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Montag, 24. Oktober 2011

Bersprochen: JUSTICE - "AUDIO, VIDEO, DISCO"

Mission: Possible! Justice haben das fast Unmögliche möglich gemacht, und ihrem monolithischen Debüt einen würdigen Nachfolger entgegen gesetzt.

Als die beiden Franzosen Gaspard Augé und Xavier de Rosnay alias Justice im Jahr 2007 ihr Debüt "" vorlegten, schufen sie ein radikales, wildes, aber dennoch hochmusikalisches Stück Musik, dass nicht nur die versteiften Hirnwindungen der Elektro-Gemeinde lockerte, sondern zugleich ihre Kollegen von Daft Punk vom französischen Elektro-Thron schubsen sollte. Mit ihrer ordentlich auf die 12 gehenden Mischung aus Elektronik und Rock, zeigten sie den übrig gebliebenen Relikten des einstigen BigBeat der 90er, wie es richtig funktioniert. Man konnte das auch Disco-Metal nennen, was sie dort grandioses ausheckten. 4 Jahre später steht nun endlich ihr lang erwartetes 2. Album in den Startlöchern - und es wird mit Sicherheit für geteilte Meinungen sorgen. Denn Justice machen nicht da weiter, wo sie einst mit "" aufhörten. Haben sie auf ihrem Debüt noch quasi den Metal und Hard-Rock clubtauglich gemacht, vergehen sie sich auf ihrem neuen Werk "Audio, Video, Disco" eher am Glam- und Prog-Rock der 70er Jahre. Und seien wir ehrlich: so mancher hatte beim hören der ersten Vorab-Songs des Albums zwar eine Menge Spaß, aber wohl auch nicht wenige haben den radikalen Style des Erstlingswerkes vermisst. Wobei die erste Single "Civilization" (♪♫♪), die von der Stimme des Sängers Ali Love geschmückt wird, noch am ehesten die Brücke von "" zu "Audio, Video, Disco" schlägt. Und tatsächlich haben Justice auf ihrem neuen Album ein paar Gänge herunter geschaltet - was aber volle Absicht war. Einen neuen Aufguss des Vorgängers wollen wohl die wenigstens so wirklich von einer Band hören. Zumal es auch ein unkluger Schachzug ist, sich als ernst zu nehmender Musiker selbst zu kopieren. Und da diese beiden Herren auch definitiv zu selbigen gezählt werden, hätte man eigentlich einen gewissen Wandel von vornherein erwarten müssen. Und dieser ist ihnen durchweg geglückt. Denn trotzdem die neue Musik des Duo's außerordentlich prägnant mit dem 70s-Rock verbunden ist, hört man doch in jeder Sekunde die typische Handschrift der beiden Elektro-Tüftler heraus. Das macht zu Anfang beinah demonstrativ der grandiose Opener "Horsepower" (♪♫♪) deutlich, der sozusagen in enger Verwandtschaft zum Debüt-Opener "Genesis" steht - nur das er wesentlich optimistischer zur Sache geht, und überdeutlich den 70s-Glam-Rock abfeiert. Nachdem sie zuletzt eher düster zu Werke ginge, kündigten Justice ihr neues Album ja schon im Vorweg als "daytime music" an - und das ist ihnen hier wahrlich gelungen. Ähnlich funktioniert auch die großartige Elektro-Prog-Rock-Hymne "Canon" (♪♫♪), welche vom einem kurzen Mittelalter-Intermezzo eingeleitet wird. Und auch die Querverweise zu 70er-Helden wie Queen sind hier nicht rar gesät. Kenner können dem famosen "Brianvision" (♪♫♪), eine gewisse Ähnlichkeit zu "Flash's Theme" entnehmen, während das überaus famose "Parade" (♪♫♪) sich den Beat von "We Will Rock You" einverleibt. Auch der Einsatz von Gaststimmen fällt auf der neuen Scheibe dominanter aus als noch zuvor. Nach der ersten Single, wäre da etwa das fabelhafte "Ohio" (♪♫♪): Ein fast schon schwebender, aber unterschwellig mit einem funky Groove versehener, und nur soft angerockter Elektro-Pop-Song. Oder die unwiderstehlich feisten Ohrwurm-Kracher "On'n'On" (♪♫♪) und "New Lands" (♪♫♪), bei denen Morgan Phalen hinterm Mikro stand. Das hübsch kunterbunte und herrlich lässige "Helix" (♪♫♪) ist ebenfalls von Gesangspassagen, sowie psychedelischen und funky Momenten durchzogen. Und die abschließende 2. Single "Audio, Video, Disco" (♪♫♪) fügt sich dann so perfekt in den Albumkontext ein, dass es mit dem kurz danach folgenden und grandiosen Hidden Track (♪♫♪), einen würdigen Abschluss für ihr äußerst gelungenes Zweitwerk bildet. Man kann bei "Audio, Video, Disco" durchaus von einer Weiterentwicklung sprechen - so beamen Justice ihre Stärken einfach in ein anderes Genre. Und auch wenn das Ergebnis softer ausfällt als man es bislang von Justice gewohnt war, ist ihnen erneut ein spannendes und kreatives Meisterwerk gelungen, dass auch die Zweifler restlos überzeugen sollte.





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