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Montag, 29. Juni 2015

Besprochen: CARLY RAE JEPSEN - "E·MO·TION"

 
Nach der kommerziell erfolgreichen, aber musikalisch recht mageren letzten Platte, präsentiert uns Carly Rae Jepsen auf ihrem dritten Album nun so unwiderstehlich süßen Dance-Pop mit schicker 80's-Föhnwelle, dass sie damit sogar dem Megaseller "1989" von Taylor Swift auf Augenhöhe begegnen kann.

Man darf es ja niemandem übel nehmen, wenn er erst einmal instinktiv die Nase rümpft, wenn ein Name wie Carly Rae Jepson fällt. Zwar gelang ihr vor 3 Jahren mit ihrem Hit "Call Me Maybe" nicht nur ihr großer Durchbruch, sondern auch ein unwiderstehlicher Pop-Ohrwurm, gegen den sich wohl kaum jemand wirklich effektiv wehren konnte (oder wollte). Doch kurz darauf sollte sie dann sogleich mit dem unheimlich käsigen Elektropop-Projekt Owl City und dem süßlichen Kitsch-Pop-Schunkler "Good Time" derart weltweite Charts und Radios verkleben, dass manch einer quasi kurz vorm Zuckerschock zu stehen drohte (mich eingeschlossen). Und auch das dazugehörige zweite Studioalbum "Kiss" konnte dem kaum etwas nennenswertes hinzufügen. Und so drohte die Dame bei so manchem wieder allmählich in die Bedeutungslosigkeit abzudriften. Doch in diesem Jahr sollte sich Carly Rae Jepsen wieder zurück melden und den ersten Vorboten zu ihrem kommenden dritten Studioalbum "E·MO·TION" nachlegen. Denn schon im Frühjahr konnte man sich bereits an der ersten Single "I Really Like You" erfreuen. Zwar mag dies sicherlich kein anspruchsvoller Song sein, sondern viel mehr ein melodischer, eingängiger und einfach gestrickter Dance-Pop-Ohrwurm. Aber eben einer von der Sorte, der einfach gnadenlos glücklich machen kann. Und das der Song von Peter Svensson - dem Hauptsongwriter und Gitarristen der fantastischen schwedischen Band The Cardigans -  co-komponiert/-produziert wurde und dann auch noch der großartige Tom Hanks in dem dazugehörigen Musikvideo kurzerhand die Hauptrolle spielte, sollte den Song auf seine ganz eigene Weise adeln. 


Und ob man es glauben will oder nicht: es kann sich durchaus lohnen, ihrem neuen Album mit einem offenen Ohr zu begegnen. Denn was Jepsen auf ihrem dritten Album so ausheckt, kann sich in der Tat sehen lassen! So füttert uns die Dame hier mit unwiderstehlich süßem Dance- und Synth-Pop-Konfekt, dass mit deutlichen 80s-Aromen den musikalischen Gaumen kitzelt. Die herrlich tanzbare und von Shellback (der rechten Hand von Max Martin, mit dem er auch schon für u.a. Taylor Swift, Britney Spears oder Pink arbeitete) produzierte zweite Single "Run Away With Me" (♪♫♪) macht dies als gelungener Dance-Pop-Ohrwurm gleich zum Einstieg ins Album deutlich - ehe dies dann umgehend vom ganz wunderbaren und einnehmend leidenschaftlichen Titelsong "E·MO·TION" (♪♫♪) noch locker getoppt wird. Und spätestens wenn man bei der schillernden und sehnsüchtigen, vom fabelhaften Ariel Rechtshaid (Madonna, Beyoncé, Solange, Vampire Weekend) co-komponierten und -produzierten  80s-Pop-Ballade "All That" angekommen ist, sollte Carly Rae Japsen endgültig das Herz eines jeden Pop-Liebhabers im Sturm erobert haben. Doch potentielle Hits sind hier noch weit mehr zu finden. Nennenswert ist etwa auch das ausgelassen tanzbare "Boy Problems" (♪♫♪), dass von Sia Furler mitkomponiert wurde - wie auch das gleich darauf folgende "Making The Most Of The Night" (♪♫♪), das zwischen nachdenklicheren Versen und förmlich nur so strahlenden Refrains pendelt. Aber das melodisch-warme und von Saxofon verzierte "Let's Get Lost" (♪♫♪), das atmosphärische und im Albumkontext noch etwas kreativer und "unkonventioneller" agierende "Warm Blood" (♪♫♪) oder der in den buntesten Farben strahlende Synthpop-Ohrfänger "When I Needed You" (♪♫♪), an dem wieder mal Ariel Rechtshaid beteiligt war, darf man hier ebenfalls nicht unerwähnt lassen. Nur nahezu schade, dass das tolle "I Didn't Just Come Here To Dance" (♪♫♪) nur auf der Deluxe Edition des Albums zu finden ist, welches mit schicken 90s-House- und Dance-Elementen verziert ist.


Besondere inhaltliche Tiefe, gehobenen künstlerischen Anspruch und kreative Ecken und Kanten kann man hier natürlich weder erwarten noch unbedingt finden - denn "E·MO·TIONS" ist nun mal Pop as Pop can be. Und das ist verdammt nochmal auch gut so! Denn in ihrer Liga hat die Kanadierin hier mit ihrem dritten Album so hervorragende Arbeit geleistet, das einem wahren Pop-Fan nur so das Herz aufgeht. Denn das hier ist unwiderstehlich süßer und schillernder Dance-/Synth-Pop mit schicker 80's-Föhnwelle, der qualitativ dem aktuellen Megaseller "1989" von Taylor Swift problemlos auf Augenhöhe begegnen kann. Aber wir müssen uns trotzdem noch ein wenig gedulden: zwar ist das Album gerade in Japan erschienen, der Release für den Rest der Welt folgt allerdings im August - und in Deutschland sogar erst Ende September! Bezüglich dieser Veröffentlichungspolitik kann man der beteiligten Plattenfirma zwar nur absolute Schwachsinnigkeit attestieren, aber der Pop-Liebhaber darf sich dennoch auf eine schmachtende Dance-Pop-Platte freuen, die man irgendwie einfach lieb haben muss.





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