♪♫♪ ...music makes the people come together... ♪♫♪

♪♫♪ ...music makes the people come together... ♪♫♪

Dienstag, 18. Oktober 2011

Besprochen: FEIST - "METALS"

Erhabener Folk-Pop, der sich wie honigsüßer Balsam auf unsere Seele legt: Leslie Feist ist zurück und hat alles richtig gemacht.

Was war das vor 4 Jahren doch für eine Aufregung um die kanadische Sängerin Leslie Feist. Zwar hatte die Dame bereits mit zwei vorangegangenen Soloalben und durch ihre Mitgliedschaft im Künstler-Kollektiv Broken Social Scene relative Bekanntheit erlangt - doch ihr persönlicher Durchbruch kam 2007, als ihr 3. Soloalbum "The Reminder" hoch gelobt wurde, und sich Apple ihre Single "1234" für ihre iPod-Werbung vornahmen, und so zum Hit machten. Obwohl Feist dies so gar nicht nötig hatte - und das beweist auch ihr neues Album, dass nun international in den Plattenläden steht. Liebhabern ihres letzten Albums sei vorweg schon einmal gesagt: Feist schafft es auf "Metals" (Songs hier im Stream anhören!), diesen von ihr selbst ausgespielten Trumpf noch zu überbieten. Aber nicht durch Weiterentwicklung oder Mut zum Experiment - die Kanadierin bleibt künstlerisch bodenständig und reduziert sich auf das nötigste. Und das kommt "Metals" in jeglicher Hinsicht zugute. Denn hier stehen nur ihre wunderbare Stimme und die warmen, ganz und gar hervorragend ins Licht gerückten Arrangements im Mittelpunkt. Und vor allem die herrlichen, gravitätischen Melodien, die der 35-jährigen Künstlerin immer wieder auf's neue aus dem Ärmel purzeln, und sich wie honigsüßer Balsam auf unsere Seele legen. Das macht schon der Auftakt des Albums klar. "The Bad In Each Other" erweist sich als erhabenes, warmes und folkloristisches Singer/Songwriter-Juwel, dass einen mit seiner zeitlosen Atmosphäre ganz und gar einnimmt. Und wenn sie danach "Graveyard" anstimmt, sind alle Hemmungen vergessen und man schwelgt in zarter Melancholie zu dieser majestätischen Folk-Ballade - und schon ahnt man, dass man es hier mit einer der Platten des Jahres zu tat. Und auch die folgenden Indizien nähren diesen wunderbaren Verdacht beträchtlich. "Caught a Long Wind" eröffnet sich dem Hörer als zärtliche, höchst emotionale und tief melancholische Ballade, die Erinnerungen an die fragilen und persönlichen Singer/Songwriter-Glanzstücke der späten 60er und frühen 70er Jahre wachruft. Dagegen wirkt die erste Single "How Come You Never Go There" wie ein herrlicher und in seiner minimalistischen Gelassenheit sogar schon enorm cooler Hit, der aber eigentlich keiner sein will. "Bittersweet Melody" kommt dann ebenfalls als wunderbarer Singer/Songwriter-Juwel daher, während sie uns mit "Anti-Pioneer" eine beinah schon tieftraurige, von schwelgerisch melodramatischen Streichern begleitete Folkballade schenkt. "Comfort Me" beginnt ruhig und zurückhaltend, gewinnt aber zunehmend an Struktur und schwingt sich auf zur Midtempo-Folk-Hymne. Und mit "Get It Wrong, Get It Right" lässt sie ihr neues Album mit einer verträumten und melancholisch-schönen Perle ausklingen, die stark zeitlose Züge hat. Doch diese Züge ziehen sich durch das gesamte Album, dass die Dame nach etwas längerer Abwesenheit wieder schlagartig in die Köpfe der Menschen zurück katapultiert. Feist ist zurück und hat verdammt nochmal alles richtig gemacht.


Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen