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Donnerstag, 20. Oktober 2011

Besprochen: FLORENCE & THE MACHINE - "CEREMONIALS"

Übersättigung auf hohem Niveau: Florence Welch meint es auf ihrem neuen Album ein bisschen zu gut mit uns.

Als Florence Welch alias Florence & The Machine vor 2 Jahren ihr Debütalbum "Lungs" veröffentlichte, war die Sensation perfekt. Kritiker als auch Endverbraucher überschütteten sie mit Lob - und das auch durchaus zurecht, konnte sie doch eine Sammlung hervorragender Songs zwischen Indie- und Baroque-Pop, (Art-) Rock und gutem altem POP vorweisen, für die sie sich als Produzenten u.a. James Ford oder Paul Epworth sichern konnte. Nun auf ihrem mit Spannung erwarteten 2. Album "Ceremonials", entschied sie sich ausschließlich für Epworth als Produzenten - was aus Erfahrung (Bloc Party, Maximo Park, Plan B, Adele, Kate Nash) wahrlich keine allzu schlechte Wahl ist! In gewisser Weise kann man sogar sagen, dass das neue Album von Anfang an etwas geschlossener klingt als sein Vorgänger, der doch ab und an einen Patchwork-artigen Eindruck erwecken kann. Wohlgemerkt: KANN! Doch wer genauer hinhörte, oder spätestens das neue Album in den direkten Vergleich stellt, dem fällt vor allem eines auf: gerade diese Vielseitigkeit und Verspieltheit waren es, die dem Debüt so gut getan haben. Doch Paul Epworth wollte als Produzent scheinbar mehr - mehr Hall, fettere Bässe, opulentere Arrangements, und einfach mehr von allem! An den Songs hapert es hier mit Sicherheit nicht - denn davon hat Florence hier wieder ein paar mehr als ordentliche beigesteuert. So gelingt schon der Einstand beinah grandios, indem sie uns mit "Only If For a Night" (♪♫♪) eine einnehmende, fabelhaft melodische und leicht verdunkelte Pop-Hymne um die Ohren haut. Schlechter wird es dann auch nicht, wenn sie uns die zweite Single "Shake It Out" (♪♫♪) präsentiert: ein mitreißender und leidenschaftlicher Pathos-Pop-Ohrwurm, der auf Anhieb ins Schwarze trifft. Auch mit der dann folgenden ersten Single "What The Water Gave Me" (♪♫♪), einem sich langsam aufbauenden Indie-Pop/Rock-Song, kann sie durchaus überzeugen. Und "Never Let Me Go" (♪♫♪) kommt mit etwas mehr leidenden, aber nicht minder leidenschaftlichen und atmosphärischen Pop-Tönen daher. Aber irgendwann dann kommt doch der Punkt, an dem einem hier manches einfach zuviel wird. Das Songmaterial mag sich bis zum Ende noch wacker halten, aber aufgrund der doch recht einheitlich wirkenden Produktion und den beinah vollkommen ausbleibenden Ecken und Kanten (die dem Vorgänger seinen unvergleichlichen Charme verliehen), kommt ein gewisser Gleichklang auf, dem selbst die hymnischen Melodien nur noch selten etwas wirksames entgegen setzen können. So hat man oftmals hier das Gefühl, dass sie weit hinter ihren kreativen Möglichkeiten zurück bleibt, und ihre eigene künstlerische Identität langsam dem immer mehr einheitlichen Pop-Bombast opfert. Denn die richtigen Zutaten ergeben eben nur dann ein wirklich schmackhaftes Gericht, wenn auch die Mengenverhältnisse stimmen.


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