unwideruflich wach, aber ebenso auch deutliche Bezüge zu Kate Bush, David Bowie oder Joanna Newsom - vielleicht mit einer Spur mehr barocker Theatralik, der dem Kollektiv so wunderbar zu Gesicht steht, dass es selbst weltweite Kritiker in Verzückung versetzte. Nach einer als Liebhaber des Kollektivs fast schon zu langen Wartezeit, war da im vergangenen Sommer plötzlich ein brandneuer Song, der bereits als erste Single von dem nahenden Zweitwerk der Briten kündete:  das gänzlich wundervolle "Arrow": zutiefst Emotional verführerischer und (man kann es nicht anders nennen) fantastischer Orchester-Pop, der mit famosen, aber nie übertriebenen elektronischen Einflüssen spielt, und in hypnotischen Synthie-Klängen mündet. Und in dem dazugehörigen Video spielt das Kollektiv wieder einmal mit deutlich homoerotischer Symbolik....was nicht das erste, und auch nicht das letzte Mal sein soll.  



Nicht nur das die beiden jungen, nackten Männer aus dem Mussikvideo, auch das Coverartwork ihres neuen Albums zieren. Da wäre etwa noch das wunderbare "Two Men In Love" (♫♪) - nichts geringeres als eine unsterblich schöne, mehrere Phasen durchlaufende, und fast 7-minütige Hymne an die gleichgeschlechtliche Liebe. Und wenn McDermot dann immer wieder feierlich und voll leidenschaftlicher Inbrunst singt: "I'm in love! I'm in love! I'm In love...", muss auch dem verbohrtesten Spießer klar werden, dass dies wahre Liebe sein muss. Und auch der Albumtitel "Nude" scheint alles andere als zufällig gewählt - neben eben erwähntem Video und Albumcover, ist dies auch beim grandiosen "Pale Sweet Healing" (♪♫♪) Thema No.1: "Take off your clothes, I want to see you naked / And give me your hands to touch, I know you've longed to be here", heißt es gleich zum Einstieg in diese wundervolle und hymnisch-theatralische Perle. Doch hier geht es natürlich noch um mehr, als ausschließlich um nackte Körper - denn vor allem geht es um die ganz großen Gefühle. Diese strahlen dann auch durch jede Sekunde der grandiosen 2. Single "New World" (♪♫♪), die als anmutige und höchst gefühlvolle Ballade seinen Anfang nimmt, und sich beständig immer weiter zur strahlenden Hymne erhebt. Ja, man kann sagen das ihnen erneut ein Gesamtkunstwerk gelungen ist, welches vor allem in seiner Gesamtheit besticht...das mehr ist, als nur die Summe seiner Teile - auch wenn allein dessen Ausmaße bereits beträchtlich sind. So beachte man etwa das fantastische "Tears" (♪♫♪), welches als schillernde und erhabene, sanft elektronisch verzierte Hymne dieser Songsammlung entsteigt, nachdem es an früherer Stelle durch das gleichnamige und nahezu tieftraurige "Prelude" (♪♫♪) angekündigt wurde. Und spätestens wenn die Truppe gen Ende zum euphorisierenden und feierlichen, von glitzernden Synthesizern untermalten "Ship" (♪♫♪) anstimmt, ist man ihrem neuen Werk wohl endgültig verfallen. 

Auch wenn es mir als Atheist bitter aufstoßen mag, so ist es Emotional ein nahezu sakrales, ein fast religiöses Erlebnis, welches "Nude" herauf beschwört...nur eben eines, das nicht nur von dramatischen Gesten und großen Gefühlen kündet, sondern in diesem Fall gar untrennbar mit Nacktheit, Verlangen, und gleichgeschlechtlicher Liebe verbunden ist - und damit am Ende dann doch jeder Religion dieser Welt eine Absage erteilt. Ein Meisterwerk.   

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