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Dienstag, 15. November 2011

Besprochen: KATE BUSH - "50 WORDS FOR SNOW"

Kate Bush ist wieder da, um uns ein Album über den Schnee zu singen - und schenkt uns damit ein Meisterwerk von erhabener Schönheit.

Man kann es drehen und wenden wie man will - Kate Bush war von Anbeginn eine der wahrhaft rar gesäten Ausnahmekünstlerinnen im Pop. So schrieb sie schon im Teenager-Alter zeitlose Perlen wie "Wuthering Heights", und stellte von Anfang an die Kunst höher als die kommerziellen Erwartungen. Das zeigte sie in der Vergangenheit vor allem durch hervorragend experimentelle Alben wie "Never For Ever" (1980) oder "The Dreaming" (1982) , als auch mit grandiosen Konzeptwerken wie auf "Hounds of Love" (1985) oder "Aerial" (2005). Zudem aber auch durch ihren vergleichsweise geringen Output. Ihr letztes Album "Aerial" erschien nach 12-jähriger Pause, und seit diesem bislang letzten regulären Studioalbum (ihr in diesem Jahr erschienenes "Director's Cut", dass ausschließlich Neuaufnahmen älterer Songs beinhaltete, ausgenommen) sind auch schon wieder mehr als 6 Jahre ins Land gezogen. Doch auch in dieser Zurückhaltung lag keine Berechnung - die Zeit vergehe einfach so schnell und irgendwie komme ja immer irgend etwas dazwischen, so die Sängerin. Doch 2011 hat Miss Bush wieder etwas Zeit für uns übrig - zum Glück kann man nur sagen. Denn mit ihrem brandneuen Album "50 Words for Snow" steht uns wieder ein solch wundervolles Album ins Haus, wie man es von der Dame nicht anders hätte erwarten können. Hinter dem Titel versteckt sich eine Legende, die besagt, dass die Eskimo über 50 Wörter für Schnee kennen - sicherlich nur ein Mythos, was Kate Bush natürlich auch weiß. Aber dennoch kein Grund nicht trotzdem ein Konzeptwerk über den Schnee und den Winter zu kreieren. Denn in ihrem künstlerischen Kosmos scheint nichts unmöglich, auch Legenden können bei Bush zur Realität werden - selbst wenn dies bedeutet, dass sie sich die 50 Wörter für Schnee im großartigen, atmosphärischen Titelsong "50 Words for Snow" (♪♫♪) selber ausdenken musste - und nebst so manch eigentümlichen und wunderbaren Wortspielereien wie "hunters dream", "shimmerglisten" oder "swans-a-melting", macht sie mit "peDtah 'ej chIS qo'" nicht einmal vor der klingonischen Sprache halt. Doch das letzte und 50. Wort ist dann ganz schlicht und ergreifend: "Snow".
Und so wie hier, verhält es auch auf dem ganzen Album, auf dessen insgesamt 7 Stücken sie mal ein Ode an den Yeti singt, oder von der sexuellen Begegnung zwischen einer Frau und einem Schneemann erzählt: vieles hier erscheint unwirklich, nahezu wie nicht von dieser Welt. Und doch führt die Reise uns am Ende immer wieder zurück in bekanntes Terrain. Dargeboten wird der Titelsong mit Schauspieler Stephen Fry ("Oscar Wilde"), der aber nicht als einziger männlicher Gast zu hören ist. So ist der britische Musiker Andy Fairweather Low in der ersten Single, der unfassbar schönen Pop-Perle "Wild Man" (♪♫♪), an ihrer Seite zu hören. Und mit "Snowed In At Wheeler Street" (♪♫♪) gibt sie eine tiefgründige Ballade im Duett mit Elton John zum Besten, die sich zunehmend zu einer zeitlosen Hymne aufrichtet. Doch die Hauptrolle spielt - natürlich - Kate. Doch die nutzt sie nicht für den großen, gewaltigen und pathetischen Auftritt. "50 Words for Snow" ist viel mehr ein stiller und feierlicher Epos, der seine Kraft aus der Ruhe schöpft. So singt sie im Opener "Snowflake" (♪♫♪) darüber, wie laut die Welt doch ist - und braucht selbst nicht mehr, als ein Piano und ihren wunderbar gefühlvollen Gesang, um Gehör zu finden. "Misty" (♪♫♪) spielt sich in seinen fast 14 zauberhaften Minuten zu einer majestätischen Pop-Ode empor, die keine Sekunde zu lang ausfällt. Und wie sie uns dann zum Ende mit "Among Angels" (♪♫♪) eine wundervolle und zärtliche Ballade ins Ohr gießt, bleibt einem keine andere Wahl, als sich hoffnungslos in diese Platte zu verlieben. Denn auch mit ihrem 9. (oder je nach Zählweise 10.) Studioalbum, bleibt Kate Bush höchst berechenbar, und schenkt uns ein weiteres erhabenes Meisterwerk, das immer weiter und weiter über sich selbst hinaus wächst. Ein nahezu magisches Erlebnis.







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