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Freitag, 14. Oktober 2011

Besprochen: NOEL GALLAGHER'S HIGH FLYING BIRDS - "NOEL GALLAGHER'S HIGH FLYING BIRDS"

Auf Noel Gallagher's Solo-Debüt bleibt alles beim Alten - ein geschmackvolles und grundsolides Album, dass so auch von Oasis hätte kommen können.

Es waren einmal zwei Brüder, die spielten in einer Band Namens Oasis. Zwei konsequente Streithähne, die sich für keinen Skandal zu schade, und nie um einen gehässigen Kommentar über Musikerkollegen verlegen waren. Für kurze Zeit schafften sie es sogar, zur größten Band der Welt zu avancieren. Doch wer hoch hinaus will, fällt manchmal tief. Und das mussten spätestens ab den 2000ern dann auch Oasis kapieren, nachdem der Britpop gemeinsam mit den 90ern unterging. Dennoch schafften sie es mit schwankender Qualität, sich noch bis Ende des neuen Jahrzehnt über Wasser zu halten - ehe ein weiterer Streit einen gewaltigen Keil zwischen die Gebrüder Gallgher trieb. Noel Gallgher, kreativer Kopf der Band, verließ Oasis, welche seitdem wiederum als Beady Eye weitermachten, und in diesem Jahr ein gar nicht so übles Quasi-Debüt vorlegten. Doch der erste Solo-Gehversuch des großen Band-Genies stand noch immer aus. Aber dies soll sich nun ändern, wo endlich das schlicht nach dem Solo-Projekt benannte Debüt "Noel Gallgher's High Flying Birds" in den Läden steht. Also wie steht es nun um den Herren, der eine Zeit lang Hymnen wie am Fließband produzierte, wenn er nun ganz auf sich allein gestellt ist? Der Auftakt ist durchweg vielversprechend: Denn mit "Everybody's On The Run" (♪♫♪), dem Opener seines Solodebüts, ist ihm eine melancholische und atmosphärische Britpop-Hymne gelungen, die beinah nahtlos an die großen Tage von Oasis anknüpfen kann. Und auch danach bleibt es hochinteressant. "Dream On" (♪♫♪) kommt mit ein wenig mehr Optimismus daher und legt sich mit einer guten Portion mehr Schmiss und einer herrlich mitreißenden 60s-Ästhetik, als ein fabelhaft beatlesquer Ohrwurm ins Zeug. Die tolle und warme Britpop-Perle "If I Had a Gun" (♪♫♪) tut sich als neuste und dritte Single des Albums hervor, während dann mit "The Death Of You And Me" (♪♫♪) die erste Single und ein beinah zeitloses Stück Pop folgt, dass Oasis einen ihrer besten Songs seit mindestens 10 Jahren hätte bescheren können. Auch das in äußerst stimmige und niemals kitschige Streicher und Frauenchöre getauchte "(I Wanna Live In a Dream In My) Record Machine" (♪♫♪) kann sich sehen lassen, ebenso wie dann die großartige zweite Single "AKA...What a Life!" (♪♫♪). Und auch das vom Titel verwandte "AKA...Broken Arrow" (♪♫♪) kann als herrlicher und warmer Popsong mit wunderbarer Melodie glänzen. Das beinah legendäre, vor 10 Jahren geschriebene "Stop The Clocks" (♪♫♪) hingegen, das von Noel selbst stets hoch gepriesen wurde und hier erstmals veröffentlicht wird, will dann am Ende des Albums überraschenderweise nicht so recht aus dem Quark kommen. Außerdem kann man konstatieren, dass Noel seine Musik noch immer aus denselben Zutaten rührt, die er schon immer benutzt hat. Von einer Weiterentwicklung fehlt jede Spur. Aber dennoch schafft der Herr es immer wieder, geschmackvolle Produktion mit zum Teil herausragenden Melodien zu paaren. Eine wenig mehr Überraschungseffekte hätte man sich am Ende dann aber doch gewünscht.

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