Mit ihrem dritten Album haben die Foals mal wieder alles richtig gemacht - und dabei eine Platte kreiert, die mit Sicherheit Wurzeln schlagen wird.
Da haben die Foals aber bisher einen recht erstaunlichen Werdegang hinter sich. Ihr umjubeltes 2008er Debüt "Antidotes" brachte der Band den ersten Erfolg, und so wurden sie von der Presse sogleich neben Vampire Weekend als einer der Wortführer des einst groß prophezeiten Afrobeat-Trends erklärt. Doch dieser blieb (zum Glück?) nur ein sehr überschaubarer Mini-Trend - und ihr Debüt ist der Band selbst heute sogar peinlich! Dem setzten sie dann 2 Jahre später mit "Total Life Forever" einen in der Tat noch besseren Nachfolger entgegen, auf dem die Band die Afro-Beat-Einflüsse endgültig zu Grabe trugen. Fast 3 Jahre sind seitdem vergangen - aber nun gibt es endlich Nachschlag: denn dieser Tage steht ihr von vielen sehnlichst erwartetes 3. Album "Holy Fire" in den Startlöchern. Angeführt wurde die neue Scheibe seit vergangenem Herbst von 2 Singles. Als erstes war da "Inhaler" - und es sollte schon an einen mittelprächtiges Wunder grenzen, wenn ein nur halbwegs musikkundiger Hörer an diesem Kracher vorbei kam. Denn hier hauen sie uns einerseits einen unwiderstehlich tanzbaren, und zugleich widerborstig rockenden Hit um die Ohren, dass es eine wahre Freude ist.
Foals 'Inhaler' from Pulse Films on Vimeo.
Und vergangenen Monat schoben sie dann mit "My Number" (♪♫♪) einen funky und durchaus catchy Ohrwurm hinterher, der zwar nicht mit der Wucht und dem Adrenalin seines Vorläufers mithalten kann, aber ebenfalls vollkommen vorzeigbar und gar hittauglich daher kommt. Wer nun aber glaubt, dass man das Beste damit schon gehört hätte, der irrt gewaltig. Schon das prächtige und getragenere "Bad Habit", das mit elektronischen Beats beginnt, und sich mit fast psychedelischer Atmosphäre und einem famosen Refrain schmückt, zeigt deutlich, dass hier noch viel mehr drin ist. Auch die nachdenkliche, und dennoch auf gewisse Weise catchy Indiepop-Perle "Everytime" macht eine famose Figur - während einem zur Albummitte mit "Late Night" (♪♫♪) endgültig der Schalter raus knallt: was für ein erhabenes und melodisch grandioses Meisterstück ihnen hier gelungen ist, muss man selbst gehört haben. "Milk & Black Spiders" (♪♫♪) macht Anfangs zwar einen soundtechnisch sehr sphärischen Eindruck, was die Band allerdings nicht daran hindert, uns dennoch eine formvollendete und memorable Hymne daraus zu drehen. Mit "Providence" hauen sie uns dann wieder einen fiebrigen und atmosphärischen Rocker um die Lauscher, dass es sich nur so gewaschen hat - nur um dann unmittelbar danach das Tempo zu so einer wundervollen Kostbarkeit wie "Stepson" zu drosseln...eine von puckernden Beats unterlegte, atmosphärisch dichte, aber dennoch tief emotionale Ballade, die direkt unter die Epidermis kriecht. Und wenn uns dann das schon nahezu ambient-haft schwebende "Moon" aus der neuen Platte verabschiedet, weiß man, dass die Foals auch auf Album No.3 wieder alles richtig gemacht haben.
Ist "Holy Fire" vielleicht sogar das beste Album der Briten? Nach den ersten Versuchen erhärtet sich dieser Verdacht immer mehr. Doch eines ist sicher: ein durchweg hervorragendes Album ist ihnen auf jeden Fall geglückt - eines das mit Sicherheit Wurzeln schlagen wird.
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