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Dienstag, 17. Juli 2012

Schrottplatz: MICHAEL JACKSON - "INVINCIBLE"

Willkommen auf dem Schrottplatz - einer neuen Kategorie dieses Blogs! Hier dreht es sich um Alben die kein Mensch braucht, oder die einfach besser niemals erschienen wären. Die erste Episode ist wohl leider auch ein Paradebeispiel dafür: Michael Jackson's letztes Album "Invincible".


Eines sei gleich vorweg klar gestellt: Michael Jackson war zurecht der King of Pop. Ein großartiger und höchst talentierter Musiker, Songwriter, Produzent, Sänger, Tänzer und Entertainer, der den Pop so nachhaltig geprägt hat, wie kein anderer seiner Art. Ein popmusikalisches Genie sondergleichen. Doch was war nur auf "Invincible", seinem 10. und letzten Studioalbum, mit ihm los? Nun gut - schon in den 90ern wurden seine Alben von manch einem Kritiker verrissen. Was aber nicht erst rückblickend betrachtet ziemlich schwer nachvollziehbar ist. Doch was auch immer manch ein Kritiker an dem Meisterwerk "Dangerous" (1991) oder dem famosen "HIStory" (1995) zu mäkeln hatte, die Verrisse bei seinem 2001er Album "Invincible" waren mehr als gerecht. Denn zu dieser Zeit war es noch gar nicht so schlecht bestellt um den King of Pop - erst 2 Jahre später sollte seine wohl größte Lebenskrise seinen Lauf nehmen, aus der er tragischerweise als gebrochener Mann hervorgehen sollte. Doch seine kreative Krise war schon 2001 auf einem traurigen Höhepunkt angekommen. Schauen wir einmal kurz zurück: selbst auf dem Vorgänger-Album "HIStory", dass oft gemischte Gefühle bei Kritikern auslöste, brachte er wohl ewige Klassiker und Hits wie "They Don't Care About Us", "Stranger In Moscow", "Earth Song", "You Are Not Alone" oder "Scream" unter. Und das 1997 folgende Remixalbum "Blood On The Dancefloor - HIStory In The Mix" brachte neben dem Hit-Remix von "History" noch neue Kracher wie "Blood On The Dancefloor" oder "Ghost" hervor. Auf "Invincible" aber folgte eine kreative Flaute, die man noch nie zuvor bei Michael Jackson erlebt hatte. Doch seien wir gnädig: der Jacko wie man ihn kannte und liebte, war auch hier noch nicht vollkommen verschwunden. Zumindest in groben Umrissen scheint er immer wieder hindurch. So etwa auf der Vorab-Single "You Rock My World", der sich immerhin als grundsolider, wenn auch recht spannungsarmer Jacko-Standard empfehlen konnte. 


Michael Jackson - You Rock My World von hushhush112

Und auch in anderen Stücken erkennt man ab und an einen Silberstreifen am Horizont. So etwa beim Opener "Unbreakable" (♪♫♪) das einen typischen Jacko-Groove mitbringt, einem aber auch nicht viel neues zu erzählen hat. Oft ist auch nicht mal Michael Jackson selber Schuld, wenn es hier immer mal wieder in die Hose geht. So verstecken sich in "Heartbreaker" (♪♫♪) oder dem Titelsong "Invincible" (♪♫♪) durchweg gute Songs, hätte Produzent Rodney Jerkins sie nicht gnadenlos mit elektronischen Sounds nieder gewalzt. Am besten wird es hier, wenn selbiger die Finger von den Knöpfen lässt und anderen das Ruder überlässt. So schaffte etwa Teddy Riley (mit dem Michael Jackson bereits auf seinem "Dangerous"-Album arbeitete) aus "Whatever Happens" (♪♫♪) einen absolut passablen Song zu formen. Der Rest geht dann aber gnadenlos in ödem und eintönigen RnB wie auf "Heaven Can Wait" (♪♫♪), unfassbar schmierigen Balladen á la "You Are My Life" (♪♫♪) oder "Don't Walk Away" (♪♫♪), oder blutleeren und uninspirierten Selbstzitaten wie "Privacy" unter.  Und nicht arm an Ironie ist der Umstand, dass die grässliche Ballade "Speechless" (♪♫♪) - wohl einer der schlimmsten Jacko-Songs aller Zeiten - im Alleingang von Jackson selbst geschrieben und produziert wurde! Doch auch ein Genie darf sich mal einen Totalausfall leisten. Schade nur, das hier eigentlich das gesamte Album ein Totalausfall ist. Denn auch die positiven Elemente - die es hier durchaus zu finden gibt - können das gesamte Album nicht mal ansatzweise retten. Zu sehr verhedderte Jacko sich hier in schnarchigen Klischees, die schon vor 11 Jahren ziemlich ausgelutscht waren. Ein Album, dass dem Genie eines Michael Jackson nicht mal im Ansatz gerecht werden konnte und zudem auch das wohl langweiligste Cover-Artwork mitbrachte, dass man je von Jacko erlebt hatte. Und sogar sein posthum fertig gestelltes Album "Michael" aus dem Jahr 2010 hatte mehr gute Songs zu bieten - und das lässt leider tief blicken. Lange hatte man gehofft, dass Michael noch einmal mit einem neuem Album zeigen würde, was immer noch musikalisch in ihm steckte. Doch sollte ihm leider nicht mehr genug Zeit dafür bleiben. So wird "Invincible" leider als das letzte Album des King Of Pop in die Musikgeschichte eingehen - und als ein Album, dass wohl besser niemals erschienen wäre.



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