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Samstag, 26. November 2011

Besprochen: MARY J. BLIGE - "MY LIFE II...THE JOURNEY CONTINUES (ACT 1)"

Mit dem Sequel ihres Erfolsalbums "My Life" verliert sich die RnB-Diva vor allem in solider Langeweile.


Ohne Zweifel hat sich Mary J. Blige seit den frühen 90ern einen guten und verlässlichen Namen in der amerikanischen Black-Music erspielt. Auch wenn sich ihr Kernpublikum damals wie heute wohl am ehesten in ihrer Heimat wieder findet, so konnte sie über die Zeit auch jenseits des großen Teichs immer wieder auf offene Ohren stoßen. Sogar in den letzten Jahren gab es da manch erfreuliches zu hören. "The Breakthrough" war 2005 ein recht gelungenes Album, dass mit "Be Without You" und dem U2-Duett "One" zwei großartige Hits hervor brachte. Und auch der 2007er Nachfolger "Growing Pains" konnte sich sehen und hören lassen. Nachdem dann in der Zwischenzeit ihr letztes Album "Stronger With Each Tear" irgendwie unterging, ist die RnB-Lady nun mit ihrem 10. Studioalbum am Start. Und damit hatte sie scheinbar großes vor. Denn dem Titel nach ist "My Life II...The Story Continues (Act 1)" ein Sequel ihres hoch gelobten zweiten Albums "My Life" aus dem Jahr 1994. Doch waren bei diesem Bezug auf ihr einstiges Erfolgsalbum künstlerische Inspiration, oder doch eher kommerzielle Überlegungen im Spiel? Hört man die erste Single "25/8" (♪♫♪), möchte man an die erste These glauben - denn schafft sie es hier tatsächlich, aus im Grunde unspektakulärem RnB einen echten Hit zu drehen, der einem mit jedem hören etwas länger im Gehörgang hängen bleibt. Bei weiterem Fortschreiten der Tracklist ihres neuen Longplayers, kommt aber doch eine gewisse Ernüchterung auf. Denn wenn man etwas als offizielles Sequel eines umfeierten Werkes anpreist, gibt man sich unmittelbar dem direkten Vergleich hin. Und dem kann "My Life II..." nicht stand halten. Wurde der Vorgänger hauptsächlich von P. Diddy (damals noch Puff Daddy) produziert, was dem Album ein durchgehend roten Faden verlieh, werkelten nun am Nachfolger gleich mehr als ein Dutzend namhafter Produzenten und Songwriter, plus einer obligatorischen Riege von Gastvokalisten. Bis auf das verunglückte und uninspirierte Remake von Chaka Khan's eh schon längst abgenudelten "Ain't Nobody" (♪♫♪), wird es hier auch nie wirklich ärgerlich. Das meiste ist solides RnB-Handwerk - doch das dieser sich in den letzten Jahren massiv verändert hat, haben Mary J. Blige und ihre Macher wohl krampfhaft ausgeblendet. Hin und wieder gibt es hier aber dennoch Grund zur verhaltenen Freude. Die zweite Single "Mr. Wrong" (♪♫♪) zeigt sich etwa als schicker RnB-Schleicher mit filigranen Synthies im Background, und dem derzeit sehr angesagten Drake als Duettpartner.  Und doch gibt es hier vor allem diese konservativen Füller, die vielleicht anno 1996 noch ein paar Menschen hinter dem Ofen hätten hervor locken können. So fiel den beteiligten nichts besseres ein, als Beyoncé ausgerechnet mit "Love a Woman" (♪♫♪) für eine hochgradig langweilige Ballade zu verpflichten, die wohl kaum ein Mensch wirklich braucht. Insgesamt ist "My Life II..." ein solides Album, dass ein paar kleine Lichtblicke, aber noch mehr (gähnende) Langeweile zu bieten hat. Und es zeigt einem wieder sehr deutlich, dass der RnB sein stilistisches Update der letzten Jahre arg bitter nötig hatte. Nun beherrschen Damen wie Beyoncé oder Rihanna das Genre. Und hört man sich nach diesem Album noch einmal die letzten Werke selbiger an, weiß man auch warum das so ist.    







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